Sie liebte ihn zu früh und er sie zu spät?

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Hallo ihr Lieben,

Nach ewigen Zeiten kommt mal wieder ein neuer Os.

Er beruht auf einer Wahrenbegebenheit, einem Traum und ein bisschen Fantasie.

Ich hoffe, es wird bei gefallen. Ich freue mich auf eure Kommentare und hoffentlich auf Votes.

Viel Spaß beim Lesen.

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Ich stieg zusammen mit ihm aus dem Bus aus. Stumm liefen wir nebeneinander her.
"Du bist heute so ruhig. Ist alles gut?", fragte ich nach und blickte ihn von der Seite her an. Er unterdrückte ein Seufzen und steckte seine Hände in die Taschen. Wir gingen jeden Tag zusammen nach Hause, doch heute war er irgendwie anders.

Ich trat einen Schritt näher und hakte mich bei ihm unter. Dabei versuchte ich mein schneller schlagendes Herz zu ignorieren. Allerdings war es nicht mehr so schlimm wie vor einigen Jahren noch. Damals, als ich total verknallt in ihn war. 
"Komm schon Austen. Du kannst mit mir reden. Was ist los?" Er blickte zu mir hinunter und fuhr sich dabei durch seine wirren Locken.

"Ich fühl mich jeden Tag, als würde mir mein Herz herausgerissen werden", flüsterte er. Mir rutschte das Herz in die Hose.
"Warum? Wer ist daran Schuld? Ich schlag sie... oder ihn oder xier*¹." Ein leichtes, fast schon trauriges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

"Warst du schonmal verliebt in jemanden, von dem du weißt, dass die Person dich nicht zurück liebt." Ich hätte lachen können, doch ich tat es nicht.
"Ja das kenn ich", erwiderte ich und senkte meinen Blick auf den Fußgängerweg. "Fühlt sich scheiße an." Hatte er es etwa vergessen?

Er gab ein leises Schnauben von sich.
"Aber nicht nur ein bisschen. Das schlimmste ist aber, dass ich sie immer sehe und wir auch noch Freunde sind", flüsterte er. Von wem redete er nur? Wir waren fast bei meiner WG angekommen. Ich überlegte angestrengt.
"Meinst du Steffi?" Er schüttelte den Kopf.
"Leonie? Oder Alex?"
"Nein ich..." Er löste meine Hand von seinem Arm und trat einen Schritt zur Seite. Verwundert blickte ich ihn an. Was war denn jetzt los? Seine Hände waren zittrig und seine blauen Augen huschten überall hin, nur nicht zu mir.
"Was ist los?", fragte ich vorsichtig nach.
"Ich... ich spreche von dir, Laureen", gab er so leise von sich, dass ich ihn fast nicht gehört hätte.

Erschrocken blickte ich zu ihm auf. Meinte er das ernst? Wollte er mich veräppeln? Erinnerungen von der Klassenfahrt in der Oberstufe kamen mir in den Sinn. Wie ich weinend am Fenster gesessen hatte und meine beste Freundin mich tröstete. Aber das war nun schon fast vier Jahre her und ich war über die Gefühle fast vollständig hinweg.
"Mir war schon bewusst, dass du so reagieren würdest", riss er mich aus meinen Erinnerungen.
"Austen...", begann ich, doch wusste nicht so recht, was ich sagen sollte, also schloss ich den Mund und senkte den Blick.

Ich hörte seine Schritte und sah auf. Er war einfach weitergegangen. Schnell folgte ich ihm und versuchte mit seinem schnellen Tempo mitzuhalten.
"Austen, bitte", flüsterte ich, doch er reagierte nicht auf mich. Da griff ich nach seinem Arm. Augenblicklich hielt er inne und blickte auf meine Hände an seinem Arm. Unsere Haut berührte sich und ich konnte seine Wärme spüren. Ich ließ ihn los.
"Es tut mir leid." Er verschränkte seine Arme vor seiner Brust und schaute an mir vorbei. Wir waren nur noch einige Meter von dem Haus entfernt, in der meine WG lag.
"Könntest du... gibt es die Chance, dass du mich zurück lieben kannst?" Hätte er mich vor vier Jahren gefragt, dann hätte ich seine Frage bejaht ohne lange nachzudenken. Doch heute? Ich schluckte schwer und rieb meine Hände aneinander.
"Austen ich... ich weiß es nicht", gab ich ehrlich zu. Ich konnte sehen, wie sich sein Kiefer anspannte und er einige Male schnell blinzelte.
"In Ordnung", gab er von sich, doch es war nicht mehr als ein Hauchen. "Ich muss jetzt nach Hause." Damit hatte er sich wieder in Bewegung gesetzt und war fast schon rennend die Straße entlang verschwunden.

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