23. Kapitel

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Die anderen Mitarbeiter haben sich wohl aufgeteilt, aber zwei bleiben immer hinter Harry. Es wäre viel zu gefährlich, wenn ihm hier etwas passieren würde und niemand dabei wäre. Harry müsste nur vom Pferd fallen, kein Empfang, keine andere Möglichkeit Hilfe zu holen. Die Mitarbeiter haben alle Funkgeräte und außerdem weiß Harry, dass Anderson ihn nicht abwerfen wird. Der Hengst hat einen ruhigen Charakter, aber wenn er rennt, dann richtig.

Harry seufzt und ruft wieder Louis' Namen. Nichts. Keine Antwort. Wo ist der Kerl nur? Harry will es unterdrücken, aber sein Herz fängt an schneller zu schlagen. Irgendwo muss es doch sein; das kann doch nicht wahr sein. Er überlegt einen Moment. Inzwischen ist bestimmt schon wieder eine halbe Stunde vergangen. Er dreht Anderson, reitet auf einen Mitarbeiter zu und greift sich das Funkgerät.

„Yorick? Ich will das die Drohnen raus gehen. Sie sollen mit Wärmebild nach Louis das Gelände absuchen." befielt er und kurz rauscht es, bis die Antwort kommt. „Schaut nach oben, Eure Hoheit." Es ist nicht Yorick, der dort spricht, aber einer der Mitarbeiter. Harry blickt in Richtung Himmel und entdeckt einen schwarzen Punkt. Etwas weiter sieht er eine weitere Drohne, die über das Gelände fliegen.

Er lächelt zufrieden, dreht Anderson und fast sofort galoppiert er weiter. Das Funkgerät behält er. Wäre Louis hier, hätte Yorick es schon längst gesehen. Der Wind pfeift Harry durch die Haare; den Helm hat er wohl liegen gelassen. Shit Happens. Anderson schnaubt und rennt weiter durch die Felder. Sie sind inzwischen bei den Rapsfeldern angekommen, aber auch hier ist Louis nicht. Die Drohnen fliegen weiter über das Gelände und stoppen einfach nicht.

Harry wird immer nervöser; er ist praktisch unmöglich Louis mit der Wärmebildkamera zu verfehlen. Hier ist nichts, was sonst noch Wärme abgeben könnte. Er weiß, das es noch eine ganze Ecke bis zum Ende des Geländes ist, aber Louis kann unmöglich so weit gelaufen sein. Er ist zu Fuß unterwegs und Harry geht nicht davon aus, dass er die ganze Zeit joggt oder gar rennt. Nein, das ist wohl eher unwahrscheinlich.

Harry ändert die Richtung. Er kommt bei der Apfelbäumen an, aber auch hier ist Louis nicht. Das gibt es doch nicht. Langsam aber sicher werden Harrys Sorgen immer mehr und immer lauter. Was ist, wenn sie Louis nicht finden? Oh Gott. Dieses Gelände ist so groß, es kann noch ewig dauern! Er hätte Louis niemals alleine hier raus lassen dürfen, er hätte jemanden mitschicken müssen! Louis, wenn sich hier nicht aus, für ihn sieht doch bestimmt alles gleich aus! Verflucht.

Harry Atmung wird schneller und er treibt Anderson wieder an. Dieser galoppiert zwischen den Bäumen durch und immer wieder ruft Harry den Namen seines Freundes.

Es kann doch nicht sein, dass er Louis mit hierher bringt und ihn dann verliert! Wieso hat er denn nicht nachgedacht? Harry flucht leise und reitet weiter. Die Drohnen durchkämmen das Gelände, aber noch bleibt das Funkgerät stumm. Harry weiß, dass seine Mitarbeiter Mühe haben, mit ihm und Anderson Schritt zu halten, aber Harry kümmert das nicht.

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ich schaue mich um. Wieder stehe ich vor einem Feld, hohe Pflanzen, von denen ich aber leider nicht weiß, was sie sind. Irgendwie glaube ich langsam, dass ich im Kreis laufe und irgendwie wird es dann doch langsam mal Zeit, dass ich wieder das Schloss finde. Alles um mich herum, ist größer als ich, ich könnte das Schloss nicht einmal sehen, wenn es in der Nähe ist. Irgendwo muss es doch ein Feld geben, mit niedrigeren Gewächsen!

Ob Harry und Anny schon zurück sind? Bestimmt. Es ist inzwischen Mittag und gleich gibt es Essen. Aber nein, ich musste mich ja verlaufen. Wieso auch nicht? Ich habe ja gerade sowieso nichts besseres zu tun. Ich stöhne genervt auf und frage mich bestimmt zum zehnten Mal, wieso ich vorhin nicht auf den Weg geachtet habe, sondern nur auf meine Gedanken gehört und einfach weiter geradeaus gelaufen bin, ohne auf meine Umgebung zu achten.

This OneWhere stories live. Discover now