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Was machte dieser Meerjunge nur mit mir.

Was machte dieser Meerjunge nur mit mir

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PoV. Namjoon

Jin hörte auch nach einiger Zeit nicht damit auf meinen Handrücken zu streicheln und ich lächelte wie noch was. Zum Glück beachteten meine Freunde mich nicht, sonst würden sie sicher nachfragen, ob es mir auch gut ging. Das Gefühl seiner weichen Haut auf meiner war unglaublich und löste ein angenehmes Kribbeln in mir aus. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gefühlt. Jin ließ mich Dinge fühlen, die mich keine Person vor ihm fühlen gelassen hat. Schon alleine das machte ihn zu etwas Besonderem. Und der Fakt, dass er ein Meerjunge war, verstärkte dies noch einmal. Vielleicht war das ganze auch nur eine Illusion, die mein Gehirn mir vorspielte, doch selbst wenn wollte ich nicht, dass ich daraus erwachte. Außerdem fühlte es sich viel zu realistisch an, als dass es eine Illusion sein könnte. Ich schloss meine Augen. Ich umschloss Jins Hand noch ein wenig fester. Ob ich ihn das Gleiche fühlen ließ, wie er mich? Die Vorstellung war sehr schön und ich hoffte, dass sie der Realität entsprach. Zu gerne würde ich jetzt untertauchen und ihn komplett in meine Arme schließen, aber das wäre definitiv zu auffällig und mindestens einer meiner Freunde würde seinen Kopf ebenfalls unter die Wasseroberfläche stecken und Jin somit entdecken. Das wollte ich nun wirklich nicht riskieren.

Schließlich musste ich mich doch von der Hand des liebevollen Meerjungen loslassen, da ich sah, dass meine Freunde in meine Richtung paddelten, während sie sich lachend miteinander unterhielten. Ich drückte noch einmal Jins Hand und löste seine Finger dann vorsichtig aus meinen. Widerwillig zog er sich zurück und ich konnte nur seinen Schatten sehen, der sich unter Wasser schnell von mir entfernte. Ich richtete meinen Blick wieder auf Yoongi, Jungkook und Hoseok, welche schon fast bei mir angelangt waren.

Sie setzten sich auf und Jungkook ergriff das Wort zuerst. "Gehst du mit nach draußen? Wir sind ziemlich kaputt und würden jetzt nachhause gehen.", meinte er zu mir. Ich überlegte kurz und antwortete dann: "Ich bleibe noch ein wenig hier. Ich will mir noch den restlichen Sonnenuntergang anschauen." Ich schenkte ihnen ein entschuldigendes Lächeln. "Also gut, dann viel Spaß dir noch. Wir sehen uns morgen.", verabschiedete sich Hoseok mit seinem strahlenden Grinsen. Auch die anderen Beiden verabschiedeten sich von mir und so paddelten sie in Richtung Ufer und verließen das Meer. Ich beobachtete unauffällig, wie sie sich grob abtrockneten und dann ihre Sachen zusammenpackten. Mit den Surfbrettern unter dem Arm geklemmt machten sie sich endlich auf den Heimweg.

Der Grund, dass ich alleine zurückblieb, war gewiss nicht der Sonnenuntergang, nein, es war der hübsche Meerjunge, der hoffentlich noch nicht komplett verschwunden war. Suchend scannte ich die Umgebung mit meinen scharfen Augen ab. Mein Blick blieb an einem korallenfarbenen Fleck im von der Sonne rot und orange gefärbten Meer hängen. Das war ohne Zweifel Jin. Sofort legte ich mich auf mein Surfbrett und paddelte mit schnellen Bewegungen zu ihm. Er schwamm mir entgegen und tauchte immer wieder auf und unter.

"Hey, na, alles gut?", fragte ich ihn, als er direkt vor mir auftauchte. Ich setzte mich auf und zeigte meine Grübchen. "Ja. Der Abend war sehr schön. Ich möchte noch gar nicht gehen.", hauchte er verlegen und strich sich eine Haarsträhne hinter sein Ohr. Wie kann man nur so süß sein? Da kam mir eine Idee. Sie war zwar etwas riskant und ich wusste nicht ob der Meerjunge zustimmen würde, aber egal. "Wie wäre es, wenn du noch mit zu mir kommst? Du könntest über Nacht bei mir bleiben und ich würde dich dann morgens wieder mit meinem Camaro an den abgelegenen Strand bringen und ins Meer tragen. Seine Augen wurden groß. "Wirklich? Du willst, dass ich die Nacht bei dir verbringe?" Ich nickte nur, belustigt von seiner Reaktion. "Ich würde sehr gerne bei dir bleiben.", flüsterte er und sah zur Seite, doch er konnte seine rot gewordenen Wangen nicht vor mir verstecken. "Wie kann man nur so süß sein?", sprach ich meine Gedanken laut aus und mein Herz machte einen kleinen Sprung, als Jin noch röter wurde und kicherte. "Na dann lass uns mal losgehen. Ich denke jetzt sollte keiner mehr am Strand sein, also sind wir sicher. Soll ich dich mitnehmen?", bot ich dem Meerjungen an und dieser nickte nur, immer noch errötend. Somit schwang er sich auf mein Surfbrett und ließ seine Schwanzflosse ins Wasser hängen.

