Ein kleiner Weihnachts-Oneshot

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GirlxGirl

Es ist der 24. Dezember, das ganze Haus duftet nach Weihnachten. Ich höre meinen Bruder mit unserer Cousine aufgeregt durch den Flur rennen. die beiden sind felsenfest der Überzeugung der Weihnachtsmann würde jeden Moment an der Tür klingeln. Meine kleine Schwester sitzt auf dem Sofa, ein Buch in der Hand, doch ihr Blick huscht immer wieder auf das Display ihres Handys. Sie schreibt mir einem gewissen Klassenkameraden, ein Geheimnis das nur ich als Große Schwester wissen darf.

Ich stehe mit meiner Mutter in der Küche, während sie Tee und Kekse vorbereitet bin ich noch mit dem Nachtisch beschäftigt, Ich möchte die kleinen Gläser mit der Zimt-Creme unbedingt mit kandierten Orangenschalen verzieren.

Aus dem Wohnzimmer höre ich die Stimme meines Vaters, er unterhält sich mit meinem Onkel. Meine Tante macht auch gelegentlich Kommentare zum Thema. Mit dem Keksteller in der Hand verschwindet meine Mutter und durch die Tür kommt eine junge Frau. Sie trägt einen etwas zu großen Weihnachtspulli und die blonden Haare fallen ihr gewohnt chaotisch auf die Schultern.

"Die Socken sind einfach großartig!", grinst sie und stellt sich mit glücklichem Blick auf ihre Füße neben mich. Die Socken hat ihre Oma gestrickt und auch ich haben zum Ersten Advent ein paar bekommen. Also stecken auch meine Füße in grün-rot gemusterten Wollsocken.

Mit einem neugierigen Blick in den kleinen Topf will sie wissen: "Und? Funktioniert es diese Mal?"

"Ich denke...", bestätige ich und schaue sie an.

"Ich bin stolz auf dich, hätte ich echt nicht erwartet."

"Eyy!", beschwere ich mich lachend über das nicht vorhanden Vertrauen und sie fällt mit ein.

"So blöd wie du dich manchmal anstellst...", neckt sie mich wieder und gespielt beleidigt drehe ich ihr den Rücken zu.

"Naw, nicht traurig sein.", grinst sie und schlingt von hinten die Arme um mich. Sie hat ihren Kopf auf meiner Schulter abgelegt und pustet mir ins Ohr. Ich zucke zusammen und die übliche Gänsehaut macht sich auf meinem Nacken breit.

Ich halte ihr einen Teelöffel mit dem Orangensirup aus dem Topf hin: "Probier mal.", fordere ich sie auf. Sie kommt dem nach, löst sich von mir und schaut mich mit kritischem Gesichtsausdruck an. Bevor sie erklärt: "Also die Orangennote kommt gut zum Vorschein, allerdings ist dieser Sirup völlig überzuckert und auf jeglichen Speisen unangemessen."

"Du bist doof!", lache ich und schubse sie ein Stück von mir weg.

"Vielleicht doof, aber trotzdem toll.", hält sie ebenfalls lachend dagegen.

Ich ziehe sie dicht an mich und grinse: "DAs trifft sich ganz gut, weil ich würde schließlich niemanden lieben der nicht toll ist."

Als Antwort darauf küsst sie mich lächelnd. In genau diesem Moment klingelt ein helles Glöckchen. Das Weihnachtsglöckchen. Aufgeregt ziehe ich sie ins Wohnzimmer, ich freue mich unglaublich auf die Bescherung, auch wenn einige sagen würden ich sei mit 19 zu alt dafür. Mit dem Gedanken an die silberne Kette, die ich vor zwei Wochen für das glücklich grinsende Mädchen hinter mir gekauft habe sichere ich uns schnell einen Platz auf dem Sofa.

Mein Bruder stürmt herein, dicht gefolgt von unserer Cousine. "Der Weihnachtsmann war da!", stellt die sechsjährige überglücklich fest und bestaunt die Geschenke.

Endlich haben sich alle um den Couchtisch eingefunden und wie jedes Jahr können es die Kleinen gar nicht erwarten die Geschenke aus zu packen. Aber wie jedes Jahr müssen sie sich noch gedulden. Erst gibt es Tee, selbstgebacken Weihnachtsplätzchen und Stollen den meine Tante aus Dresden mitgebracht hat.

Verträumt betrachte ich den Weihnachtsbaum, die Flammen der Tannenbaumkerzen tanzen fröhlich und es brenn kein einziges elektronisches Licht in dem warmen Raum. Ich habe mich an meine Freundin gekuschelt und meine Füße hängen über die Sofalehne.

"Seid ihr endlich fertig?", will mein Bruder wissen und sein Blick klebt sehnsüchtig an den Geschenken.

"Ja, ihr könnt anfangen.", erlöst meine Mutter die beiden Kleinen und sofort springen sie auf.

"Jeder bringt zwei Geschenke her.", erklärt mein Vater und ich werfe ein besorgtes: "Seid vorsichtig mit den Kerzen!", hinterher.

Die Blonde grinst mich liebevoll an: "Passiert schon nichts."

"Wer weiß...", entgegne ich und muss auch grinsen.

Als mir das kleine Päckchen in den Händen meines Bruders auffällt nehme ich ihre Hand. Hoffentlich gefällt es ihr.

Auf dem zweiten Geschenk in seinen Armen kann ich meinen Namen in ihrer verschnörkelten Handschrift lesen und mein Lächeln vertieft sich.

Im Moment ist wirklich alles perfekt.

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Ich wünsche allen frohe Weihnachtstage und ein frohes fest :3

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