Ohrfeige

300 12 2
                                    

Am nächsten morgen bereite ich mir Brötchen zum Frühstück vor

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Am nächsten morgen bereite ich mir Brötchen zum Frühstück vor. Die Anderen sind noch nicht wach. Oder einige sind auch schon vorher zur Arbeit und zum Studium gefahren. In dem Moment als ich in mein Brötchen beißen will, kommt auch Enzo in die Küche. Seufzend lege ich meine Brötchen weg. „Willst du wieder mein Essen weg nehmen, oder was willst du schon wieder?", frage ich.

Wieso ist er heute wieder mit seinem Anzug und gut gestylt? Muss er wo hin?

Er schaut mir in die Augen und will was sagen.

„Was gestern passiert ist...also als du in mein Zimmer gekommen bist. Das...du musst wissen, dass ich da betrunken war und...", stottert er. Wie süß ist das, dass er das erste Mal vor mir so nervös redet.

Ich grinse. „Ich weiß!", gebe ich von mir.
Ich hätte aber nicht gedacht, dass er sich noch daran erinnern würde. „Du warst also gleich nachdem du deinen Hund zum Tierarzt gefahren hast etwas Trinken?", frage ich.

„Es war ein schlechter Tag für mich, ich hab's gebraucht. Sonst würde ich mich die ganze Nacht verrückt machen und nicht einschlafen. Tja deswegen...", erklärt er.

„Ich verstehe. Und wohin gehst du jetzt?"

„Ich habe heute Coco besucht, der ist noch nicht wach, aber Ärzte sagen, dass der Fieber weg ist. Ansonsten wird es noch dauern, weil er zu schlimm verletzt wurde. Wieso Onkel das getan hat, werde ich schon raus kriegen, denn jetzt muss ich noch zu diesen scheiß Gerichtstermin, den du nicht zurückgezogen hast. Dafür wollte ich dir Danken!", sagt er verärgert wütend.

Oha der ist heute? Scheiße, hatte ich den vergessen?
„Wann musst den du dort sein?", fragt er ernst.

„Ähm...", ich denke nach, wann ich seine Zeit hinschreiben lassen habe. Die war um 7:30 also... „Um 8 Uhr ist meins", antworte ich.

„Du hast ziemlich spät geantwortet. Du wolltest den doch nicht verpassen oder?"

Ich schüttle leicht den Kopf. „Hoffentlich weißt du was du dort zu sagen hast. Bau ja keinen Mist, denn sonst...", sagt er leise, bückt sich runter, legt seine Ellbogen zum Tisch und kommt mir mit dem Gesicht näher. Er schaut mir intensiv in die Augen und langsam wandert sein Blick auf meine Lippen. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und ich halte inne. Wieso muss alles bei ihm so perfekt sein?

Schnell erhebe ich mich von meinem Sessel und halte nervös Abstand.
„Sonst?", frage ich aufgebracht.

„Ich lass mir da was einfallen, etwas was dir nicht gefallen wird!", meint er spöttisch grinsend und geht aus der Küche.

So ein Idiot!

Nach einer Stunde muss er von seinem Termin zurück kommen. Ich muss eigentlich zur Schule, obwohl, ich würde so gerne seine Reaktion sehen. Er geht zu einem Termin, was gar nicht vorhanden ist. Wäre er von Anfang an nett zu mir, dann würde er das nicht durchmachen müssen. Aber das ist gar nichts im Gegensatz zu das, was er mir angetan hat. Er hat mich schlimmer gequält.

In der Schule angekommen betrete ich die Klasse. Da kommt mir gleich Lilly entgegen. „Ich muss dir was zeigen", sagt sie mit traurigem Blick.

„Ja? Was ist passiert?"

„Komm setz dich hin, wir haben noch 10 Minuten Zeit."

Okay?! Ich setze mich hin und schaue sie fragend an.
„Hier!", gibt sie kurz von sich und legt ihr Handy zu mir auf dem Tisch. Ich blicke verwirrt runter und es ist ein Foto von Emil wie er eine Andere küsst.

Ich fühle mich auf einmal völlig niedergeschlagen. „Das Foto ist bestimmt schon alt...", sage ich mit zittriger Stimme.

„Das Foto wurde gestern geschossen. Und jetzt wird das überall in der Schule verschickt. Das Blöde ist, jeder denkt, du hättest es verdient so betrogen zu werden. Sie sehen gar nichts schlechtes an dem Foto. Es ist so zu sagen ‚richtig gemacht'", erzählt Lilly mir.

Ich streiche aufgebracht meine Stirn und atme tief durch. „Es tut mir leid, aber Emil war schon immer ein Arsch", meint sie zuletzt. Sie setzt sich neben mir hin und tröstet mich.
Ich werde sicher nicht wegen Emil hier zum heulen anfangen. Der kann mich mal.
„Und noch was...ich habe ihm gesagt, dass das war er getan hat falsch war, er meinte nur ‚Ne Vera verzeiht mir schon' siehst du? Verzeih ihm nichts, egal was für Ausreden er diesmal hat", redet sie weiter.

Ich nicke einfach. Ich würde ihm das hier sowieso nie verzeihen.

Gerade als ich früher aus der Schule zuhause ankomme, entdecke ich beim Eingangstor Emil. Ich bin extra früher von der Schule abgehauen, weil ich genau ihn heute nicht sehen wollte.
Ich bleibe sofort stehen und starre wütend zu ihm.
„Vera?!", ruft er und kommt mir näher.

„Vera ist für dich gestorben!", schreie ich ihn an.

„Bitte tu das uns nicht schon wieder an. Ich kann die Sache erklären...", redet er.

Dann kassiert er eine plötzliche Ohrfeige von mir.
Während er schockiert mich anstarrt, entdecke ich hinter ihm noch Enzo, der das Ganze anscheinend mit angesehen hat.

Ich lasse Emil dort stehen und laufe ins Haus. Ich knalle meine Zimmertür zu und schmeiße mich aufs Bett. Ich brauche gerade Vanessa. Ich brauche sie zum Reden. Ich muss ihr alles erzählen sonst platze ich hier.

Warte! Enzo ist von seinem Gerichtstermin gekommen. Shit!?
Was wird jetzt passieren? Ich setze mich auf und denke nach. Und schon geht meine Tür auf und er tretet ein. Grinsend blicke ich zu ihm, er aber hat seine Hände vor seiner Brust verschränkt und schaut mich schief an.

...

go wild, for a while.✔️Where stories live. Discover now