Kapitel 16

1.7K 71 16
                                    

And I'm not trying to ruin your happiness
But darling, don't you know that I'm the only one for ya?

~ „Ruin", Shawn Mendes

„Na toll, das Wiesel hat gerade noch gefehlt", murmelte Draco leise und verdrehte die Augen.
„Ron? Was machst du denn hier?", fragte Hermine verblüfft und entwand ihre Hand unauffällig aus Dracos.
„Dasselbe könnte ich dich auch fragen." Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Was machst du hier mit diesem... diesem..."
„Unglaublich gutaussehenden Kerl wolltest du sicher sagen", warf Draco locker ein.
Ron knurrte und warf dem Slytherin einen bösen Blick zu. „Ich warne dich, Malfoy. Du willst mich nicht provozieren."
Er wandte sich wieder an Hermine. „Also sag schon, was machst du hier?"
„Ein Butterbier trinken. Darf ich nicht?" Hermine hob die Augenbrauen. Was sollte dieses Gespräch plötzlich?
„Ob du das nicht darfst? OB DU DAS NICHT DARFST?!", rief er plötzlich und es wurde schlagartig still im Raum. Einige Gäste hatten sich zu ihnen gewandt und beobachteten die Szene.
„Bei Merlin, Ron, nicht jetzt", sagte Hermine, der sein Auftritt ziemlich peinlich war. Sie fühlte sich extrem unwohl und spürte die Blicke der anderen Zauberer auf sich.
„Ich rede mit dir, wann ich es möchte", antwortete er immer noch mit erhobener Stimme.
Die Gryffindor stand auf und zog ihren besten Freund am Arm vor die Tür.
„Was fällt dir ein, dich so aufzuführen?", zischte sie, als sie vor dem Gebäude und außer Sichtweite der Fenster waren.
„Du sitzt mit unserem Feind an einem Tisch! Ist dir das nicht klar?!", rief Ron aufgebracht und mit aufgerissenen Augen.
„Was ist hier los?", fragte jemand. Hermine lugte an Ron vorbei und sah Harry auf sie beide zukommen. Auch das noch.
„Was hier los ist?!", donnerte Ron erneut. „Sie sitzt mit unserem Feind händchenhaltend an einem Tisch, Harry!"
Zu allem Überfluss öffnete sich die Tür des Drei Besen erneut und Draco kam heraus. Mit ihren Jacken unter dem Arm ging er auf Hermine zu und reichte ihr ihre.
„Da war richtig Feuer im Kessel, Harry, ich sag's dir!", wütete Ron erneut.
„Ihr seid nicht mehr zusammen, so wie ich das verstanden habe, Weasley", schaltete sich nun Draco ein, was den Rothaarigen nur noch rasender machte.
„Halt du dich da raus, Malfoy! Das ist mir sehr wohl bewusst, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, dich mit diesem Todesser an einen Tisch zu setzen, Hermine, verdammt!" Ron blickte zwischen den beiden hin und her, seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
„Bei Merlin, Weasley, sie ist eine erwachsene Frau." Draco verdrehte erneut die Augen. „Sie kann machen, was und mit wem sie es möchte."
„Ich sagte, du sollst dich da raushalten", wiederholte der Rothaarige scharf.
„Komm schon Ron, flieg nicht gleich wieder vom Besen", versuchte Harry seinen Freund zu besänftigen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Ausnahmsweise muss ich Potter einmal recht geben", meinte Draco.
„Komm von deinem hohen Hippogreif herunter, Malfoy", zischte Ron.
„Könnt ihr nicht mal still sein?", fuhr Hermine die beiden schließlich an und die Streitereien verstummten.
„Er hat recht, wenn er sagt, dass wir nicht mehr zusammen sind. Ich kann also Händchen halten mit wem ich möchte", sagte die Braunhaarige ruhig. „Ich dachte, wir wären im Guten auseinander gegangen, Ronald Weasley."
Ron seufzte. „Hermine... Ich glaube, es war ein Fehler, dich einfach gehen zu lassen."
„Hör dir das nicht an, Hermine, so einen wie ihn hast du nicht verdient", meinte Draco.
„Hermine? HERMINE?!", wetterte Ron erneut los. „So ernst ist es also schon zwischen euch?!"
„Bei Merlin, Ron, beruhige dich." Harry schüttelte den Kopf. „Du führst dich auf wie das allerletzte."
„Gefällt dir das etwa?" Ron wandte sich seinem besten Freund zu. „Sag mir nicht, dass du das gut findest."
Harry seufzte. „Wir haben doch überhaupt keine Ahnung, was in den letzten Monaten passiert ist. Hermine hätte uns das früher oder später mit Sicherheit erklärt. Hundertprozentig gut finde ich das auch nicht, aber wenn sie glücklich damit ist, ist es für mich in Ordnung."

