°2° The best Wave of the Day °2°

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Und dieser Dieb hieß Min Yoongi.

Und dieser Dieb hieß Min Yoongi

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PoV. Namjoon

Ich schaute nach hinten und sah wie er MEINE Welle nahm und an mir vorbei surfte. Sein rotes Surfbrett leuchtete in der Sonne und ich konnte das freche Glitzern in seinen dunklen Augen sehen. "Pass gut auf Joon! Du darfst jetzt meinen Swag von hinten betrachten!", rief er mir lachend zu, während er schon ein paar Meter vor mir war. Das ließ ich mir jedoch nicht gefallen und sprang im letzten Moment auf um hinter ihm her zu surfen. "Pass du lieber auf, dass mein Talent dich nicht überrollt!", rief ich ihm lachend hinterher. Grinsend schaute Yoongi über die Schulter, sah aber sofort wieder nach vorne, als er bemerkte, dass er langsam das Gleichgewicht verlor. Dieser Anblick ließ mich schadenfroh auflachen.

Langsam verschwand die Welle und zusammen paddelten wir auf unseren Surfbrettern zurück ans Ufer. Als wir nur noch im hüfthohen Meereswasser standen, ließ ich mich vom Brett gleiten und klemmte es mir wie gewohnt unter den rechten Arm. Yoongi tat es mir gleich. Als ich ihn eingeholt hatte, verpasste ich ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. "Das ist dafür, dass du mir meine perfekte Welle geklaut hast, du Pabo! Das kriegst du noch zurück.", begründete ich meine Tat. Als Reaktion seinerseits bekam ich nur ein belustigtes Ausatmen.

Zusammen liefen wir zurück zu meinem und seinem Handtuch, das er neben meines platziert hatte, legten unser Surfbretter nebeneinander und begannen damit uns abzutrocknen. Ich war als erstes fertig und setzte mich anschließend in den Sand. Aus meinem blauen Rucksack holte ich eine Flasche Pfirsicheistee. Ja, ich liebte das Zeug abgöttisch. Ungeduldig öffnete ich den Deckel der kleinen Flasche und trank genießerisch ein paar Schlucke daraus. Yoongi war in der Zwischenzeit auch fertig geworden, das salzige Wasser von seinem Körper zu entfernen und hatte sich seine schwarze Sonnenbrille aufgesetzt. Auch er zog eine Trinkflasche aus seinem Rucksack und trank ebenfalls daraus.

Ein paar Minuten gingen wir unseren eigenen Gedanken nach, bis ich die Stille unterbrach. "Was machst du eigentlich so früh hier draußen? Es ist doch gerade mal..." -Ich schaute schnell auf meine Armbanduhr, die ich immer zum Surfen anhatte- "...viertel vor neun. Da schläfst du doch eigentlich immer noch." Zustimmend sah er mich nun an. "Da hast du recht. Es war echt eine Qual mich so früh aus dem Bett zu bewegen... Aber ich war gestern nicht so wirklich in Form und habe paar Wellen verpasst. Deswegen wollte ich heute morgen aufstehen, wenn noch keiner am Strand ist, und noch etwas trainieren für Samstag. Ich MUSS diesen blöden Pokal gewinnen. Von dieser Krakenfresse lasse ich mir nicht meinen Sieg streitig machen!" Yoongi presste wütend seine Lippen aufeinander. Am Samstag gab es einen großen Surf Contest, bei welchem nur die besten Surfer Puerto Ricos mitmachten. Yoongi konnte jedes Jahr seinen Pokal verteidigen. Letztes Jahr jedoch gab es einen neuen Kandidaten, der nur haarscharf unter Yoongis Bestzeit lag. Er wurde von Yoongi aufgrund seiner langen blonden Surferlocken 'liebevoll' "Krakenfresse" genannt. Krakenfresse hieß mit echtem Namen Jeremy Wilson und ist letztes Jahr nach Puerto Rico gezogen. In kürzester Zeit hatte er die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und hatte die viele Mädchen um seinen Finger gewickelt... oder sollte ich lieber sagen um seine blonden Surferlocken gewickelt? Diese Vorstellung brachte mich zum schmunzeln und Yoongi warf mir einen genervten Blick zu. Ich konnte darauf nur meine Augen verdrehen.

