How I learned from a mistake

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Hinter diesem Oneshot steht eine außergewöhnliche Geschichte. Einst war er auf Englisch und eine Hausaufgabe die ich schreiben musste... dank Entenfan hat er den Weg hier her gefunden.

Es ist heute kälter als die letzten Tage, vielleicht zehn oder acht Grad. Aber wer weiß das schon genau? Es ist auch nicht wichtig, es ist nur wichtig zu wissen, dass der Winter kommt.
In dieser Welt ist es dein einziges Ziel zu überleben, Nahrung zu finden, warme Kleidung und eine Waffe zu haben, darum geht es.
Die erste Regel von Jedem der bisher überlebt hat, ist das eigene Leben zu retten. Du darfst keine Zeit damit verschwenden an Andere zu denken.
Die Zombie-Apokalypse hat die Welt verändert und nun kämpft Jeder für sich.

Seit drei Tagen habe ich nichts mehr gegessen und wenn ich nicht bald etwas finde, hat sich das mit dem leben bald erledigt. Ich spüre wie die fehlende Nahrung mich schwächt und ich habe das Gefühl, Stück für Stück die Kontrolle zu verlieren.

Letzte Nacht bin ich auf ein winziges Dorf an einer bröckelnden Landstraße gestoßen, hier stehen gerade einmal acht Häuser. Doch vielleicht habe ich mehr Glück als in der letzten, großen Stadt.

Ich stoße die Tür eines kleinen, gelben Hauses auf. Es ist niedlich, bestimmt hat hier einmal eine Familie gewohnt, doch nun ist die Fassade ramponiert und die Fensterscheiben sind zerstörrt.

Mein Blick fällt direkt in die offene Küche, auf einem der Regale stehen gestapelte Konserven, altes Brot und Tüten mit Trockenfrüchten.
Es könnte einem fast so vorkommen als hätte Jemand die Dinge dort platziert. Doch daran verschwende ich keinen Gedanken.
In diesem Augenblick vergesse ich alles um mich herum, das Essen ist ein Lebensretter.

So schnell es geht, stopfe ich die Konserven und getrockneten Früchte in meinen Rucksack. Um zu essen will ich mir einen sichereren Ort suchen. Hektisch nehme ich die letzten Dosen vom Regal und überhöre dabei die schlurfenden Schritte hinter mir.
Plötzlich schließen sich zwei eiskalte Hände von hinten um meinen Hals.
Mein Herzschlag beschleunigt sich, das hinter mir ist einer der Zombies.

Die knochigen Hände haben erstaunlich viel Kraft und machen es mir beinahe unmöglich zu atmen. Ich fühle die Panik in mir aufsteigen. Was soll ich machen?
Normalerweise bin ich nicht so hilflos, ich bin beinahe unschlagbar im Umgang mit meiner Pistole, doch die liegt noch auf dem Regal neben meinem Rucksack. Dort komme ich nicht mehr an, der Zombie hat mich zu weit in den Raum hinein gezerrt.

Ich habe einen verherenden Fehler gemacht, ich habe vergessen auf das zu achten, was um mich herum passiert. Wenn ich wenigstens die Tür verriegelt hätte, bevor ich mir das Essen geschnappt habe, wäre der Zombie nicht herein gekommen. Aber jetzt ist es auch zu spät.

Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen, ich brauche Sauerstoff doch ich kann nicht atmen. Verzweifelt versuche ich dem Zombie die Beine weg zu treten, doch ich treffe ihn nicht.
Ist das also der Moment in dem ich sterben werde? Nachdem ich fast ein ganzes Jahr in dieser verfluchten Welt überlebt habe, alles nur wegen einem dummen Fehler?

Ein Schuss zerreist die Luft und ich zucke erschrocken zusammen. Leblos sackt der Zombie in sich zusammen und ich falle auf die Knie.
Jemand legt mir die Hand auf die Schulter und ich hebe den Blick.

Vor mir hockt ein junger Man. "Alles okay mit dir?", fragt er.
Ich nicke und komme auf die Füße. Ich lächel vorsichtig. "Danke."
Er streicht sich die wirren, blonden Haare aus dem Gesicht und bemerkt: "Jetzt bist du mir allerdings ein paar von denen schuldig.", während er auf die gefundenen Vorräte deutet.

Ein Grinsen huscht über mein Gesicht. "Komm mit."
Ich schnappe mir den Rucksack und laufe die Treppe hinauf. Wie erwartet findet sich in der Ecke des Flur eine schmale Treppe, sie führt auf den Dachboden. Die Häuser hier sind alle ähnlich aufgebaut.
"Warte, ich weiß doch gar nicht wer du bist.", ruft mir der Blondschopf hinterher.

Ich erreiche den Dachboden, das Fenster hängt nur noch an einer der Angeln und geschickt ziehe ich mich am Rahmen hoch. Dann klettere ich auf das Dach. Vorsichtig balanciere ich die rostigen Metalltritte hinauf und lasse mich dann auf dem abgeflachten First nieder.
Nur kurze Zeit später klettert auch der Unbekannte zu mir und mustert mich.
"Ich sehe schon kommen wie du mich vom Dach schubst und dann mein Zeug klaust."
Ich grinse: "Klar, so macht man das doch, wenn einem Jemand das Leben rettet." und setzte noch hinzu: "Ich bin Megan."

Er lächelt und muss sich schon wieder die Haare aus dem Gesicht wischen. "Ich bin Timothy, aber sag bitte einfach Tim."
"Okay, danke Tim. Es wäre eher selbstverständlich gewesen, dass du dem Zombie noch geholfen hättest."
"Ich weiß.", murmelt er nachdenklich. "Aber ich glaube mit Hass kommt man hier nicht weit."

"Das stimmt.", nicke ich und ziehe einen Dosenöffner und Löffel aus meinem Rucksack. "Aber einfach irgendwem Vertrauen entgegen zu bringen, hat sich in den meisten Fällen als Selbstmordkomando herausgestellt. Es ist einfacher wenn Jeder an sich denkt."
Ich reiche ihm eine der geöffneten Dosen und einen Löffel.
"Ich weiß, dass du Recht hast, aber ich komme nicht besonders gut klar alleine. Klar, ich kann mich verteidigen aber ich mag es nicht allein zu sein. Bisher bin ich mit meiner Cousine umhergezogen, aber... sie hat mich... alleine gelassen.", erzählt er und wird immer leiser am Ende.
"Das tut mir leid.", sagte ich leise. "Geht schon und danke für die Suppe.", er lächelt wieder.

Gemeinsam löffeln wir unsere Suppe und beobachten den Sonnenaufgang, der die Landschaft in rotes Licht taucht. Mich beschleicht das Gefühl Tim nicht so leicht wieder los zu werden, doch das störrt mich ganz und gar nicht.

OneshotzeugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt