Fetze

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Hallo Leute,
Nun kommt auch hier mal wieder ein Oneshot. Ich hoffe er gefällt euch.

Habt ihr irgendwelche Wünsche? Vorschläge?

Viel Spaß beim Lesen 💕

Aufgebracht sehe ich ihn an.
"Du kannst mich mal! Hast mir gar nichts zu sagen, Jim", knurre ich. Laut lacht er auf.
"Ach ist das so? Warst du nicht der jenige, der darum gebettelt hat, aufgenommen zu werden, Eddy." Sein selbstgefälliges Grinsen auf den Lippen würde ich ihm am liebsten auf dem Gesicht schlagen.
"Was hatte ich denn für eine Wahl? Ihr hab doch alle von mir fern gehalten! Ihr wart es doch, die mir gesagt haben keiner würde mich wollen", zische ich und schubse ihn von mir weg, als er versucht mich zu ergreifen. "Fass mich nie wieder an!"

Der Blondschopf beißt den Kiefer zusammen und ballt seine Hände zu Fäusten.
"Das war mein Bruder! Er hat das alles gemacht!"
"Und warum? Warum hast er das gemacht?", frage ich laut nach, obwohl ich die Antwort eh schon weiß. Jim bleibt still und wendet seinen Blick ab. "Weil du ihn darum gebeten hast!"
"Und warum?"
"Ja das frag ich mich auch, Jim", entgegne ich schnippisch und verschränke die Arme.

"Schau dich doch mal an! Du warst der neue Sunnyboy. Jeder wollte mit dir befreundet sein. Aber klar du sahst gut aus, warst charmant, hast gelächelt und einfach so unglaublich gestrahlt...", murmelt er nun und wird immer ruhiger. "Ich war doch ein nichts für dich. Du hast mich nicht beachtet. Wusstest vermutlich nicht einmal das es mich gibt."
"Das ist schon ganz schön egoistisch, Jim", entgegne ich.

"Du weißt von meiner Vergangenheit, Eddy. Du weißt warum ich so bin", verteidigt er sich.
"Das rechtfertig aber nicht, dass du mir ins Gesicht gelogen und hintergangen hast", erwidere ich und laufe einige Schritte zurück.
"Eddy, bitte ich..." Ich schüttle den Kopf.
"Lass mich in Ruhe! Sprech mich gefälligst nicht wieder an!", zische ich, drehe mich um und renne von ihm weg nach Hause.

eine Woche später...

Ich schultere meine Tasche und verlasse mit den anderen den Hörsaal. Sie unterhalten sich, lachen und machen Späße. Wie gerne ich Teil von ihnen sein würde, doch leider haben Jim und sein Bruder John das alles zerstört noch bevor ich richtig Freunde finden konnte. Jim... Schon wieder gleiten meine Gedanken zu ihm. Jim mit seinen blonden Haaren, den hellbraunen Augen und der langen Narbe über seinem rechten Auge.

Leise seufze ich auf, fahre mir durchs Haar und trete auf den Hof. Es ist laut. Sehr laut. Lauter als sonst. Plötzlich nehme ich wahr wie sich eine Gruppe bildet. Schreie entstehen und gejole. Schnell renne ich auf die Menschenmenge zu.
"Schlag ihn, Ja! FETZE", ruft einer und die ändern Stimmen mit ein. Ich quetsche mich durch die Masse hindurch und was ich sehe erschreckt mich nicht einmal. Jim und ein anderer junger Mann rangeln mit einander.  Es sieht übel aus und auch wenn es mich nicht an geht bekomme ich ein schlechtes Gefühl im Bauch.

"Nimm das zurück verdammt nochmal", knurrt Jim den anderen an. Dieser lacht auf und wischt sich das Blut vom Mund.
"Warum sollte ich?" Wieder fällt eine Faust und darauf noch eine.

Ich kann mir das nicht mit ansehen. Ich trete hervor und ziehe Jim zurück doch er währt sich und trifft mit an der Unterlippe. Zischend lasse ich ihn los.
"Verflucht, Jim! Was läuft nur falsch bei dir?", rufe ich aufgebracht. Erschrocken schaut er zu mir hoch. Seine Augen werden ganz groß.
"Du stehst jetzt auf, gehst in die Jungs Toilette und machst dich sauber", sage ich zu dem jungen Mann, der sich mit Jim geprügelt hat.  "Und der Rest haut gefälligst ab! Hier gibt es nichts zu sehen", rufe ich nun laut. Augenblicklich haben alle ab. Was für Idioten.

Ich schaue zu Jim. Er steht da wie ein begossener Pudel. Den Kopf gesenkt und auf seine Hände blickend.
"Was fällt dir eigentlich ein einfach so dich mit jemanden zu schlagen?", poltere ich los.
"Weißt du eigentlich in welchen Schwierigkeiten du steckst, wenn irgendjemand plaudert?" Ich fahre mich fassungslos durchs Haar. "Ich habe vieles von dir erwartet aber das hat bis jetzt alles übertroffen. Warum? Grundlos!"

"Er hat dich beleidigt. Hat gefragt wo meine Schlampe sei, okay! Ich hab versucht es zu überhören doch er hat weiter gemacht und mich nicht in Ruhe gelassen!" Meine Wut verblasst. Langsam kommt Jim auf mich zu. "Es tut mir leid, Eddy... Ich habe dir damals geschworen mich nicht mehr zu prügeln. Es tut mir leid." Schwer muss ich schlucken.

"Ach Jim. Was machst du nur immer?" Er zuckt mit den Schultern. Ich schaue ihm ins Gesicht und sehe wie seine Unterlippe zu zucken beginnt. Verblüfft hebe ich eine Augenbraue. "Jim?", frage ich vorsichtig nach.

Ohne das er es verhindern kann kommt ein schluchzen über seine Lippen. Mein Herz zieht sich zusammen. Ich überwinde den Abstand zwischen uns und ziehe ihn ein meine Arme. Sofort krallt er sich an mich.
"Es tut mir leid, Eddy. Bitte... Ich kann nicht mehr ohne dich. Ich brauche dich. Ich liebe dich", schluchzt er immer wieder. Stumm streiche ich ihm über den Rücken bis er sich etwas beruhigt hat.

Langsam löst er sich von mir.
"Bitte Eddy. Ich liebe dich", flüstert er leise.
"Lass uns nach Hause gehen. Wir müssen dich sauber machen und ich muss was anderes anziehen. Das Shirt ist ja voller Blut", erkläre ich und laufe los. Jim bleibt steht. Ich drehe mich zu ihm um und halte ihm meine Hand hin. Unsicher schaut er erst mich dann meine Hand an. Langsam kommt er auf mich zu und ergreift meine Hand. Leicht drücke ich sie und laufe dann los.

Egal was passiert ist, ich liebe ihn trotzdem.
Ich werde ihn immer lieben.

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