Der Tod persönlich

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Der Boden unter mir war kalt und feucht. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte man ihn mit Watte gefüllt und das Gehirn herausgenommen. Etwas Schweres wurde über den Boden geschleift und neben mir hingelegt. Die Panick schnürtte mir die Kehle zu, doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben.

Mach schon du Dreckstück, bring sie hier rüber. Der Boss kommt jede Minute und bis dahin müssen wir sie gefesselt haben!"

Ich spürte, wie sich etwas über mich beugte. Heisser, stinkender Atem schlug mir ins Gesicht. Ich verdiene einen Oskar dafür, dass ich dem unglaublich starken Reiz, mich zu übergeben, widerstehen konnte.

"
Ein lauter Peitschenschlag zeriss die Luft und das Ding über mir Quikte auf. Ich wurde hochgehoben und über den steinharten Boden geschleift. Meine Hände und Füsse wurden grob mit einem Strick zusammengebunden. Dann verliessen die Unbekannten den Raum.

Kurz darauf vernahm ich Schritte, die an den Wänden wiederhallten und hastig den Raum durchquerten. Ich erlaubte mir, die Augenlieder ein Stück weit zu öffnen. Viel konnte ich allerdings nicht erkennen.

Der Unbekannte, der vor mir stand, war gross mit breiten Schultern. Der Umhang verlieh ihm ein mächtiges, herrisches ausehen und seine Füsse steckten in dicken Winterstiefeln. Er hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und sein kritischer Blick brannte sich in meine Haut.

"Wo habt ihr sie gefunden Ratte?" Knurrte der Fremde und drehte sich mit einem epischen Schwanken seines Umhangs um. Seine Stimme erinnerte mich an eine Trommel, tief und wie ein Schlag ins Gesicht.

"Wi-wir haben sie auf der Wächterpassage in der Nähe der Kreuzung gefunden, Master!" Stotterte die gleiche Stimme von vorhin verängstigt. Der Master drehte sich wieder zu uns um. Nun, da sich meine Augen an das dämmrige Licht gewöhnt hatten sah ich die furchteregenden Narben, die sich über sein ganzes Gesicht zogen. Sein rechtes Auge war milchig weiss. Doch als sich seine entstellten Lippen zu einem bizzaren Lächeln verzogen, bildeten sich keine Lachfälltchen um diese furchteregenden Augen.

"Weck die Gören. Ich bin sicher, sie haben uns einiges zu erzählen."

Kaum als er das sagte, bewegte sich etwas grosses und schweres über den Boden. Über mir tauchte der Tod persönlich auf.

Es war das gleiche Wesen, dass uns im Tunnel gefangen hatte. Die Augen waren breite, klaffende Löcher aus denen ein schwacher roter schein hervorglühte. Der Mund sah aus, als hätte jemand mit einem Messer die Haut auseinandergeschnitten. Scharfe gelbe Zähne wucherten wie unkraut daraus hervor. Auf eine bizzare Art und Weise könnte man fast meinen, das Wesen hätte gegrinst.

Mir jedoch war in diesem Moment nicht zum Lachen zumute. Ich schrie auf und kroch rückwärts von dem Wesen weg. Mein Oskar war mir nun ziemlich egal. Nur weg von hier.

Doch das Scheusal machte mir einen Strich durch die Rechnung. Es packte mich mit seinen riesigen Klauen und hob mich an den Haaren hoch. Ich schrie wie am Spieß und versuchte verzweifelt, dem Ding in den Bauch zu kicken. Doch alles, was ich erreichte war, dass es seinen Griff nich verstärkte.

Nun wurden auch meine Freunde wach. Felix Grif an sein Holster um seine Pistole zu zeihen, doch sie hatten unser Gepäck und unsere Waffen weggenommen. Inklusive meines Rucksacks. Felix Augen blitzten vor Wut und er rannte auf das Wesen zu."Lass sie sofort los du Scheusal!"

Das "Grinsen" des Monsters wurde breiter und wante Felix seinen hässlichen Schädel zu. Das nutzte ich aus und Tratt dem Monster fest in die Rippen."Felix nicht! Es wird dir wehtun- Autsch!"

Das Vieh hatte mich hochgehoben, so dass meine Füsse nun nicht mehr den Boden berührten und hatte mich ruckartig zu seinem Herrchen gedreht.

Hinter ihm stand ein kleiner Mann, mit grauen Haaren und hervirstehenden Rattenzähnen. Der Mann mit den Narben betrachtete Felix belustigt. "Dedelos halt den Jungen fest."

Das Wesen gehorchte dem Befehl und packte Felix mit der anderen Klaue. Felix versuchte verzeifelt, dem Vieh einen Tritt zu verpassen, doch für das Monster war er nichts weiter als ein zappelndes Katzenbaby.

Der Master betrachtere unser Bemühen belustigt, als würde er einem Fussvallspiel zuschauen." Ratte bring die anderen zwei Gören weg. Ich nehme mir als erstes diese zwei Turteltäubchen vor."

Mission Yellow|Lee Felix-UnfinishedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt