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Hart schlug meine geballte Faust auf den Boxsack, hinterließ einen Schweißfleck.
Mit einem Keuchen holte ich noch einmal aus und ließ meine Wut an dem Sandsack aus, der verlassen im Keller hing, nachdem mein Vater ihn konfisziert hatte.
»Scheiße«, fluchte ich und schlug fester zu, alles drehte sich. Mein Pferdeschwanz flog mir um den Kopf, ein paar blonde Locken hatten sich gelöst und hingen mir jetzt verschwitzt ins Gesicht.
Das Trägertop, das ich mir übergeworfen hatte, nachdem ich von Kian nachhause gekommen war, war schweißdurchtränkt und klebte an meinem Rücken wie eine zweite Haut. Ich bemerkte es fast nicht, so versunken war ich im meinen Ablauf.
Blocken, schlagen, blocken.
Ich war einfach so verdammt wütend, ich hätte weinen können. Aber anstatt mich in meinem Zimmer zu verkriechen, schlug ich lieber im Keller, neben alten Kisten und Möbeln, auf den schwarzen Boxsack ein.
Die hellgrauen Wände hätten einmal wieder einen neuen Putz nötig und die Deckenlampe spendete nur spärliches Licht. Der Raum war nichts im Vergleich zu dem anliegendem Zimmer, dass vor vier Jahren zu einem SPA umgebaut worden war, als Geburtstagsgeschenk für meine Mutter.
Ich atmete zittrig ein. Ich wusste nicht, ob ich die verschlingende Leere in meinem Schlafraum ausgehalten hätte, die mich mit jedem Atemzug daran erinnerte, wie alleine ich doch war.
Alleine in diesem ganzen Chaos. Ich hätte damit rechnen können, dass einer von uns irgendwann aufgab, aber nicht... nicht so früh, nicht so schnell. Wir waren gerade einmal achtzehn, fast neunzehn, hatten gerade erst den Sinn des Lebens verstanden.
Wie waren zu jung, um in diesen Mist hineingezogen wurden. Kein Wunder, dass wir auf den falschen Weg geraten waren.
Ich wusste, Kian hatte Recht. Mein Vater bekam immer seinen Willen, meine Mum war die einzige, die ihn manchmal ein wenig Einbremsen konnte.
Der Sack vibrierte, als meine bandagierten Finger auf ihn trafen, die Kette rasselte unter der Wucht des Schlages.
Heute war so viel passiert, es kam mir vor wie mehrere Wochen. Ein weiterer Fausthieb und Apollos Visage blitzte vor meinem Inneren Auge auf, was mich nur noch fester zuschlagen ließ.
Ich wollte jetzt nicht über ihn nachdenken, konnte es nicht, ich hatte das heute schon eindeutig zu viel und oft. Schnell zog ich die Hände vor's Gesicht, ein imaginärer Haken von rechts, blocken -