Wenigstens einer, der ein Gehirn besitzt, dachte Draco, auch, wenn er es offen niemals zugegeben hätte, dass ausgerechnet Potter derjenige war.
Er konnte sich das nicht länger ansehen. In der Ferne sah er Ginny und Blaise, die auf die kleine Gruppe zusteuerten und nahm Hermines Hand.
„Komm, ich kann mir das nicht länger geben. Blaise und Ginny sind sowieso gleich da", sagte er zu der Braunhaarigen. Hermine ließ sich von ihm wegführen und warf Harry einen entschuldigenden Blick zu. Hermines Hand in Dracos zu sehen machte Ron noch rasender, was dem Slytherin ein schadenfrohes Grinsen entlockte. Er hörte, wie Weasley auf Potter einredete, schenkte den beiden aber nicht weiter Beachtung.
„Lass ihn erstmal runterkommen", schlug er Hermine vor. Diese nickte.
„Es tut mir leid, wie er sich aufgeführt hat", sagte sie dann und sah zu dem Blonden hoch.
„Du kannst doch nichts dafür, dass Weasley seinen Verstand verloren hat", gab Draco zurück. „Wenn er überhaupt jemals einen hatte."
Hermine konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, obwohl es ihr nicht gefiel, dass Draco so über ihren besten Freund redete.
„Jetzt treffen wir uns erstmal mit Blaise und der Weaslette", meinte er, wofür Hermine ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gab.
„Sieh sie dir doch an, verdammt nochmal!", hörte Draco Weasley hinter sich kreischen. Erneut musste er grinsen. Es gefiel ihm, den Rothaarigen allein durch seine bloße Anwesenheit zur Weißglut zu treiben.

Nachdem Harry und Ron schließlich gegangen waren – Hermine wusste immer noch nicht, was die beiden eigentlich in Hogsmeade zu suchen hatten – hatten Blaise und Ginny, die inzwischen dazugekommen waren, und Draco und Hermine das Drei Besen erneut betreten.
Blaise bestellte sich sofort einen Feuerwhisky. „Was, bei Merlin, war da eben los, dass Weasley so ausgerastet ist?", erkundigte er sich.
„Er meinte, sich wie ein Volltrottel aufführen zu müssen, um Hermine zurückzugewinnen", meinte Draco. „Wobei es ja wohl nichts Neues ist, dass Weasley ein Idiot ist."
Hermine verdrehte die Augen und sah zu Ginny, der dieser Kommentar jedoch nichts auszumachen schien.
„Ron... Ich werde ihm die Knochen brechen", knurrte die Rothaarige. „Was sollte das? Blaise und ich haben ihn noch lautstark gehört und das, obwohl wir noch nicht einmal ansatzweise in eurer Nähe waren."
„Es war wirklich nicht auszuhalten. Ich dachte ja jedes Schuljahr, dass es nicht noch schlimmer kommen kann, aber jedes Mal überzeugt er mich davon, dass er tatsächlich noch dümmer ist, als ich dachte", sagte Draco und trank lässig einen Schluck von seinem Feuerwhisky.
„Lasst uns das Thema wechseln", meinte Hermine, die sich nicht länger anhören wollte, wie über ihre Freunde hergezogen wurde.
Ihr Glas Holunderblütenwein war leer, also schnappte sie sich, mutig wie sie war, Dracos Feuerwhisky und trank einen Schluck.
Der Blonde hob amüsiert die Augenbrauen. „Ach, so ist das?", sagte er und beugte sich zu ihr, um sie frech anzugrinsen. Sein Gesicht war nur ein paar Zentimeter von ihrem entfernt.
„Oh, bitte lasst das. Das will wirklich niemand sehen", ertönte die Stimme von Blaise, der angeekelt das Gesicht verzogen hatte.
Ginny kommentierte das Ganze nur mit einem wissenden Lächeln und Hermine war sich zwei Sachen bewusst: Erstens ging es Draco anscheinend langsam besser, was sie freudig zur Kenntnis nahm und zweitens hatte dieser Moment gerade schon wieder die Frage in ihr aufgeworfen, was das eigentlich zwischen ihnen war.

_______________________
Tatsächlich überlege ich, diese Geschichte beim diesjährigen Harry Potter Award einzureichen. Was meint ihr? ;-)

Habe gerade Lego Harry Potter auf meinem Nintendo entdeckt und verabschiede mich dann für heute wieder, haha
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen!

I'll be good [Dramione]Where stories live. Discover now