Wer ist das?

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Hallo Leute,
Da sich mein Handy heute Vormittag selbstständig gemacht und ein Kapitel zurück gezogen hat, fragt mich nicht wie, musste ich es wieder hochladen. Da sich einige viellwicht gefreut haben und dann enttäuscht wurden, kommt hier ein neuer Os. Wollt den Oneshot so wieso heute veröffentlichen. 😊

Viel Spaß beim Lesen. 💕
Freue mich auf Kommentare und Votes. 😙

Aufgeregt saß Ned auf dem Sofa und rieb seine Hände ununterbrochen aneinander.
"Nun entspann dich, Ned", lachte Anna, die kleine Schwester seines besten Freundes, und wuschelte sein durchs Haar. Dabei riss sie ihm gefühlt tausend lockigen Haare raus. Fluchend rieb Ned sich über den Kopf und versuchte sie aus Spaß wegzuschubsen. Sie begann noch mehr zu lachen und auch er musste nun auch Grinsen.
"Ich hasse dich", murmelte er.
"Stimmt nicht du liebst mich", erwiderte sie und ließ sich neben ihn fallen. Er blickte sie an, hob eine Augenbraue und zeigte ihr dann den Vogel.
"Träum weiter", entgegnete er belustigt. Gerade als sie ihm antworten will erklingt das Klingeln der Haustür.

Augenblicklich war die Nervosität in Ned wieder da. Anna sprang auf und rannte sofort aus dem Wohnzimmer in den Flur. Ned wurde schlecht, als er langsam auf stand und mit wackligen Beinen zur Wohnzimmertür lief. Vorsichtig blickte er in den Flur und da war er.

Sein bester Freund seit Kindertagen, sein Ein und Alles, seine heimliche Liebe seit sie 14 waren. Johnny wurde von allen Seiten begrüßt und seine zwei kleinen Brüder hingen an seinen Beinen. Lachend begrüßte er alle.
"Endlich haben wir dich wieder, Johnny", murmelte seine Mutter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Lächelnd blickte er seine Mutter an.
"Ich freu mich auch euch wieder zu sehen", murmelte er. Er sah noch besser aus als in den Medien. Doch das breite Lächeln hatte er ebenfalls auf den Lippen. Die Nervosität und Angst in Ned verschwand langsam und in seinem Inneren breitete sich pure Freude aus. Sein ganzer Körper begann zu kribbeln.

Johnnys Mutter blickte zu Ned.
"Da wartet noch jemand auf dich, Johnny", flüsterte sie ihrem Sohn zu und deutet auf Ned. Neugierig schaute der berühmte Sänger zu Ned hin. Doch wieder der Erwartung aller zeigte Johnny keine Regung. Sofort breitete sich die Angst in Ned wieder aus und ihm wurde schlecht. Warum er solch eine Angst hatte, wusste er selber nicht so recht. Vielleicht lag es daran, dass er seinen besten Freund seit vier Jahren nicht mehr gesehen hatte, vielleicht lag es daran, dass die beiden sich vor Johnnys Abreise heftig gestritten hatten. Worte waren gefallen, Worte die man im Nachhinein bereute, doch nicht mehr zurück nehmen konnte. Und das alles nur, weil Ned nicht seinen Mund halten konnte.

"Wer ist das?" Erschrocken blickten alle Johnny an und der Satz holte Ned zurück in die Gegenwart. Sein Herz zog sich zusammen und es fühlte sich an als ob jemand ihm die Luft nahm. Er musste hier raus. Das war ihm klar. Wie von selbst setzten sich seine Beine in Bewegung und rannten an den anderen vorbei zur Haustür. Er riss sie auf und sofort begann das Blitzlicht Gewitter. Erschrocken zucke er zurück und hielt seine Hand vors Gesicht.
"Ned bleib hier!", hörte er noch Anna rufen, doch er zog die Tür schon hinter sich zu und drückte sich durch die Reportermassen. Fragen über Fragen prasselten über ihn ein doch er ignorierte jede, während er versuchte seine Tränen zurück zu halten. Als er aus dem Vorgarten raus war, rannte er los. So schnell er konnte, so weit weg wie es nur ging. Tränen rannen über seine Wangen.

Hatte Johnny ihn wirklich nicht erkannt oder war es nur Show gewesen? Wollte er Ned gar nicht erkennen, weil er fertig mit Ned war und keinen Kontakt mehr wollte?