So paddelten wir also zurück zum Strand und ich trug ihn zu meinen Sachen. Dort setzte ich ihn auf meinem Handtuch ab. Ratlos, wie ich gleichzeitig Jin und mein Surfbrett nachhause transportieren sollte, kam ich zu dem Entschluss, dass das Surfbrett wohl oder übel die Nacht im Freien verbringen musste. Hoseok hatte mir vor einiger Zeit mal angeboten, dass ich es beim Tropics abstellen konnte, falls mal irgendwas sein sollte. Bis jetzt war das noch nie vorgekommen, als würde es heute das erste Mal sein. "Hör zu, ich muss mein Surfbrett ganz kurz zu der Bar da hinten bringen.", sagte ich und zeigte mit dem Finger in die Richtung des Tropics. "Ich bin gleich wieder zurück."

Mit diesen Worten rannte ich zu meinem Surfbrett und eilte von dort zum Tropics, das nicht weit entfernt war. Ich lehnte mein blaues Baby an der weißen Holzwand der Bar an und rannte dann wieder zurück zu Jin. Auf halbem Weg hielt ich jedoch inne, denn der Ausblick war einfach zu schön um mir diesen entgehen zu lassen. Jin hatte seine Hände hinter sich gestützt und schaute auf den fast vollen Mond, der über dem Meer aufgegangen war. Er sah dabei so friedlich aus, als könnte ihn nichts auf dieser Welt je etwas antun. Eine magische Aura hatte sich um den Meerjungen gelegt und das silberne Mondlicht ließ den Schmuck in seinen Haaren glitzern und funkeln. Seine tiefblauen Augen waren so wunderschön, ich könnte sie für Ewigkeiten einfach nur anschauen. Langsam drehte Jin nun seinen Kopf in meine Richtung und zeigte sein hübsches Lächeln. Dieser Junge war so zauberhaft, ich konnte es gar nicht in Worte fassen.

Leichtfüßig setzte ich meine Schritte fort und blieb vor ihm stehen. Ich kniete mich neben ihn und strich über seine weichen Haare. "Gehen wir nach Hause?", fragte ich leise, um die Atmosphäre nicht zu zerstören. Jin nickte und sah mir tief in die Augen. Auf seine Zustimmung hin stand ich auf und schulterte meinen Rucksack, bevor ich ihn achtsam hochhob. Der Meerjunge schlang seine Arme um meinen Nacken, nachdem er seine Schwanzflosse unter meinem Handtuch versteckt hatte. So lief ich also los und trug ihn bis zu meiner Haustür. Konzentriert hielt ich die Umgebung im Blick, falls plötzlich jemand auftauchen würde. Auf der Veranda setzte ich Jin ab und kramte den Haustürschlüssel aus dem Rucksack. Dann schloss ich auf, legte meinen Rucksack und Handtuch neben den Kleiderständer und hob den Meerjungen wieder hoch. Ich schlug den Weg in den Keller ein. Verwirrt sah Jin mich an. "Deine Badewanne ist doch oben. Wo gehen wir hin?" Ich lächelte wissend. "Warte es ab. Das hier ist besser als die Badewanne.

Mit meinem Ellbogen öffnete ich eine Tür und zum Vorschein kam ein Raum, mit Stein verkleideten Wänden. In der Ecke des Raums war ein Whirlpool zu finden und daneben standen zwei gemütliche Liegen. Ein paar kleine Palmen gaben dem Raum einen grünen Touch. Gegenüber des Pools befand sich eine weitere Tür, jedoch war diese aus Glas. Dahinter befand sich eine Sauna. Innen war sie komplett aus Stein. Um sich wieder abkühlen zu können, gab es hier noch eine große Regenwalddusche, unter die man locker zu zweit passte. Jin staunte bei dem Anblick meiner kleinen Oase nicht schlecht. Ein leises "Wow" stahl sich über seine Lippen. Ich lief die paar Schritte zu den Liegestühlen und setzte ihn auf einem davon ab. "Ich geh mich ganz kurz umziehen und komme sofort wieder, ok?", meinte ich nur. Jin nickte mir nur abwesend zu und sah sich weiterhin um. Belustigt beobachtete ich ihn. Dann machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer und zog mich dort komplett aus, um nur in einer frischen Boxershorts bekleidet und meinem Handy in der Hand wieder in den Keller zu rennen.

Der Meerjunge hatte anscheinend nun alles genauestens inspiziert und hatte wohl schon auf mich gewartet, denn als ich die Tür öffnete, lag sein Blick schon auf mir. "So hier bin ich wieder.", sagte ich und ging auf die Liegestühle zu, wo ich mein Handy ablegte. "Möchtest du das Wasser warm oder kalt haben?" Er überlegte kurz und entschied sich dann für warmes Wasser. Dies begründete er damit, dass das Meerwasser ja immer kalt sei und es für mich sicher auch entspannender wäre in warmem Wasser. Also ging ich zum Pool und erhitzte das Wasser auf angenehme 28°C.

°In the Depths of the Sea° ~ NamjinWhere stories live. Discover now