Flugmonster

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Kälte durchdrang meine Uniform als ich die Augen schloss und lauschte. Das Glück war auf unserer Seite. Dunkle Wolken durchzogen den Himmel und liessen kein Mondlicht durch. Mit etwas Glück würden die Moskuten uns nicht bemerken.

Der Wind frischte auf und trug den schwachen Lavendelgeruch vom Wald zu uns herüber. Würden wir gerade nicht in Lebensgefahr schweben, wäre die Situation ziemlich entspannend. Ich strich mir eine Haarsträne hinters Ohr und atmete tief durch.
"Nervös?" Flüsterte Felix.

Ich holte zittrig Luft und nickte."Ein bisschen. Ich hoffe nur, das wir unbemerkt hindurchkommen." Flüsterte ich. Meine letzte Begegnung mit den Moskuten hatte auf jeden Fall seine Spuren hinterlassen.

Ich spürte plötzlich, wie eine warme Hand die meine umschloss und sie fest drückte. Überascht blickte ich auf. Felix lächelte mir aufmunternd zu."Hab keine Angst, das wird schon. Wir müssen nur schnell sein. Und falls du dir in die Hose macht, in meinem Rucksack haben wir Ersatzkleidung."

Sam, die neben uns auf der Lauer lag, kicherte leise."Ich glaube eher, dass wir die für Pete brauchen werden. Hab ich Recht Pete?"

Pete, der ein wenig hinter uns in Deckung gegangen war, schnaupte empört."Ich bin kein kleines Kind mehr Sam. Ausserdem ist es bis jetzt nur einmal vorgekommen, dass ich..."

"Still jetzt." Zischte Felix und richtete seinen Blick nach vorne."Wir müssen uns konzentrieren. Sobald die Moskuten abgelenkt sind, müssen wir rennen. Schaut nicht zurück, egal was auch passiert."

Sam stöhnte und versuchte sich ein bisschen bequemer hinzulegen."Drauf können wir lange warten. Die dummen Viecher sind so wachsam wie Geier, wenn sie Mäuse fangen wollen. Wir müssen sie irgendwie ablenken." Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. Ich kannte diesen Blick. Sie hatte eine Idee."Macht euch bereit. Ich habe einen Plan.

Ich sah sie mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugierde an."Was hast du vor Sam? Stell jetzt bloss nichts Dummes an."

Sie lächelte gequält und stand auf."Dumm ist es auf jeden Fall. Aber es muss sein."Sie zwinkerte mir kurz zu und schlich dann leise zum Eingang des Tunnels. Nachdem sie einen prüfenden Blick nach draussen geworfen hatte, bückte sie sich und las einen faustgrossen Stein vom Boden auf. Ernst blickte über die Schulter und formte mit ihren Lippen das Wort "lauft". Dann hohlte sie kräftig aus und warf den Stein im hohen Bogen in das Maisfeld.

Der Stein flog hoch durch die Luft und prallte dumpf ungefähr 70 Meter weiter Rechts von uns auf dem Boden auf. Kurz darauf hörten wir einen schrillen Schrei. Das Geräusch ging mir durch Mark und Bein und mir gefohr das Blut in den Adern.

Kurz darauf sahen wir, wie sich eine dunkle Sillouette in der Nacht offenbarte. Ein Moskute dritten grades mit Flügeln so breit wie die eines Flugsauriers und Klauen so Scharf wie ein Küchenmesser stiess vom Himmel herab. Es stiess nochmals eine grässlichen Schrei aus und ich musste mich beherrschen, mir nicht die Ohren zuzuhalten.

Felix hatte meine Unruhe offebar bemerkt, denn er ergiff wieder meine Hand und drückte sie fest."Los."

Er rannte los und zog mich mit solch einer Wucht mit sich, dass ich fast heldenhaft auf die Schnauze gefallen wäre. Mein Herz pochte heftig gegen meine Rippen und die Panik schnürrte mir die Kehle zu.

Die Welt verschwamm um mich herum. Alles an das ich denken konnte, war das andere Ende des Waldes zu erreichen.

In diesem Moment stiess die Kreatur einen schrillen, bosshaften Schrei aus und Flügelsschläge waren hinter uns zu hören. Fuck, es hatte uns entdeckt.

Wenn ich vorher noch nicht hundert Prozentig panisch war, dann war ich es jetzt definitv. Adrelalin schoss durch meine Adern und ich beschleunigte mein Tempo. Tränen der Verzweifulng nahmen mir die Sicht.

Dann plötzlich blieb mein Fuss an etwas hartem am Boden hängen. Ich stolperte und stiess mir den Kopf hart an einem Stein.

Dunkel.

Mission Yellow|Lee Felix-UnfinishedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt