Wie ein Engel

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Hallo Leute,
Ich meld mich mal wieder hier und hab euch gleich mal einen neuen Oneshot mitgebracht.

Viel Spaß beim Lesen. 💕😊

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Ich schaue hinauf in den Himmel. Der Himmel ist schon immer etwas besonderes für mich gewesen. Dieses sanfte blau. Die Wolken die sich langsam aber stetig bewegen und die Vögel, die dort ihre Flügel ausbreiten und ihr Leben genießen.

Leise seufze ich auf und laufe weiter die Straße entlang, jedoch nicht ohne den Himmel aus den Augen zu verlieren.
"Stop!" Ich werde ruckartig zurück gezogen.
"Sagmal geht's noch?", frage ich nach sich verstumme, als ein Auto dort entlang raste, wo ich eben noch stand.

"Scheiße", flüstere ich leise und drehe mich langsam um. Ein junger Mann mit hellblonden Haaren, Haut so weiß wie Schnee und eisblauen Augen. Genau mein Typ. Ich schlucke schwer.
"D..danke, fürs Retten", nuschle ich etwas durcheinander. Leicht beginnt er zu lächeln.
"Dafür bin ich doch da." Etwas verwirrt runzle ich die Stirn.
"Was?" Etwas nervös streicht sich der Fremde durchs Haar. Sein Lächeln verrutscht einen Moment.
"Ich.. meinte wenn andere ihre Augen wo anders haben, bin ich dafür da jene vor fahrenden Autos zu retten", erklärt er dann. Immer noch etwas misstrauisch nicke ich dann.
"Du solltest öfters die Augen vom Himmel nehmen. Nicht das du irgendwann verletzt wirst." Ich beginne breit zu Grinsen.

"Dafür hab ich ja meinen Schutzengel", erwidere ich selbstbewusst.
"Der muss ja ganz schön viel aushalten, wenn du immer so bist." Leise lache ich auf und nicke.
"Hats bestimmt nicht einfach mit mir... wie heißt du eigentlich?", frage ich nun.
"Elyon", antwortet er charmant und hebt seinen imaginären Hut. Ich beginne zu lachen. "Ich bin Rick."

"Toller Name."
"Danke", nuschle ich und werde leicht rot.
"Hast du Lust einen Kaffee mit mir zu trinken?", fragt Elyon mich überrascht.
"Ja!", sage ich schnell. Erschrocken über mich selbst reiße ich meine Augen auf und werde noch röter. "Also.. ich meine wieso nicht?"

Gemeinsam laufen wir zu meinem Lieblingscafé direkt um die Ecke. Wie immer nehme ich einen Milchkaffee mit Karamellsauce. Zufrieden lasse ich mich auf die Bank direkt am Fenster fallen. Elyon setzt sich mir gegenüber. Genüsslich trinkt er einen Schluck.
"Wie ich das vermisst hab", murmelt er.
"Wieso das?"
"Bei uns gibt es keinen Kaffee", erklärt er schulterzuckend.
"Was wirklich? Von wo kommst du?"
"Was denkst du woher ich komme?"
"Vom Himmel?", frage ich aus Spaß nach. Kurz bleibt es still. "Das wär ein Witz."
"Haha ja... der war gut...  also bei uns gibt es schon Kaffee aber halt keinen guten." Langsam nicke ich.
"Ich könnt nicht ohne Kaffee", erkläre ich lachend und nehme dann einen Schluck.
"Erzähl mir was von dir, Elyon."

Es ist toll mit ihm zu reden. Er hört zu, wartet bis man zu Ende geredet hat. Dann erst beginnt er zureden. Für viele mag es vielleicht seltsam klingen, doch wenn man als kleines Kind andauernd unterbrochen werden, weil die Eltern nicht geduldig genug sind oder keine Zeit haben, lernt man Menschen zu schätzen, die einen ausreden lassen, ohne, dass sie ihnen zeigen, dass sie eigentlich gar keine Zeit oder Interesse haben.

Elyon lehnt sich nun langsam nach hinten und schaut mich genauer an.
"Was ist?", frage ich verwirrt nach. Schmunzelnd zeigt er auf seine Oberlippe.
"Du hast da Milschschaum." Schnell wische ich mir über den Mund.
"Danke", nuschle ich peinlich berührt.
"Kein Problem."

Plötzlich ertönt draußen ein lauter Donner. Erschrocken zucke ich zusammen.
"Verflucht", zischt Elyon und springt auf.
"Ich muss los." Er will schon gehen, doch ich halte ihn auf.
"Warte! Gib mir dein Handy, dann kann ich meine Nummer einspeichern." Nervös schaut er abermals aus dem Fenster, doch dann nickt er. Schnell tippe ich also meine Nummer ein und speichere mich als "Rick, der fast vom Auto überfahren wurde" ein.
"Ich schreib dir dann", sagt er, lächelt mich herzerwärmend an und rennt dann aus dem Kaffee.

Kopfschüttelnd fahre ich mir einmal übers Gesicht. Hab ich gerade wirklich jemanden kennen gelernt, der mich auch mag? Mein Blick gleitet wieder aus dem Fenster.

Er ist einfach da gewesen wie ein Engel und hat meinen Tag zu einem der besten in meinem bisherigen Leben gemacht.

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Habt ihr Wünsche?

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