55. Kapitel

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Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr rein gekommen! Ich bin es definitiv (was jedoch auch der Grund ist, weswegen gestern kein Kapitel kam haha)

Harry fällt auf, dass ich mich weniger an der Unterhaltung beteilige, als Normalerweise, aber er sagt nichts weiter dazu. Nach dem Dessert sitzen wir noch lange im Wintergarten, die leeren Weinflaschen werden mehr. Harper erzählt gerade eine Geschichte aus ihrer und Harrys Kindheit. Harry hört ihr schmunzelnd zu, nippt ab und an an seinem Wein und fängt dann an, von einem anderen Ereignis zu berichten. Sie kennen sich wirklich schon sehr lange. Man könnte auch sagen, dass sie sich seit immer kennen.

Es ist nach Mitternacht, als meine Freunde beschließen, sich langsam auf den Weg nach Hause zu machen. Harry hat, wie sollte es auch sonst sein, im Vorfeld organisiert, dass sie alle gefahren werden, sodass sie jetzt weder die Tube noch ein Taxi nehmen müssen. Zayn meint, er fährt mit zu Liam, aber das wundert mich nicht.

Harper ist noch da, als Jimmy die anderen an der Tür abholt. Harry legt einen Arm um meine Taille und ich lächle ihn an. Ich liebe diesen Mann. Erst als ich gerade aufgestanden bin, habe ich allerdings gemerkt, dass ich doch mehr Alkohol getrunken habe, als ich vorher gedacht habe. Harry macht eigentlich nicht den Eindruck, als wäre er sonderlich betrunken, aber hier und da blitzt ja doch wieder durch, dass er nicht mehr nüchtern ist, er hat sich nur sehr gut unter Kontrolle.

„Wo schläfst du eigentlich Harper?" frage ich sie dann verwundert. „Zuhause?" fragt sie verwundert und mein Gehirn ist langsamer als mein Mund. „Aber das ist nicht hier, oder?" - „Was, wie kommst du darauf?" fragt sie amüsiert. „Du bist Harrys Verlobte, bald Ehefrau. Damit wäre doch logisch, wenn du hier pennst." sage ich trocken und Harry seufzt. „Louis ernsthaft, du weißt doch ganz genau, dass das alles nicht echt ist." - „Nein!" unterbreche ich ihn und sage dann ja doch das, was mir den ganzen Abend schon durch den Kopf geschwirrt ist.

Irgendwann ist dieser Gedanke einfach aufgetaucht und ich konnte ihn nicht mehr verdrängen, so sehr ich es auch wollte. Es hat partout nicht funktionieren wollen. „Die Verlobung ist echt, die Ehe wird echt sein!" sage ich gerade heraus. „Nur eure Gefühle eben nicht, aber ihr seid verlobt, ihr werdet verheiratet sein! Und das wird echt sein, gesetzlich echt, vor der Kirche, ach was weiß ich vor wem alles!" platzt es aus mir heraus und ich lasse Harrys Hand los. Harper tritt einen Schritt näher zu uns.

„Louis? Du weißt, dass wir das nicht freiwillig machen." versucht sie mich zu beruhigen, aber das bewirkt genau das Gegenteil. „Aber ihr macht nichts dagegen! Ihr beide belasst es einfach so. Ich muss jeden Tag sehen, dass mein Freund eine andere heiraten wird und ihr macht einfach nichts dagegen!" Ich sehe Harper an. „Und ich kann ja nicht einmal, etwas gegen dich sagen! Du bist intelligent, hübsch, freundlich, die perfekte Zukünftige für Harry. Aber ich verstehe nicht, wieso du den ganzen Mist mitmachst, wenn du doch weißt, dass Harry dich nicht will! Er ist mit mir zusammen!" donnert es aus mir heraus und Harper seufzt.

„Louis, lass gut sein -" bittet Harry mich, aber ich ignoriere es. „Du hast recht." meint Harper dann. „Es ergibt für dich sicherlich keinen Sinn, aber ich muss das tun, ich bin vertraglich daran gebunden. Unsere Eltern haben es beschlossen, da waren wir beide noch Kinder, es war immer.. naja selbstverständlich für uns. Aber glaub mir Louis, ich habe versucht diese Verlobung zu verhindern, als ich gehört habe, dass der König es jetzt sofort öffentlich machen möchte. Aber ich kann gegen den König nun einmal nichts machen, also sag nicht, es wäre mir egal, dass er mit mir glücklicher würde."

„Ach. Und wieso musst du dann diesen scheiß Ring tragen?" frage ich aufgebracht und sehe zu Harry. „Und wieso machst du einfach alles, was dein Vater von dir verlangt? Er kann dich doch nicht einfach verheiraten, das geht doch nicht!" betone ich, aber er seufzt. „Louis, er kann." meint Harper ruhig. „Es tut mir leid, ich weiß, es ist schwierig für dich zu verstehen." - „Zu verstehen? Auszuhalten, Harry! Ich dachte, ich komme damit klar, du heiratest eine andere und ich kann mit dir zusammen sein, aber wie lange muss das so sein? Wie lange musst du eine andere küssen? Irgendwann verlangt die Nation doch, dass ihr Kinder bekommt." meine ich und werde am Ende leiser und Harry sieht auf den Boden.

This OneWhere stories live. Discover now