Um die Stimmung ein wenig zu lockern, wechselte ich das Thema. "Gehst du heute Abend auch zur Strandparty?", fragte ich ihn und sah ihn auffordernd an. "Ja, mal schauen. Ich bin nicht so der Typ für Flamencomusik und besoffene Leute." Angewidert verzog der Surfer das Gesicht. "Ach komm schon du Spielverderber. Du könntest dir ein süßes Mädchen klarmachen und ein oder zwei Cocktails trinken.", schlug ich vor. Yoongi sah mich mit seinem 'Dein-Ernst'-Blick an. "Ich hab keine Lust auf irgendwelche Fangirls, die sich mir massenhaft an den Hals werfen." - "Ein bisschen Flirten ist doch ganz amüsant oder nicht?", ich knuffte ihm bei meiner Bemerkung mit meiner Schulter an. Er gab sich also geschlagen und stimmte schlussendlich zu, auf die Party zu gehen. Wir verabredeten uns für 21 Uhr am Strand wo die Party stattfinden sollte.

Daraufhin packten wir unsere Sachen zusammen, nahmen unsere Surfbretter unter den Armm und machten uns auf unseren Nachhauseweg. Yoongi wohnte nur drei Häuser von mir entfernt, ebenfalls in einem Strandhaus. Vor meinem Haus trennten sich unsere Wege schließlich und er ging drei Häuser weiter, während ich meinen Hausschlüssel herauskramte und die Tür aufschloss. Direkt kam mir die kühle Luft entgegen, die von der Klimaanlage erzeugt wurde. Ich liebte zwar die heißen Temperaturen draußen, doch im Haus mochte ich es gerne kühl.

Ich betrat den Flur und lehnte dort das blaue Surfbrett an die Wand. Daraufhin ging ich direkt auf die Treppe zu um oben duschen zu gehen. Doch davor ging ich noch in mein Schlafzimmer um mir frische Klamotten zu holen und meinen Rucksack abzustellen. Aus meinem Schrank schnappte ich mir eine Boxershorts, eine kurze Hose und ein ärmelloses Shirt. Dann ging ich ins nebenan liegende Badezimmer und entledigte mich meiner Badehose. Ich stieg in die Dusche und drehte das Wasser auf. Es rann kühl an meinem Körper hinab. Das tat gut nach der Wärme, die draußen herrschte. Schon morgens hatte es hier 30°C. Zwischen 15 und 17 Uhr war die Hitze am schlimmsten. Um diese Uhrzeit versteckten sich die meisten in ihren Häusern, inclusive ich, da die Wellen dann eh nicht so gut fürs Surfen geeignet waren. Ich ging meistens nur morgens und abends surfen. Das waren die Uhrzeiten in denen relativ wenige Menschen am Strand unterwegs waren, da sie entweder noch schliefen oder gerade zu Abend aßen. Perfekt für mich, da ich dann nicht von irgendwelchen Fans belagert werde. Ja, ich genoss es zwar, dass ich von den Mädchen angehimmelt wurde und schenkte ihnen, wie Jungkook, das ein oder andere Lächeln und Zwinkern, aber das wars auch.

In der Zwischenzeit war ich mit dem Duschen fertig und beschloss, nachdem ich mich abgetrocknet und angezogen hatte, mich noch bis heute Abend hinzulegen, da es bei Strandpartys schon mal etwas später werden könnte. Ich legte mich also in mein Bett und las noch ein wenig in meinem Buch, welches ich gestern angefangen hatte. Kurz darauf fielen mir schon die Augen zu und ich machte mich auf den Weg in die Traumwelt.

°In the Depths of the Sea° ~ NamjinWhere stories live. Discover now