Kapitel 23

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I don't want this night to end
It's closing time, so leave with me again
You've got all my love to spend
Let's find a place where happiness begins

~ „Only Human", Jonas Brothers

„Das haben wir doch gut gemacht", meinte Molly Weasley, als sie zusammen mit Hermine im Garten der Weasleys stand und ihr Werk betrachte. Einige Tische und Stühle waren aufgestellt worden, etwas weiter hinten gab es ein Zelt und alles sah wirklich gemütlich aus. Ein paar Lampions und Lichterketten hingen zwischen den Bäumen und verliehen dem Ganzen eine festliche Atmosphäre.
Hermine stimmte ihr zu. Es waren viele Gäste geladen. Zum einen würde die gesamte Familie Weasley anwesend sein, dann natürlich Harry, Draco und alle anderen Lebenspartner der Familienmitglieder. Ginny hatte außerdem noch Luna und Neville einladen dürfen.
„Ich werde mich dann jetzt dem Essen widmen. Die hungrigen Mäuler möchten heute Abend ja auch gefüttert werden", sagte Molly dann.
In der letzten Zeit war sie für Hermine besonders wie eine zweite Mutter geworden. Nachdem ihre richtigen Eltern vergessen hatten, dass sie überhaupt eine Tochter hatten, hatten die Weasleys Hermine aufgenommen und tatsächlich fühlte Hermine sich wie ein richtiges Familienmitglied. Trotzdem hatte sie in der letzten Zeit nach einer Wohnung gesucht, die sie glücklicherweise auch bekommen hatte – immerhin konnte sie nicht für immer im Fuchsbau wohnen. Die Wohnung befand sich in Muggel-London, was verschiedene Gründe hatte. Einerseits erinnerte es sie an ihr Elternhaus, das ebenfalls in der Muggelwelt war, andererseits war sie relativ billig gewesen – na ja, okay, ein bisschen hatte sie mit Magie nachgeholfen, aber das musste ja niemand wissen.
Hermine ging nach drinnen, um sich auch dort an den Vorbereitungen der Feier zu beteiligen, auf die sie schon riesig freute.

