Kapitel 19

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I get a little bit nervous around you
Get a little bit stressed out when I think about you
Get a little excited
Baby, when I think about you

~ „Nervous", Shawn Mendes

„Und damit möchte ich den diesjährigen Abschlussball eröffnen", ertönte die Stimme von Professor McGonagall über die Menge hinweg. Musik setzte ein und das Licht wurde gedimmt.
„Ich kann es nicht fassen, dass du Jahrgangsbeste bist", kreischte Ginny Hermine ins Ohr. Eben hatten sie die Ergebnisse ihrer Prüfungen bekommen und Hermine war stolz auf sich, dass sie – trotz der aufregenden letzten Monate – ihr Ziel erreicht hatte. Ihre Freundin nahm sie stürmisch in den Arm und drückte sie so fest an sich, dass Hermine die Luft aus den Lungen wich.
„Ginny... Du erdrückst mich!", brachte sie heraus.
„Oh... Das tut mir leid." Mit einem schiefen Lächeln löste sich die Rothaarige wieder von ihr und sah sie entschuldigend an.
„Hermine! Herzlichen Glückwunsch!", ertönte eine weitere Stimme und Hermine drehte sich um und sah sich Harry gegenüber. Er und Ron waren für die Abschlussfestlichkeiten nach Hogwarts gekommen, um gemeinsam mit ihren Freunden zu feiern. Auch Ron drückte sie kurz und beglückwünschte sie.
„Dankeschön", erwiderte die Gryffindor. Sie freute sich immens, dass sie all ihre Freunde an diesem letzten Abend in Hogwarts um sich hatte und mit ihnen richtig feiern konnte.
„Herzlichen Glückwunsch, womit habe ich denn so eine schlaue Freundin verdient?" Jemand hatte von hinten die Arme um Hermines Taille geschlungen und in ihr Ohr gesprochen. Sie drehte sich um und lächelte Draco an. Er gab ihr einen sanften Kuss.
Es war das erste Mal, dass sie sich tatsächlich so öffentlich als Paar zeigten. Hermine war es teilweise etwas unangenehm, da sie von einigen Schülern fast ununterbrochen angestarrt wurden, aber sie würde schon damit klarkommen.
Es war ungewohnt, ihn so reden zu hören, aber es war eben eine neue Situation, an die sie sich bald gewöhnen würde.
Ron kommentierte das Ganze, indem er seine Augen verdrehte und leise etwas vor sich hinmurmelte, was ihm einen tadelnden Blick von Ginny einbrachte.
Der heutige Abend würde ein ganz besonderer werden und Hermine wollte ihn glücklich, feiernd und bei bester Laune verbringen.
„Ich störe ja nur ungern, aber dürfte ich kurz mit Ihnen sprechen, Miss Granger?" Professor McGonagall war bei der kleinen Gruppe aufgetaucht und sah die Braunhaarige freundlich an. Die beiden Frauen entfernten sich ein Stück und kamen in der Nähe des Büffets zum Stehen.
„Zunächst einmal nochmal herzlichen Glückwunsch zum besten Abschluss des Jahrgangs, Miss Granger. Unter uns: Ich habe natürlich nie daran gezweifelt, dass Sie es sein werden, die sich als Jahrgangsbeste bezeichnen kann." Die alte Lehrerin lächelte wehmütig. „Um ehrlich zu sein, werde ich Sie hier vermissen."
Hermine lächelte und fühlte sich geschmeichelt. „Ich werde Sie und Hogwarts auch vermissen", meinte sie.
„Was möchten Sie nach der Schule machen?", erkundigte sich die Professorin dann.
„Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich gerne im Ministerium in der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe arbeiten möchte. Vor Schuljahresbeginn habe ich schon ein solches Angebot vom Ministerium erhalten und ich würde es liebend gerne in Anspruch nehmen", antwortete die junge Hexe.
„Sie haben eine große Karriere vor sich, Miss Granger, das kann ich Ihnen versichern. Jedoch hoffe ich, dass Sie mir und Hogwarts auch in den nächsten Jahren mit Ihrem Besuch eine Freude machen werden." Professor McGonagall lächelte sie warm an, legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie kurz.
„Das kann ich Ihnen versichern", erwiderte Hermine.