Er bog Richtung Baumhaus ab, stolperte über einen Ast, der vom gestrigen Gewitter herunter gebrochen wurde und flog in eine Pfütze. Für einige Senkunden blieb er kraftlos liegen, bis er sich langsam hochdrückte. Klitschnass schnurfte er nun das letzte Stück bis zum Baumhaus.

Er kletterte hoch und sofort war ihm nicht mehr ganz so Elend. Hier gab es nur gute Erinnerungen an die Freundschaft von Johnny und ihm. Langsam schälte er sich aus seiner Kleidung und begann trockene anzuziehen. Danach ließ er sich aus den Sitzsack fallen und schloß die für einen Moment die Augen um sich zusammeln. Zu viel war in der letzten Stunde geschehen.

Laut seufzte er auf. Wusste nicht was er nun tun sollte.
"Rapunzel, Rapunzel lass dein Haar herunter", erklang von unten eine Stimme, die Ned erschrocken zusammen zucken ließ. Er rappelte sich auf und sah aus dem Fenster hinab. Zwar wusste er bereits wer es war doch wollte er sicher gehen. Unten stand Johnny und sah nach oben. Schon früher hatte er es immer so gemacht. Es war ihr geheimer Ruf. "Darf ich hoch kommen?" Ned schluckte und schüttelte den Kopf. Stattdessen kletterte er nach unten.

"Was willst du, Johnny?", fragte Ned leise nach.
"Ich hab dich gar nicht erkannt... du siehst so anders aus", murmelte er ebend leise. Leise lachte Ned auf.
"Ich hab abgenommen, meine Haare geschnitten, trage andere Kleidung, bin keine Pickelfresse mehr." Ned sah weg und seufzte leise auf. "Aber du hast dich gar nicht verändert", entgegnete er.
"Doch das hab ich", erwiderte Johnny leise. Es wurde still zwischen den beiden.

"Damals... Es tut mir leid", hauchte Ned fuhr sich durchs Haar.
"Nein... mir tut es leid wie ich reagiert habe", entgegnete Johnny und machte einige Schritte auf Ned zu.
"Vermutlich hab ich's damals verdient... so direkt bevor du gehen musstest... Es war dumm von mir."
"Ich war so überrumpelt und dann direkt bevor ich gegangen bin... Ich... Keine Ahnung ich hab damals über reagiert... "
"Aber auch nur ein bisschen", antwortete Ned und verspränkte die Arme. Entschuldigend blickte Johnny seinen ehemaligen besten Freund an.

"Ich konnte danach nur noch an dein Geständnis denken und ich hatte solche Schuldgefühle, weil ich so ein Arschloch war...", gesteht er nach einer kurzen Stille.
Ned blieb still.
"Es tut mir so unendlich leid, glaube mir...Ich wollte das doch gar nicht."
"Das ist leider recht spät, Johnny." Johnny erfasste Ned und zog ihn zu sich ran.

"Ich habe unseren Streit verdrängt, habe mich in die Arbeit gestürzt und versucht alles andere zu ignorieren doch Monate später hat es mich mit einem Schlag getroffen und ich habe gemerkt wie wichtig du mir bist. Viel wichtiger als ich gedacht habe." Er schaute zu Ned noch und fuhr ihm vorsichtig durchs Haar. "Erst da habe ich gemerkt, dass du mehr für mich warst als der beste Freund."
"Das fällt dir ganz schön spät auf, Johnny... weißt du eigentlich was ich durch machen musste?"
"Ich kann es mir nur vorstellen... Es tut mir so unendlich leid, Ned... bitte glaube mir ich bin so ein bisschen in dich verliebt", murmelte Johnny. Leise seufzte Ned auf. Sein Herz begann schneller zu schlagen und  Wärme breitete sich ihn ihm aus. "Jetzt hoffe ich, dass du immer noch so fühlst wie damals und ich es nicht verhauen hab."
Ned sah Johnny direkt in die Augen.

"Warum hast du dich nie gemeldet?"
"Du kennst mich, ich bin manchmal so unglaublich stur... und danach hatte ich irgendwie Angst, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst... etwas unglücklich", leise lachte Johnny auf, doch in seinen Augen konnte man klar die Unsicherheit sehen.
"Etwas unglücklich ist untertrieben", entgegnete Ned, doch fing an zu lächeln.

Langsam beugte sich Ned zu Johnny hinunter und küsste ihn. Sanft erwiderte dieser den Kuss und beide hätten sich keinen besseren ersten gemeinsamen Kuss wünschen können.

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