#32 Ausgeschieden oder nicht?

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Lesenacht 19/10/19 - 9|10

Die Namen erscheinen auf dem Bildschirm. "... Das Team vom Jam&Roller!" Lauter Jubel bricht aus und wir fallen uns sofort alle um den Hals. "Ich wusste, dass wir das schaffen!", rufe ich und ziehe alle in eine Gruppenumarmung. Wir hüpfen vor Freunde alle zusammen auf und ab. "Jam&Roller, Jam&Roller!", rufen wir. Schon kommen auch die anderen vier und unsere Trainerinnen, und schließen sich der Gruppenumarmung an. "Leute, ein paar Worte für Ja Jazmín!", ruft Jazmín, als wir uns alle wieder aus der Gruppenumarmung lösen. "Auf einer Skala von eins bis zehn, wie glücklich seid ihr gerade?", fragt sie. "Eine Million!", rufen wir alle gleichzeitig und lachen dann, weil das definitiv nicht abgesprochen war. "Eure Choreo war grandios! Wie kamt ihr auf die Idee mit diesen Dreier-Performances, und dann noch in dieser unbekannten Aufteilung?" "Das war Tamaras Idee!", antwortet Luna. "Ja, genau! Sie hat uns einfach in Dreiergruppen aufgeteilt und wir hatten eine halbe Stunde Zeit, uns gemeinsam in den Gruppen Schritte und Figuren auszudenken.", fügt Simón hinzu. "Ah, das große Lob gilt hier also Tamara!", spricht Jazmín in die Kamera und schaltet das Tablet aus. Schon kommen die ersten Paparazzos an und wollen Interviews und Fotos. Wir posieren erst gemeinsam, dann einzeln, dann in den Dreiergruppen aus der Choreo, und zum Schluss nochmal die Pärchen, heißt, Luna und ich, Simón und Ámbar, Yam und Ramiro. Delfi, Jim und Gastón posieren noch zu dritt.

Nachdem uns dann auch unsere Familien beglückwünscht haben, und ich kurz mit meiner Mamá in Italien telefoniert habe, geht es auch schon ins Roller. "Mamá fliegen!", ruft Lia die ganze Zeit. Ich glaube, weil bei Luna bei manchen Figuren den Boden verlassen hat, denkt Lia jetzt, Luna würde fliegen. "Ja, Mamá fliegt zum Mond, mein Wirbelwind.", lache ich, während ich fahre. Mittlerweile nenne ich sie fast immer mein Wirbelwind, ich finde das einfach süß. "Jetzt fliegen wir erstmal zum Roller, um zu feiern, dass wir im Viertelfinale sind, nicht?" Luna guckt nach hinten zu Lia. "Ja!", ruft diese fröhlich. "Unsere kleine Tochter ist auch schon begeistert vom Skaten, mein Snob.", sagt Luna lachend. "Später wird sie auch mal gut skaten können, da bin ich mir sicher." "Wenn wir also König und Königin der Bahn sind, wird sie die Prinzessin der Bahn.", sage ich grinsend. "Und wer wird der Prinz der Bahn?" "Mh, weiß nicht, also auf jeden Fall unser Sohn, sollten wir mal einen bekommen.", antworte ich. "Würdest du irgendwann mal lieber noch eine Tochter, oder einen Sohn haben wollen?", fragt Luna. "Ist mir eigentlich komplett egal, Hauptsache gesund... Aber ein Sohn wäre schon toll, dann hätten wir einen Matteo Balsano 2.0." Ich grinse wieder. "Haha. Lia sieht doch schon wie deine weibliche Kopie aus." "Aber den Charakter hat sie definitiv von dir.", meine ich. "Kann gut sein." "Das kann nicht nur gut sein, das ist so." Luna lacht. "Wenn du das sagst."


Im Roller bleiben wir noch ein paar Stunden, in denen wir lachen, reden, singen, tanzen und feiern. Morgen, im nächsten Achtelfinale, was ja hier stattfindet, entscheidet sich, gegen wen wir im Viertelfinale antreten: China oder Südkorea. Beides auch sehr starke Teams, in den Ländern ist Skaten populär. Also egal, wer es am Ende wird, der Kampf wird wieder erwarten hart.

