Nervig

1.6K 85 25
                                    

Hallo ihr Lieben,

Ich glaube dieser Oneshot ist der längste bis jetzt in dieser Oneshotammlung.

Ich hoffe er wird euch gefallen.

Viel Spaß beim Lesen 💕

P.S. Freue mich auf eure Kommentare und Votes. 😙

_______________________

Grinsend laufe ich ihm hinterher. Seine braunen Locken wippen beim gehen hin und her.

Wir befinden uns auf dem Heimweg. Na ja eigentlich er, denn ich wohn in der anderen Richtung, doch zu wissen brauch er das nun wirklich nicht.

Frustriert stöhnt er auf und dreht sich ruckartig um, sodass ich fast ihn ihn rein gelaufen wäre.
"Kannst du nicht endlich aufhören mir zu folgen?"
Ich grinse ihn an und schüttle den Kopf.
"Nope", gebe ich simpel von mir.

Genervt verdreht er die Augen, doch es stört mich nicht. Zu oft hat er das schon gemacht. Inzwischen ist es sogar ganz süß.
Ich laufe gut gelaunt weiter.
"Warum machst du das eigentlich?", fragt Joschka nach und folgt mir schnellen Fußes.
"Weil ich dich mag und es so langweilig war", erkläre ich und schaue ihn an.
"Langeweile? Ich habe dich an der Backe, weil du scheiß Langeweile hattest?", fragt er aufbrausend nach und bleibt abermals stehen.
"Aber auch weil ich dich mag", entgegne ich grinsend.

"Ich kann es nicht fassen", ruft er laut auf und wirft seine Hände in die Höhe. Etwas verwundert schaue ich ihn an.
"Joschka, ist alles okay?", frage ich nach und komme ihm näher.
"Nichts ist okay, Benjamin!", faucht er mich an und weicht mir aus. Erschrocken über seinen Tonfall zucke ich zusammen.

"Seit Wochen rennst du mir hinterher und nervst einfach nur! Du verstehst kein Nein, kein lass mich in Ruhe und auch keine genervten Blicke von meinen Freunden"
"Ich nerve?", frage ich nach und reibe meinen Arm. "Ich dachte es sei nur Spaß." Kalt lacht er auf.
"Spaß? Was hast du denn für eine verzehrte Wahrnehmung?" Meine Brust zieht sich zusammen und ich beginne mich unwohl zu fühlen. "Seit Wochen nervst du mich. Rennst mir hinterher und lässt mich einfach nicht in Ruhe. Weißt du eigentlich wie beschissen das ist?"
"Ich... es tut mir leid ich wusste nicht..." Doch weiter komme ich nicht, denn er unterbricht mich einfach.
"Dein es tut mir leid kannst du dir sparen. Als ob du nicht mitbekommen hättest, dass dich bei uns keiner will", knurrt er wütend und baut sich vor mir auf.

"Geh doch zu deinen eigenen Freunden! Nerv dich uns lass uns endlich in Ruhe. Lass mich endlich in Ruhe. Du gehst mir auf den Senkel."
"Du weißt doch dass ich die Schule gewechselt habe", hauche ich leise, so klein habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
"Ach ja und warum? Bestimmt weil du so nervig bist." Schwer atmend schaut er mich an.

Tränen steigen mir in die Augen und im nächsten Moment verlässt ein lautes Schluchzen  meine Lippen.
"Ich... werde... ni..cht mehr... ne..rven", bringe ich schwer über meine Lippen, drehe mich um und renne die lange Straße entlang. Ich höre Joschka noch meinen Namen schreien, doch ich bleibe nicht stehen. Möchte nicht wissen, was er mir für Lügen erzählen will. Schluchzend biege ich um die nächste Ecke. Ich bekomme kaum noch Luft, doch ich will nicht anhalten. Zu groß ist die Angst, dass er mir doch hinterher gerannt ist.

Nach einigen Minuten bin ich zu Hause. Ohne auf meinen großen Bruder zu achten, der verwundert aus der Küche kommt renne ich in mein Zimmer, knalle die Tür zu und schmeiße mich auf mein Bett.

Ich kralle mein Kissen an mich und vergrabe mein Gesicht darin.
Ein leises Klopfen erklingt an meiner Tür.
"Benjamin, darf ich rein kommen?" Als ich nicht antworte, kommt mein großer Bruder vorsichtig in mein Zimmer und kommt zu mir. Er lässt sich auf mein Bett fallen und umschlingt mich von hinten. Laut schluchze ich auf und presse mich an ihn.
"Keiner... will mi..ch haben... Ich bin ner...vig. Ge...nau wie... da...mals."
"Wer hat dir das gesagt?", fragt Christof flüsternd nach. Ich drehe mich zu ihm und drücke mich an seine Brust.
"Joschka", schniefe ich.
"Der Joschka von dem du seit Wochen erzählst?" Leicht nicke ich. "Was ist passiert?"
"Zu viel", schniefe ich und wische mir über die Augen. Christof seufzt leise auf und streicht mir sanft über den Rücken. Plötzlich überkommt moch Müdigkeit und ich schlafe ein.

tell me a storyWhere stories live. Discover now