Am Abend trudelten die ersten Gäste ein. Hermine hatte ein grünes Kleid mit Blumen darauf an und ihre Haare fielen ihr locker über die Schultern. Es herrschte eine festliche und ausgelassene Stimmung, obwohl das Fest noch nicht einmal richtig begonnen hatte.
„Hermine! Wie schön, dich zu sehen!", rief Neville, als er die Braunhaarige erblickte. Er nahm sie fest in den Arm und strahlte sie dann an.
„Es freut mich auch, dich zu sehen, Neville", erwiderte Hermine. „Gut siehst du aus!"
Sie betrachtete den jungen Mann vor sich, der ein dezent gemustertes Hemd trug und sich in den letzten Jahren sehr verändert hatte. Wenn sie daran dachte, wie tollpatschig er in den ersten Jahren ihrer Schulzeit gewesen war, fand sie es fast schon unglaublich, was aus ihm geworden war.
„Schön, dass du da bist, Luna", wandte sie sich dann an die Blonde und zog auch sie in eine Umarmung.
„Achtung, das Essen kommt!" Molly kam mit einem dampfenden Topf auf den Eingang des Hauses zugesteuert und die drei Freunde machten ihr schnell Platz, damit sie ihn nach draußen tragen konnte.
„Essen? Hat da jemand Essen gesagt?", riefen Ron und George gleichzeitig und stürzten sofort ihrer Mutter hinterher, was Hermine dazu brachte, die Augen zu verdrehen. Alle, die sich bis zu diesem Zeitpunkt noch im Haus befunden hatten, verließen dieses schlagartig, denn Mollys Essen war nicht nur in der Familie berühmt.
Alle begaben sich also nach draußen und suchten sich einen freien Platz an einem der Tische.
„Tut mir leid, dass ich zu spät bin." Draco ließ sich auf den freien Platz neben Hermine fallen und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Gegenüber von Hermine saß Harry, neben ihm Ron und auf der anderen Seite Ginny. Auf der anderen Seite von Hermine hatte Luna sich niedergelassen. All ihre Freunde befanden sich an ihrem Tisch.
Aus dem Augenwinkel sah die Braunhaarige, wie Ron die Augen verdrehte, weiter aber nichts kommentierte.
„Das macht doch nichts", erwiderte sie.
Schnell war das Essen verteilt und die Bestecke klirrten nur so. Es schmeckte einfach vorzüglich! Molly hatte sich mal wieder selbst übertroffen, fand Hermine.
„Und, Hermine? Was gibt's Neues?", fragte Neville, der einen Platz weiter neben Ginny saß.
„Hermine ist jetzt mit diesem Todesser zusammen, falls du es noch nicht mitbekommen hast", ertönte eine Stimme ein paar Plätze weiter.
Ron.
Hermine schnaubte. „Bitte fang nicht wieder damit an." Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Es klappte doch gerade so gut.
„Das Thema hatten wir doch schon, Ron", meldete sich nun auch Ginny zu Wort. „Er ist kein Todesser mehr."
Ron murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.
„Ehrlich gesagt, habe ich bis eben noch nichts davon gewusst, aber ich freue mich für euch", sagte Neville dann.
Draco hatte dem Gespräch einfach unkommentiert gelauscht, konnte es sich aber nicht nehmen lassen, doch noch einen Kommentar dazu abzugeben: „Nimm dir ein Beispiel an Longbottom, Weaslebee. Im Gegensatz zu dir gibt es auch Leute, die sich nicht in die Beziehung anderer einmischen."
„Ich sage es dir, Malfoy, du möchtest-"
„Na, na, na." Harry legte seinem besten Freund eine Hand auf die Schulter. „Wir wollen doch heute nicht streiten. Begrabt das Kriegsbeil doch für einen Abend."
Ron widmete sich wieder seinem Essen und schien den Vorschlag seines Freundes tatsächlich anzunehmen, worüber Hermine sehr erleichtert war. Streitereien konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen – vor allem nicht heute, wo sie alle feiern wollten.
Neville erzählte davon, dass er ebenfalls in der Aurorenzentrale anfangen wollte und schon ganz aufgeregt war und begann dann ein Gespräch mit Harry, der ihm alle Einzelheiten seiner Arbeit erzählte und Nevilles Vorfreude noch mehr steigerte.
Luna berichtete, dass sie sich der Naturforschung widmen wollte, was wohl niemandem am Tisch überraschte. Es passte einfach zu ihr. Hermine lächelte.
Die Freunde unterhielten sich bis nach dem Essen und standen auf, als die Musik lauter wurde und die Gäste ein paar der Tische zur Seite räumten, um eine kleine Tanzfläche freizugeben.
„Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte Draco und hielt Hermine seine Hand hin, die sie auch gleich ergriff.
Er zog sie weiter auf die Wiese, wo schon einige ihrer Freunde mit dem Tanzen begonnen hatten. Etwas von ihnen entfernt waren Ginny und Harry und Luna tanzte mit Neville.
Sogar Molly und Arthur tanzten miteinander, was Hermine ein Lächeln entlockte.
Sie schlang ihre Arme um Dracos Hals und ließ sich von ihm führen.
Hermine war in diesem Moment rundum glücklich. All ihre Freunde waren da, sie würde bald mit einem Job beginnen, auf den sie sich schon wirklich freute, sie hatte eine Wohnung, was sie Draco jedoch noch berichten musste und ihr Leben lief momentan einfach super.
Was konnte sie sich also mehr wünschen?
Nun gut, sie würde es bevorzugen, wenn Draco und Ron sich ein bisschen besser verstehen würden, aber die besten Freunde würden sie wohl nie werden.
„Ich liebe dich", flüsterte Draco an ihr Ohr, was ihr Lächeln nur noch verstärkte.
Es war einfach alles perfekt.

Sie tanzten noch lange, unterhielten sich und feierten und schon bald tauchte die Sonne am Horizont langsam auf. Hermine wollte nicht, dass dieser schöne Tag, dieser schöne Moment endete, doch alles hatte eben ein Ende.
Die Zeit war viel zu schnell vergangen, fand sie. Sie blickte Draco in die Augen und betrachtete ihn eine Weile und in diesem Moment hätte sie gerne die Zeit angehalten, um ihn einfach noch ein bisschen länger zu genießen.

I'll be good [Dramione]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora