Kapitel 25

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,,Ich mag ihn nicht", beginnt Orlando, kaum das wir uns an den Tisch gesetzt haben. ,,Geben wir ihm doch eine Chance", mischt sich Ryan ein. ,,Mir gefallen seine Augen nicht", meint Nick. ,,Das sehe ich auch so. Wie der mich angeguckt hat." Bei der Vorstellung läuft es mir kalt den Rücken runter. ,,Ach kommt. Er ist neu und muss sich erstmal einfinden." ,,Er wollte mich einfach so umarmen." ,,Wie schrecklich", gibt Orlando sarkastisch von sich und erntet dafür einen bösen Blick von mir. Schnell beginne ich zu essen, die anderen fangen an über Autos zu reden. Geht's vielleicht noch langweiliger? ,,Hey, ist hier noch frei?" Augenblicklich schießt mein Kopf hoch und ich will was erwidern, aber Ryan ist schneller. ,,Klar. Setz dich", lächelt er freundlich. Jake lässt sich neben mich fallen. Um der Situation zu entkommen, hole ich mein Handy raus. ,,Sorry, aber muss noch mit Julian telefonieren." Hastig stehe ich auf. ,,Ich bringe deine Sachen weg", meint Nick, der mich natürlich sofort durchschaut hat. ,,Danke", murmel ich leise, bevor ich das Gebäude verlasse. Natürlich muss ich nicht mit Julian telefonieren, aber ich wollte so schnell es geht weg da.

Gelangweilt scrolle ich durch Instagram, schließlich habe ich nichts zu tun. Normalerweise sitzen wir Abends immer noch zusammen, aber das hat sich ja erledigt. ,,Mila, bist du da?" ,,Ja komm rein", antworte ich Nick, der daraufhin die Türe öffnet. ,,Was ist los? Und jetzt ganz ehrlich und ohne scheiß. Du hast doch irgendwas?" Mit meinem Kopf deute ich auf das Ende von meinem Bett. Nick lässt sich dort nieder und sieht mich ernst an. ,,Versprich mir, dass du es niemals jemanden erzählst." ,,Versprochen", nickt er. Tief hole ich Luft. ,,Der Ex von einer meiner Freundin war ein krankes Schwein. Erst waren sie ein gutes Paar, doch irgendwann fing er an sich an mich ranzumachen. Ich erzählte ihr natürlich alles. Und schließlich ging es so weit, dass sie sich getrennt hat. Ab da wurde alles nur noch schlimmer. Er stalkte mich, stand Nachts unter meinem Fenster, ich bekam unzählige Nachrichten, bis er von der Polizei ein Näherungsverbot bekam. Er wollte sich dann selbst umbringen und landete in einer Psychiatrie am anderen Ende von Deutschland. Danach habe ich nie wieder etwas von ihm gehört. Ich bin dank meiner Familie und Julian auch gut über alles weg gekommen." ,,Das ist natürlich heftig. Aber was hat Jake damit zu tun?", fragt Nick leicht verwirrt. ,,Er sieht exakt so aus wie Christian", flüster ich leise und fange leicht an zu zittern. ,,Hey, ganz ruhig." Mein Schauspielpartner zieht mich vorsichtig in seine Arme. ,,Du weißt, dass es fast unmöglich ist, dass er das ist." ,,Ja schon klar. Er ist es auch nicht. Christian hatte eine Narbe unter dem rechten Auge. Das hat Jake nicht. Aber trotzdem. Sobald ich ihn sehe, bekomme ich dieses beklemmende Gefühl. Alles von damals kommt hoch und ich habe dennoch das Gefühl, irgendwas stimmt hier nicht." ,,Wir können doch mit Dough reden. Vielleicht finden wir eine Lösung", schlägt Nick vor. Doch ich schüttel den Kopf. Ich habe mit Julian und meinen Eltern telefoniert. Da muss ich jetzt durch und vielleicht hilft es mir beim abschließen. Nur, weiß ich noch nicht so ganz, wie ich das anstellen soll." ,,Das schaffst du schon. Ich werde dir helfen. Sofern du das willst natürlich." ,,Wenn es etwas lasse ich es dich wissen. Danke, Nick."  ,,Für dich immer. Und jetzt solltest du schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag." Er streicht mir nochmal durch die Haare bevor er mich alleine lässt. Nick hat Recht. Morgen wird eine anspruchsvolle Kampfszene gedreht, wofür wir alle Konzentration brauchen.

Während Jake sich um meine Haare kümmert, was ich wirklich nur widerwillig erdulde, ist Lizzy an meinem Gesicht dran, um mir das passende Make Up zu verpassen. Gleichzeitig hantiert auch noch Melina an mir rum, die mir meine ledernden Armschützer richtig anlegt. Nachdem endlich alles fertig ist und ich in meinem Kostüm stecke, geht es zum Set. Die Kulisse ist bereits komplett aufgebaut und die ersten Testaufnahmen laufen. Ziemlich viele Leute wuseln hier rum, als ich zu Nick, Orlando und Ryan trete. ,,Schick, schick", grinst Orlando und mustert mich einmal. ,,Ja nicht wahr?" Kichernd drehe ich mich einmal, damit mich jeder betrachten kann. ,,Ich muss schon sagen, ne heiße Frau hast du dir ausgesucht", gibt Ryan dazu. ,,Okay, das wird mir zu weird. Themenwechsel", ruft Nick und klascht in die Hände. ,,Wir fangen mit der ersten Probe an. Bitte aufstellen", ertönt Doughs Stimme aus dem Megafon. ,,Dann hat sich das wohl erledigt", zucke ich mit den Schultern und gehe zur Kulisse, damit Dough uns korrekt positionieren kann.

Ein Traum wird wahrWhere stories live. Discover now