Die letzten Stunden hatten alle Schüler feiernd in der Großen Halle verbracht. Draco umschloss sanft Hermines Handgelenk und zog sie von der Tanzfläche. Gemeinsam traten die beiden hinaus auf den Korridor, wo ein paar Schüler in Grüppchen zusammenstanden und sich unterhielten.
Dass eine festliche Stimmung herrschte, war nicht zu übersehen. Die Mädchen trugen lange Ballkleider in den verschiedensten Farben und die Jungen Anzüge mit Krawatten oder Fliegen. Alle hatten sich an diesem Abend schick gemacht.
Der Blonde steuerte sofort einen der verlasseneren Korridore an und blieb dann stehen.
Sanft nahm er auch Hermines andere Hand in seine und sah ihr ins Gesicht. Etwas Schweiß glänzte auf ihrer Stirn, aber sie sah einfach fantastisch aus. Das grüne Kleid schmeichelte ihrer Figur und die aufgesteckten Haare saßen einfach perfekt.
„Ich... wollte kurz mit dir sprechen", meinte Draco, nachdem sie beide kurz geschwiegen hatten.
Ein wenig ängstlich blickte Hermine zu ihm auf. Was gab es jetzt so Wichtiges, dass sie die Festlichkeiten verlassen hatten? War es etwas Schlimmes?
„Ich habe mich gefragt, ob... du vielleicht in den Sommerferien ein paar Tage mit mir verbringen möchtest?", fragte Draco schließlich. Sein Herz klopfte aufgeregt gegen seine Brust und er war sich sicher, dass Hermine es hören musste.
Diese atmete erleichtert aus. „Du hast mir jetzt aber einen Schrecken eingejagt", meinte sie und schlug ihm auf die Brust. „Ich dachte schon, du sagst irgendwas Schlimmes."
„Also? Was meinst du?", überging er das Gesagte.
„Natürlich!", antwortete sie erfreut und zog ihn an sich.
Draco fiel ein Stein vom Herzen. Obwohl er beim besten Willen nicht geglaubt hatte, dass sie Nein sagen würde, hatte es doch die winzige Möglichkeit gegeben.
Er legte sanft seine Lippen auf ihre und sofort erwiderte sie den Kuss. Was jedoch sanft und zärtlich begonnen hatte, wurde schnell verlangender und Hermine fühlte sich in den Moment zurückversetzt, als Professor Slughorn die beiden erwischt hatte.
Wie auch damals wanderten Dracos Lippen über ihre Wange zu ihrem Hals und überall, wo er sie berührte, prickelte Hermines Haut angenehm.
Als sie seine Zähne sanft an ihrem Hals spürte, schloss sie die Augen und zog ihn noch näher zu sich.
Atemlos löste Draco sich kurze Zeit später von ihr und sah sie mit geweiteten Pupillen an.
„Lass uns verschwinden", sagte er heiser.
Hermine rang mit sich. So gerne sie jetzt auch mit ihm verschwinden würde, wie er es so schön gesagt hatte, war es doch der letzte Abend, den sie mit ihren Freunden in Hogwarts verbringen würde.
„Liebend gerne, aber ich möchte den letzten Abend hier in Hogwarts mit meinen Freunden verbringen und feiern", meinte sie vorsichtig. Es fiel ihr schwer, sein Angebot auszuschlagen und sie hoffte, ihn damit nicht zu sehr zu verletzen.
Draco nickte. „Alles gut. Ich werde mich wohl noch gedulden müssen." Verschmitzt grinsend sah er sie an.
„Tja, mein Freund..." Den Rest des Satzes ließ sie in der Luft hängen und ein freches Grinsen zierte ihr Gesicht.
Draco küsste sie noch einmal, bevor sie sich zurück auf den Weg in die Große Halle machten.
„Wieso mussten wir das eigentlich hier draußen besprechen?", fragte die Braunhaarige.
„Weißt du, Hermine, mein Leben ist mir viel wert, deshalb wollte ich nicht in Weaslebees Gegenwart darüber sprechen. So, wie er mich die ganze Zeit ansieht, garantiere ich dir nämlich, dass er mich ermordet hätte, hätte er davon gehört", erwiderte der Blonde.
„Als hättest du das mit dir machen lassen", zweifelte Hermine und gab ihm einen kleinen Schubs, sodass er ein wenig zur Seite taumelte.
„Stimmt auch wieder", sagte Draco. „Ich hätte dich heldenhaft beschützt und..."
„Ego-Check, Draco, Ego-Check", fiel Hermine ihm lachend ins Wort.
Auch Draco musste lachen und betrat mit der jungen Frau wieder die Große Halle, wo sie noch lange mit ihren Freunden feierten.

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Ich hoffe, ihr hattet schöne Ostertage! Ich bin zurück mit einem neuen Kapitel und hoffe, es gefällt euch! :)

I'll be good [Dramione]Where stories live. Discover now