Kapitel 20

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With your love, your love
I'm a better, better man
Darling, all of my wrongs
they lead me right to you
wrapped in your arms, I swear I'd die
for your love, your love
I'm a better, better man

~ „Better Man", 5 Seconds of Summer

Es waren bereits zwei Wochen der Sommerferien vergangen. Hermine hatte die Tage im Fuchsbau bei Ginny verbracht und die letzte freie Zeit mit ihr zusammen genossen. Heute würde Draco sie abholen, denn wie versprochen, wollten die beiden ein paar Tage zusammen verbringen. Molly Weasley hatte angekündigt, gegen Ende des Sommers auf jeden Fall ein Fest veranstalten zu wollen, denn all ihre Kinder waren nun „bereit für das große Leben", wie sie so schön sagte und ihr Eintritt in das Berufsleben musste gefeiert werden. Ginny hatte sich um einen Platz bei den Holyhead Harpies beworben, der ihr vor Kurzem zugesagt worden war. Wahrscheinlich war das der ausschlaggebende Punkt für Molly gewesen, das Fest zu veranstalten. Hermine lächelte bei dem Gedanken daran, wie sehr sich die ganze Familie für Ginny gefreut hatte.
„Zum Glück ist Ron nicht da, er würde es nicht gutheißen, dass Malfoy hier auf der Matte steht", meinte ihre Freundin, als sie Draco durch eines der Fenster auf die Tür zukommen sah.
Die beiden Mädchen hatten im Wohnzimmer der Familie auf Sesseln gesessen und sich unterhalten. Nun sprang Hermine auf und öffnete die Haustür.
Draco hatte sich wohl gerade bemerkbar machen wollen, denn er sah überrascht zu der Braunhaarigen, die ihn angrinste.
„Hey", sagte sie.
„Hey", erwiderte er mit einem schiefen Lächeln. Er zog sie an der Taille zu sich und gab ihr einen sanften Kuss. „Ich habe dich vermisst", meinte er dann.
Hermine wurde rot. Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte, hörte sie die Stimme von Molly hinter sich.
„Ach, Hermine-Schätzchen, du gehst schon?", erkundigte sie sich. Hermine drehte sich um und sah gerade noch, wie Molly Draco mit einem zweifelnden Blick musterte, ehe sie ein freundliches Gesicht aufsetzte.
„Es sind ja nur ein paar Tage", erwiderte die Braunhaarige. „Danach bin ich ja wieder hier und wir können das Fest vorbereiten."
Molly zog die junge Frau in ihre Arme und drückte sie fest. „Ich breche ihm alle Knochen, wenn er dich verletzt, das weißt du?", flüsterte sie an ihr Ohr. „Auch bei seiner Tante habe ich nicht gezögert und ich werde es auch bei ihm nicht tun."
Der Beschützerinstinkt liegt wohl in der Familie, dachte Hermine, als sie sich daran zurückerinnerte, dass Ginny vor einiger Zeit etwas Ähnliches zu ihr gesagt hatte.
„Pass mir gut auf dich auf", sagte Molly dann in normaler Lautstärke.
Auch Ginny war noch einmal an die Tür gekommen, um sich von Hermine zu verabschieden. Mehr Bewohner waren um diese Tageszeit nicht im Fuchsbau anzutreffen.
Hermine nahm ihren Koffer mit den paar Kleidern, die sie für die Tage eingepackt hatte, winkte noch einmal und verließ dann das Haus.
Ein paar Schritte entfernten sich die beiden davon und apparierten dann.

