Gemeinsam frei?

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Lucy P.O.V

Ich lief auf eine schwere Eisentür zu, mir schien es, als könnte diese Tür, der schwierigste Teil meiner Aufgabe sein. Plötzlich waren Schritte zu hören. Menschenschritte. Glücklicherweise habe ich mich im Dreck gewälzt, um nicht zu auffällig zu sein, wenn ich mich verstecke. Um nicht noch unnötigerweise wirklich entdeckt zu werden, verkroch ich mich in eine dunkle Ecke. Bitte... Bitte, seht nicht her...
Ich senkte meine Kopf und legte meine Pfoten auf meine Augen. Angst... ich spüre meine Angst...
Zwei Männer gingen schnellen Schrittes an meinem Versteck vorbei und bemerkten mich zum Glück nicht. Ich blieb noch einen kurzen Moment in meinem Versteck, ehe ich hinaussah und feststellte, dass niemand mehr zu sehen war. Ich schlich zurück zu der Eisentür und versicherte mich, dass mich niemand sah. Dann verwandelte ich mich zurück in meine menschliche Gestalt und tastete die Eisentür nach einer Klinke ab. Es war aber keine da. Zumindest dachte ich das, weil die Klinke nicht auf der eigentlich normalen Höhe war. Ich entschied mich, wieder zurück in die dunkle Ecke zu gehen und mich dort wieder zu verkriechen.

Aaron P.O.V

Hoffentlich schafft Ayla es, uns wirklich zu dem Kerker zu führen und so Luna und Damian zu helfen. Ich muss meine Pflicht erfüllen, damit ich Luna gefalle, und Ayla soll mir das nicht versauen. Ayla ist ein durchtriebenes Miststück, dem alles zuzutrauen ist und das wird sich niemals ändern.
Ich lief hinter Ayla her, während sie die Führung hatte und ohne zu zögern ziemlich dunkle Gassen zum durchstreifen wählte. Mir schien es, als wären diese Gänge schon relativ lange unbenutzt gewesen und selbst neue Gefangene können daran nichts ändern.
" Ayla, wo sind wir?", fragte Bryan so misstrauisch, wie ich gerade war.
" Wir sind fast da, keine Sorge."
" Für mich sieht es nicht danach aus. Kann es sein, dass du nicht ganz weiß, wo es lang geht?"

Ayla P.O.V

Ich könnte ihnen ja jetzt ruhig sagen, dass ich glaube, dass wir uns verirrt haben, aber wofür? Sie würden doch unsere Fährte zurückverfolgen und mich somit wieder vollkommen außerhalb jeder Macht und Kontrolle bringen. Ich werde sie in den Tode führen, wenn es sein muss. Und es muss sein, sonst werde ich nicht mehr die zukünftige Luna unseres Rudels sein und das soll ja nicht sein.
" Ich kenne den Weg. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann ist es halt so. Dann geh ich alleine weiter und rette Luna und Damian alleine. Ist mir egal, ob ihr mitkommt oder nicht."
" Dann lasst uns keine Zeit verlieren. Lebe wohl, Ayla. ", meinte Aaron und drehte sich um, ehe er sich den Weg zurückschnüffelte und Brian ihm folgte.

Luna P.O.V
Langsam werde ich unruhig. Was ist das bloß für ein Krach? Ich habe Cindy sprechen hören und dann dieser Lärm, als wenn sehr viele Wölfe knurren und ... kämpfen.
Um ihr Leben kämpfen. Was hat Cindy gesagt? Wie sie mit Ryan gesprochen hatte. Bist du etwa nun die Luna des Rudels? Hast du nicht gelernt, dass man andere Rudel in Ruhe lässt, wenn sie in einer Besprechung sind, dumme kleine Wölfin?"
" Ich bin weder dumm noch wirklich klein. Ich bin nur gerecht und mutig, denn das muss ich ja sein, nachdem, was ihr Idioten meiner Luna angetan habt."
" Wir haben ihr nichts getan. Sie ist lediglich dort, wo sie hingehört. Gefangen in einer grauen, kalten, betonierten Zelle."
Wie ich ihn hasse. So hasse.
Arme Cindy! Sie kämpft sicher alleine gegen ihn! Das wird sie niemals überleben! Ich muss sie beschützen... Sie ist doch so eine gutmütige und liebenswürdige Wölfin! Ihr darf nichts geschehen! Solange ich die Luna bin, bin ich für mein Rudel verantwortlich! Ich werde nicht... zulassen... dass ihr... etwas passiert!
Ich sprang an der Wand hoch und nach ein paar Versuchen gelang es mir, mich an den Gittern meiner Gefängniszelle festzukrallen. Ich sah hinaus und mitten auf dem Schlachtfeld konnte ich Cindy und Ryan erkennen. Beide griffen sich gegenseitig an und es schien, als würde Cindy nicht wirklich eine große Chance haben. Das kann ich nicht zulassen!
Ich ließ das Gitter mit meinen Krallen los und landete auf meinen Hinterbeinen. Dann lief ich zur Gittertür, verwandelte mich in meine menschliche Gestalt und nahm eine meiner Haarklammern. Die Klammer hielt ich in der Hand, während ich meinen Arm durch eine Spalte in der Gitterwand und dann Richtung Schloss. Die Haarklammer steckte ich ins Schloss und stocherte darin herum. Nach einigen Minuten klickte es im Schloss und ich konnte die Tür öffnen. Ich lief aus der Zelle und verwandelte mich in einem kleinem Sprung wieder in meine Wolfsgestalt.
" Luna! Wo willst du hin? Lass mich nicht zurück!"
" Hier! Hilf dir selbst!", rief ich und schmiss ihm meine Haarklammer vor die Zelle. Ich sprintete auf die Eisentür zu und starrte stur auf einen kleinen schwarzen Punkt auf der Tür, während ich immer schneller lief und immer mehr meine Tempo erhöhte.
Noch 10, noch 6, noch 2 Meter...
Mein Kopf knallte mit voller Wucht gegen die Eisentür und durchschlug sie mit großem Erfolg. Die Tür platzte auf und gab dem Druck meines Kopfes nach. Ich stürmte weiter und ließ mich von gar nichts mehr aufhalten. Auch nicht von Lucy, die ich in einer dunklen Ecke bemerkte. Trotz ihrem dreckigem Fell.
Ich dachte nur daran, dass Cindy sterben würde, wenn ich ihr nicht zu Hilfe eile. Ich werde sie retten! Ich werde sie retten! Ich werde sie retten!

" WARTE LUNA! ICH KOMME!",brüllte Damian mir hinterher und ich hörte wie seine Krallen auf dem Betonboden schlitternd näherkamen.
" Wieso sind wir auf der Flucht?"
" Keine Flucht! Cindy!"
" Wie, Cindy? ... Du vermisst... sie doch... nicht, oder?"
" Nein! Sie ist in... GEFAHR!", rief ich.
" WIESO?!"
" RYAN!!!"
" Ryan?", Damian sah mich verwirrt von der Seite an.
" Du wirst... es schon noch... sehen!"

Die einsame Wölfin ~ Freiheit des Lebens*wird überarbeitet und weitergeschriebenWhere stories live. Discover now