Kapitel 22

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You're keeping me up,
keep me up, keep me up
cause you give me your love,
you give me your love
All through the night, I feel you there
you're on my mind, you're in my head

~ „Keep me up", Michael Schulte

Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, fiel zartes Sonnenlicht durch das Fenster in den Raum und tauchte alles in einen orange-gelblichen Schimmer.
Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und drehte sich auf die andere Seite, wo Draco noch friedlich schlummerte.
Das Licht brachte seine ohnehin schon hellen Haare zum Glänzen. Sie beobachtete, wie sich sein Brustkorb hob und senkte und wie friedlich und ruhig er dabei aussah. Sein Mund war leicht geöffnet und eine blonde Haarsträhne wurde leicht von seinem Atem bewegt.
„Beobachtest du immer schlafende Leute?", fragte er plötzlich, seine Stimme noch rau vom Schlaf, und öffnete die Augen.
Hermine wurde rot. „Eigentlich nicht."
„Ich bin also etwas Besonderes, aber das wusstest du mit Sicherheit schon", gab er zurück und lachte leise.
Er zog sie an sich und streichelte sanft ihren Arm. „Guten Morgen."
„Guten Morgen", erwiderte Hermine lächelnd und ihr Lächeln verstärkte sich nur noch, als sie sein Lächeln bemerkte.
„Gut geschlafen?", fragte Draco.
Hermine nickte und erkannte das Funkeln in seinen Augen, das sich auch in ihren widerspiegeln musste. Eine Weile sahen sie sich einfach in die Augen, beide in Gedanken versunken.
„Hunger?", fragte der Blonde dann nach einer Weile.
„Oh ja!", erwiderte Hermine.
„Dann werde ich Trixy Bescheid geben, dass sie das Essen vorbereiten soll." Mit diesen Worten stand er auf und Hermine beobachtete ihn dabei, wie er sich eine Hose und ein Shirt überstreifte und zwang sich dann, den Blick abzuwenden.
Als er gegangen war, suchte auch sie sich ein paar Kleider raus und ging unter die Dusche.

„Guten Morgen, Draco", hörte er, als er das Esszimmer betrat.
„Mutter!", rief er überrascht aus. „Seit... seit wann bist du denn hier?" Perplex fuhr er sich durch die Haare.
„Seit heute Morgen", erwiderte Narzissa. „Ich habe meine Reise doch etwas früher als geplant beendet."
„Wieso kündigst du dich nicht an?", fragte Draco.
„Mich ankündigen? Ich glaube, ich kann in meinem Haus ein- und ausgehen, wann und wie ich möchte." Sie lachte. „Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?"
Ehrlich gesagt, hätte sie sich keinen unpassenderen Zeitpunkt aussuchen können, dachte Draco, sprach es aber nicht aus. Zum Glück war sie nicht einfach in sein Zimmer geplatzt – oder vielleicht doch, als sie beide noch geschlafen hatten?
Überfordert mit der Situation und in Gedanken daran, wie er das mit Hermine erklären sollte, schwieg er und starrte seine Mutter einfach an.
Erst dann bemerkte er, dass das Frühstück schon aufgetischt war und es nach frischen Croissants und anderen Leckereien duftete.
Seinen verdutzten Blick bemerkend, stand Narzissa von ihrem Stuhl auf und lächelte Draco an. „Ich habe gedacht, dass dir und deiner Begleitung ein Frühstück nicht schaden würde."
Draco stöhnte innerlich. Sie war also doch in sein Zimmer gegangen. Eigentlich hatte er Hermine einmal richtig vorstellen wollen. Zwar kannten sie sich schon, aber dass sie seine Freundin war, konnte seine Mutter natürlich nicht wissen. Wobei sie es jetzt natürlich auf anderem Wege erfahren hatte, als sie einfach in sein Zimmer geplatzt war.
Bei Merlin, viel schlimmer wäre es jedoch gewesen, wenn sie schon gestern Abend angekommen wäre...
Draco seufzte.

Hermine öffnete die Tür zum Esszimmer und betrachtete erstaunt die Szene vor sich. Narzissa Malfoy war anscheinend doch wieder da.
„Ähm... guten Morgen?" Das Gesagte hörte sich eher wie eine Frage an. Hermine wollte nicht unhöflich sein, wusste aber beim besten Willen nicht, was sie noch hätte sagen sollen.
„Guten Morgen", antwortete Narzissa freundlich. „Wie ich sehe, hat mein Sohn Besuch. Ich möchte euch nicht weiter beim Frühstück stören." Damit verließ sie den Raum und ließ Draco und Hermine alleine.
„Es tut mir leid, dass sie so plötzlich aufgetaucht ist. Ich habe selbst nichts davon gewusst. Eigentlich wollte ich euch richtig vorstellen und..." Der Blonde seufzte wieder.
„Mach dir darüber keine Gedanken." Hermine lachte. „Lass uns erstmal frühstücken."

Nach dem Frühstück ging Draco ebenfalls duschen und Hermine ging ins Wohnzimmer, wo sie es sich eigentlich auf dem Sofa gemütlich machen wollte, aber dann bemerkte, dass es schon von Narzissa besetzt war.
„Komm ruhig näher", sagte sie und deutete auf den Platz neben sich. Etwas unwohl ließ sich Hermine auf die Sitzfläche sinken.
„Ich freue mich, dass Sie hier sind, Miss Granger", meinte Narzissa dann.
Überrascht sah Hermine sie an.
„Ich glaube, Sie tun meinem Sohn gut", fügte Dracos Mutter dann noch hinzu. „Schon als sie ihn ins Ministerium begleitet haben, habe ich das bemerkt. Ich weiß, dass wir beide nicht den besten Start hatten, aber ich würde gerne nochmal von vorne anfangen, wenn Sie damit einverstanden sind."
„Natürlich", sagte die Braunhaarige.
„Schön, dass wir das geklärt haben."

Am nächsten Morgen musste Hermine wieder abreisen. Sie hatte Molly versprochen, ihr bei der Vorbereitung des Festes zu helfen und dazu musste sie rechtzeitig zurück sein.
Draco und sie lagen noch im Bett und unterhielten sich.
„Ich werde dich vermissen", sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Ich denke, wir werden uns bestimmt beim Fest der Weasleys sehen. Immerhin gehörst du jetzt zu mir", erwiderte Hermine.
Draco lächelte. „Mal sehen. Ich möchte eigentlich einer Konfrontation mit Weaslebee aus dem Weg gehen."
„Ach was, er hat sich bestimmt wieder eingekriegt. Ich möchte, dass du dabei bist", sagte Hermine.
Draco verdrehte gespielt genervt die Augen. „Wenn es sein muss..."
Die Braunhaarige boxte ihn.
„Ich liebe dich", sagte er dann. Hermines Herz klopfte schnell gegen ihre Brust. Es war das erste Mal, dass er die drei Worte zu ihr gesagt hatte.
Sie grinste. „Ich liebe dich auch."

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Das Kapitel ist wirklich kitschig geworden, haha...
Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen!

I'll be good [Dramione]Where stories live. Discover now