Das große Malfoy Manor ragte vor Hermine in den Himmel. Während sie darauf zusteuerten, bekam Hermine eine Gänsehaut. Sie liebte es zwar, ein paar Tage mit Draco zu verbringen, aber an das Haus hatte sie schlechte Erinnerungen.
Sie hörte Bellatrix Lestrange noch heute in ihr Ohr schreien und spürte die Narbe an ihrem Arm unangenehm pochen.
„Ist alles in Ordnung?", fragte Draco.
„Ja... ja, alles gut", erwiderte Hermine und schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben.
Draco öffnete die große Tür und ließ Hermine zuerst eintreten. Drinnen sah es nicht mehr so kalt und trostlos aus wie bei ihrem ersten Besuch vor einiger Zeit.
Während Draco sie in sein Zimmer führte, damit sie erstmal ihre Sachen abstellen konnte, betrachtete Hermine die warmen Lampen und Dekorationen, die überall im Haus zu sehen waren. Scheinbar hatte hier jemand seit Lucius nicht mehr hier war gründlich umdekoriert.
„Voilà", meinte Draco und öffnete mit Schwung seine Zimmertür.
Hermine sah sich um. Den Raum dominierte ein großes Bett, auf dem grüne Bettwäsche zu sehen war. Daneben lag ein Teppich auf dem Boden, an einer Wänden hingen Poster von Quidditch-Spielern und ein Kleiderschrank stand an der rechten Seite. Außerdem war gegenüber des Bettes ein Fenster, aus dem man die schöne Landschaft betrachten konnte.
Hermine hätte nicht vermutet, dass er sein Zimmer so stilvoll eingerichtet hatte.
Mit einem Plopp erschien eine Hauselfe vor den beiden.
„Trixy hofft, dass Master Draco gut angekommen ist", sagte das kleine Geschöpf und blickte mit großen Augen zu dem Blonden hoch.
„Alles bestens", erwiderte Draco.
„Möchten Master Draco und seine Begleitung, dass Trixy etwas zu essen macht?", erkundigte sie sich.
Fragend sah Draco zu Hermine, die jedoch den Kopf schüttelte.
„Master Draco weiß ja, wo er Trixy findet, wenn er etwas wünscht."
„Ihr habt hier Hauselfen?", fragte Hermine vorwurfsvoll.
„Sie arbeitet freiwillig hier", antwortete Draco.
„Das stimmt, Miss...", fragend sah Trixy zu Hermine hoch.
„Granger", antwortete Draco an ihrer Stelle.
„Das stimmt, Miss Granger. Trixy liebt es, hier zu arbeiten. Trixy kocht und putzt gerne. Trixy liiiebt es, das Porzellan abzustauben und andere Hausarbeiten zu tätigen. Master Draco behandelt mich gut, Miss Granger. Was wäre es nur für eine Schande, wenn Trixy nicht hier arbeiten könnte." Die Hauselfe verzog beim Gedanken daran das Gesicht.
Ein kleines Lächeln stahl sich auf Hermines Gesicht, jedoch konnte sie es immer noch nicht gutheißen, dass es hier Hauselfen gab – auch wenn sie freiwillig arbeiteten.
„Wenn Master Draco nichts mehr wünscht, wird Trixy sich nun wieder dem Putzen widmen", sagte Trixy und mit einem Nicken von Draco verschwand sie wieder.

Der Abend war gekommen. Draußen dämmerte es und der Himmel war in wunderschön Rot- und Orangetöne getaucht. Draco hatte den Kamin angezündet und führte Hermine dann ins Esszimmer. Auf dem Tisch standen schon einige Speisen und es duftete lecker.
„Wer soll das denn alles essen?", fragte Hermine verblüfft, als sie den Tisch betrachtete und dachte erneut daran, dass die Hauselfen wohl richtig hatten schuften müssen.
„Für dich doch nur das Beste." Sanft lächelte er sie an. „Na komm schon, wir wollen doch das Essen nicht kalt werden lassen."
Gemeinsam setzten sie sich an den Tisch und Hermine befüllte ihren Teller mit allerlei Leckereien.
Während sie sich von jeder Speise etwas nahm, fragte sie sich, wo wohl Narzissa Malfoy war und ob sie es gutheißen würde, dass Hermine hier war.
„Mutter ist bei einer Freundin", beantwortete Draco ihre unausgesprochene Frage. „Sie wird erst in ein paar Tagen zurückkehren. Wir haben das Haus also ganz für uns." Bei diesen Worten grinste er.
„Lass es dir schmecken", fügte er noch hinzu. Und das tat sie, denn das Essen schmeckte wirklich köstlich.

Nach dem Essen saßen Hermine und Draco vor dem Kamin. Der Blonde hatte einen Arm um sie geschlungen.
„Ich kann es kaum erwarten, die nächsten Tage mit dir zu verbringen", sagte er leise und Hermine lächelte.
Eine Weile war es still zwischen den beiden.
„Ich glaube, du machst mich zu einem besseren Menschen, Hermine Granger und das ist mehr, als ich mir jemals wünschen könnte", meinte er dann und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

I'll be good [Dramione]Where stories live. Discover now