Zuhause spielen wir beide noch ein wenig mit Lia. Als sie dann langsam müde wird und Luna sie ins Bett bringt, bestelle ich Pizza. Während wir dann auf die Pizza warten, setzen wir uns, in Decken eingekuschelt, auf die Couch. "Geht's dir gut?", frage ich Luna, sie nickt zur Antwort. "Du  sahst nach unserem Auftritt wieder ziemlich fertig aus.", sage ich. "Ist es nicht klar, dass man nach einem Auftritt etwas k.o. ist?" "Aber so k.o. warst du früher nie." "Hm.", macht Luna nur. "Luna, sei bitte ehrlich zu mir, wenn es dir nicht gut geht.", probiere ich, etwas aus ihr herauszubekommen. Doch genau in dem Moment klingelt es an der Tür, die Pizza ist wohl da. "Ich geh' schon!" Luna springt auf und geht zur Tür. Da ist sie mir nochmal davongekommen, aber nicht für lange!


Nachdem wir die Pizza aufgegessen haben, setzen wir uns wiederauf die Couch. "Luna, jetzt aber raus mit der Sprache.", sage ich. "Es gibt nichts zu sagen, mir geht es gut." Gott, wie ich diese ewige Diskussion hasse! Plötzlich entdecke ich einen kleinen Blutfleck auf der Decke. Zwei Sekunden später wird mir klar, wovon er kommt: Luna hat wieder Nasenbluten. Jetzt scheint sie es auch zu merken, denn sie hält sich reflexartig die Hand vor die Nasenlöcher. "H-holst du mir ein Taschentuch?" Sie ist plötzlich kreidebleich geworden. Ich nicke und renne beinahe schon in die Küche, um ein Taschentuch zu suchen. Als ich eins habe, fülle ich noch Wasser in ein Glas und gehe dann wieder zu Luna. "Hier." Ich halte es unter ihre Nase und sie nimmt es in ihre Hand. "D-danke." "Keine Ursache. Willst du dich vielleicht lieber hinlegen?" Luna nickt schwach und legt sich auf die Couch. "Ich fühle mich plötzlich so krank...", murmelt sie. "Und mir ist so heiß." Ich lege meine Hand auf ihre Stirn. Sie ist nass und wirklich sehr warm. "Ich hole mal ein Thermometer. Wo haben wir eins?" "I-im Bad." Ich gehe hoch ins Bad, suche und finde das Thermometer, und gehe dann wieder nach unten. Vorsichtig stecke ich es in Lunas Ohr. "39,4°C... Du hast Fieber.", sage ich. "K-kannst du mir irgend ein Medikament dagegen geben?", fragt sie leise. "Ich guck mal, ob wir was fiebersenkendes da haben.", antworte ich und suche in unsere Küche in unserem Medikamenten-Fach danach. Dann finde ich irgendwelche Tabletten, die wohl das Fieber senken sollen. "Hier." Ich reiche sie Luna und sie schluckt sie mit dem Wasser runter. "D-danke." "Soll ich dich vielleicht nach oben ins Bett bringen?" Sie nickt und ich nehme sie, samt der Decke, im Brautstyle hoch und trage sie in unser Bett. "Am besten, du ruhst dich jetzt aus und schläfst.", sage ich. "L-legst du dich zu mir?" "Natürlich, wenn du das willst." Ich ziehe mir mein T-Shirt über den Kopf und lege mich dann zu Luna ins Bett. Sie kuschelt sich sofort an meine Brust. "D-danke, dass du i-immer für m-mich da bist...", stottert sie. Luna scheint es wirklich schlecht zu gehen. "Nichts zu danken." Ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn und streiche ihr ein paar, vom Schweiß nasse, Haarsträhnen aus dem Gesicht hinters Ohr.

Langsam geht ihr Zustand in eine Richtung, die mir große Sorgen bereitet, noch größere, als ich sie jetzt schon habe. Man kriegt doch nicht wie aus dem nichts Fieber. Man hat doch nicht so oft und einfach so Nasenbluten. Was geht bloß mit Luna vor sich?!


Es geht Luna immer schlechter... Jemand Vermutungen, was mit ihr los sein könnte?

In einer halben Stunde kommt dann das letzte Kapitel der Lesenacht, und Leute... Es wird eine 180° Wendung in der Story geben... Von der, eigentlich ziemlich fröhlichen, Stimmung hier wird nichts mehr zu sehen sein... (Ups, little Spoiler, I'm sorry, xD) Seid gespannt!


Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt