#110 Familientag

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*nächster Morgen*

Lächelnd beobachte ich Luna beim Schlafen. Wir haben neun Uhr am nächsten Morgen und sie schläft noch tief und fest. Wir haben gestern aber auch noch lange gefeiert, erst gegen elf sind unsere Freunde nach Hause.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass meine Familie wirklich hier ist... Das war wirklich das beste Geschenk, was Luna mir hätte machen können. Diesen Geburtstag werde ich niemals vergessen, definitiv.


Langsam öffnet Luna ihre Augen und ich lächele sie an. "Morgen, mein Schatz.", sage ich und sie lächelt ebenfalls. "Morgen Snob... Sagt mal, wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht beim Schlafen beobachten sollst?" Ich lache und ziehe sie an mich heran. "Weißt du, ist mir scheißegal, ob dir das gefällt oder nicht, denn ich kann mich an dir nicht satt sehen." Luna verdreht grinsend ihre Augen und lehnt ihren Kopf gegen meine Brust.

"Wie bist du nur auf die Idee kommen, meine Familie so spontan einzuladen?", frage ich sie und spiele mit einer ihrer Haarsträhnen herum. "Dein 25. Geburtstag musste doch irgendetwas besonderes werden.", meint sie bloß schulterzuckend. "Oh Gott, erinnere mich bloß nicht daran, dass ich schon 25 bin! Ich werde alt ey.", lache ich. "Ach komm, du siehst immer noch aus wie 20.", sagt Luna und ich schmunzele. "Also findest du mich immer noch so heiß, wie damals?" Sie lacht. "Wer hat je gesagt, dass du überhaupt mal heiß warst?" "Ey!", rufe ich empört. "Du bist höchstens immer noch genauso versnobt, wie damals." "Tja, das wird sich wohl niemals ändern.", meine ich und Luna lacht wieder "Da hast du wohl ausnahmsweise mal Recht." "Du bist ziemlich frech heute, Lieferfee.", sage ich gespielt vorwurfsvoll. "Ach echt, bin ich das? Habe ich gar nicht gemerkt. Na gut, ich gehe jetzt mal runter und mache Frühstück." Luna drückt einen Kuss auf meine Wange und steht dann auf.


Ich ziehe mir schnell ein T-Shirt und eine Jogginghose an, weil ich nur in Boxern geschlafen habe, und gehe dann auch runter in die Küche. Meine Familie sowie Lunas Bruder und Ada sind schon wach, genauso wie Lia. Die sitzt bei meiner Abuela auf dem Schoss, welche sich gerade mit Benicio unterhält, Ada, Flor und meine Mamá helfen Luna beim Frühstück.

"Morgen!", sage ich und setze mich neben Abuela an den Tisch. "Habt ihr gut geschlafen?", frage ich. "Oh ja, Luna hat uns alles wunderbar hergerichtet. Deine Frau ist ein Engel, Matteo.", antwortet Abuela und ich sehe von hier, wie Luna ein wenig rot wird. "Oh ja, Abuela, das ist sie wirklich.", meine ich und lächele Luna an, die nur noch eine Spur röter wird und den Blick dann wider von uns abwendet, um das Frühstück weiter vorzubereiten.


Nachdem wir gefrühstückt haben, sind wir alle raus in den Garten. Wir haben hier gerade Hochsommer und es ist dementsprechend wirklich warm, also können wir auch in den Pool gehen. Lunas Adoptiveltern sind auch gerade gekommen, also wird das heute mal ein richtiger Familientag.

Luna, Ada und Flor sonnen sich, meine Mutter, Monicá und meine Großmutter spielen mit Lia ein bisschen im Wasser, Benicio, Miguel und ich kicken ein bisschen mit einem Fußball herum.

Es herrscht so eine entspannte Stimmung, endlich mal wieder so richtig, nach all dem, was wir in den letzten Monaten durchgemacht haben. Zu viel ist passiert, da tut es gut, jetzt mal richtig entspannen zu können, mit der Familie.


Zum Mittagessen ein paar Stunden später bestellen wir dann Pizza. Lia und Nova machen gerade ihren Mittagsschlaf und wir sind alle im Pool, bis auf Luna. Warum auch immer will sie nicht rein...

"Luna, jetzt komm doch rein.", probiere ich sie nochmal, dazu zu überreden. "Matteo, verstehst du nicht, dass ich einfach nicht will?" Ich seufze. "Du bist anstrengend, Senora Balsano.", meine ich. "Und du nervig.", brummt sie. Als ich gerade etwas erwidern will, klingelt es an der Tür, die Pizza ist wohl da.

"Ich gehe.", meint Luna und steht von ihrer Sonnenliege auf. Irgendetwas hat sie doch, das geht doch nicht einfach so an mir vorbei...

Luna kommt ein paar Minuten später mit den Pizzakartons wieder und stellt sie auf den Gartentisch. "Essen ist da!", ruft sie und wir setzen uns alle an den Tisch. Ich hole noch Teller und etwas zu trinken aus der Küche, danach essen wir die Pizza.



Ein paar Stunden später, schon am Abend, gehen wir erst wieder rein. Der Tag so mit der Familie war wirklich richtig schön, so richtig hatte ich sowas mit meiner Mutter nie... Auch wenn ich jetzt schon längst erwachsen bin, hat es einfach mal gut getan.

"Luna?", luge ich ins Bad herein, wo sie gerade vor dem Spiegel, nur mit einem Handtuch um den Körper.

"Hm, was gibt's?", fragt sie und ich gehe ins Bad herein, schließe die Tür mir. "Was ist los? Du warst vorhin so verklemmt..." "Nichts.", antwortet sie und ich bin mir sicher, dass sie lügt. "Komm, lüg mich nicht an.", meine ich und sie seufzt. "Ich hatte einfach keine Lust aufs Wasser, zufrieden?" Ich gehe näher an sie heran und nehme ihre Hand. "Jetzt sag doch einfach, du weißt doch, du kannst mir alles sagen.", sage ich und Luna stöhnt genervt auf. "Du bist viel zu hartnäckig... Okay, na schön, ich sag's dir ja schon... Ich habe mich einfach unwohl gefühlt in dem Moment, okay?" "Unwohl?", hake ich nach. "Naja... Ich hab einfach lange nicht mehr so viel Haut gezeigt... Auch wenn es unsere Familie ist, ich hab mich einfach unwohl gefühlt.", erklärt sie und ich streiche sanft über ihre Wange, lächele sie ein wenig an. "Du musst dich aber nicht unwohl fühlen, wirklich. Du bist wunderschön, okay?" "Das sagst du mir andauernd und ich war wirklich lange nicht mehr so zufrieden mit meinem Körper, wie ich es gerade bin, aber ja..." "Siehst du, wirklich nur das ist wichtig, dass du dich wohl fühlst und selbst mit dir zufrieden bist.", sage ich. "Und jetzt komm mal her." Ich nehme sie in den Arm und drücke sie fest. Dabei rutscht zwar ihr Handtuch herunter, aber das ist gerade auch egal.

"So und ab jetzt musst du dich nicht mehr unwohl fühlen, ja?" Luna nickt etwas und ich drücke einen Kuss auf ihr Haar.

Hoffentlich wird das jetzt endlich mal besser mit ihren Selbstzweifeln...



Ach ja, Luna und ihre Selbstzweifel... Ein ewig währendes Thema... Das Kapitel dient nur so als Überbrückungskapitel und ist deshalb jetzt nicht sooooo spannend, aber bald wird es wieder ein bisschen spannender, jetzt quasi, wo es so langsam aufs Ende zu geht...

Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?Where stories live. Discover now