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Hyungwon;

»Ich kann nicht fassen, dass ich nicht bemerkt habe, dass allein du hinter all dem gesteckt hast

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»Ich kann nicht fassen, dass ich nicht bemerkt habe, dass allein du hinter all dem gesteckt hast.
Warum hast du das getan?«

»Irgendwie musste ich ja deine Aufmerksamkeit erlangen.«

Hoseok fing übertrieben an zu lachen.

Als würde er damit bezwecken wollen, dass ich mich -wieder einmal- unnötig provoziert fühlte und mich letzendlich darüber aufregte

Was mir jedoch Sorgen bereitete:
die Ironie in seiner Aussage war mir aus einem unbekannten Grund völlig abhanden gekommen.
Sie existierte nicht, selbst nach einigen Sekunden drang diese nicht hörbar für mich durch.

Ignorant verdrängte ich meinen Herzschlag, der mir schmerzhaft in den Ohren dröhnte und drehte mich stattdessen zur Seite, vertiefte mich wiederholend in meinen Suchverlauf; wenn sich die Möglichkeit schon zufällig ergab, in einen der lebhaftesten Partytviertel der Stadt übergänglich zu wohnen, dann sollte man diese Situation auch bis auf das Äußerste auskosten.

»Wo willst du hin?«

Ich verdrehte angestrengt die Augen und knirschte mit den Zähnen; egal wie sehr ich auch versuchte ihn loszuwerden, es gab einfach kein Entkommen vor dem Schwarzhaarigen.

Bei uns zuhause nicht.
Und selbst hier, tausende Kilometer entfernt nicht.

Nicht. Und wieder nicht.

»Ich gehe baden und danach erkunde ich die Umgebung.
Hier gibt es einen angesagten Nachtclub, der keine zwei Blöcke entfernt liegt.«

»Hyungwon, nicht.«

»Hyungwon, doch

Lächelnd entwendete ich ihm das einzige Handtuch, das dieses Zimmer zu bieten hatte.
Mit schnellen Schritten begab ich mich zum Badezimmer, welches durch eine verspiegelte Glaswand zum Rest des Raumes getrennt war.
Kaum verschwand ich hinter dieser, schon befreite ich mich aus meinen Sachen und ließ meinen verspannten Körper in das kochend heiße Wasser gleiten.
Müde schloss ich meine Augen und lauschte den nächtlichen Verkehr der unter uns liegenden Straße durch das geöffnete Fenster, jedoch wurden die ruhigen Klänge der fahrenden Autos immens gestört, als ein fremder, quietschender Ton diese überlagerte.

Wenn auch etwas mürrisch gestimmt, behielt ich meine Tiefenentspannung bei und konzentrierte mich weiterhin auf die angenehme Temperatur, aber mein Plan fiel wortwörtlich ins Wasser, als der Wasserpegel ruckartig anstieg und mir die Luft für einen kurzen Augenblick raubte.

»Hoseok, nein, was machst du da?!«

Hustend schaute ich mein jetztiges Gegenüber an und versteckte mein hochrotes Gesicht schützend hinter meinen Armen.
Eigentlich hatte ich wohl kaum das Recht, mich über dieses luxuriöse Apartment zu beschweren, wäre da nur nicht die Tatsache, dass es keine Möglichkeit gab, jegliche Türen in diesem abzuschließen.

Und dieses leicht überschaubare Detail und die Unvorsichtigkeit meinerseits, wurden mir dementsprechend zum Verhängnis.
Gefesselt mit Lee Hoseok in einer Badewanne, die nicht einmal groß genug war, dass meine Beine vollständig hineinpassten.

»Du warst so lange weg, ich dachte, du wärst ertrunken.
Deswegen wollte ich mich vom Gegenteil vergewissern.«,durchbrach Hoseok die Stille, bevor ich auch nur ansatzweise die Chance dazu hatte.

»Und was hat ertrinken damit zu tun, dass wir jetzt zusammen hier sitzen?«

Ahnunglos zuckte er mit den Schultern und biss sich provokant auf die Unterlippe, sichtlich überfordert damit, sich ein Lachen zu verkneifen.

»Ich reg mich schon garnicht mehr auf. Ja, vielleicht hätte ich auch einfach ertrinken sollen, dann wäre ich momentan nicht zwischen deinen Beinen gefangen.«

Hoseok lehnte beide seiner Arme auf die Seitenflächen der Badewanne ab und legte den Kopf schief, während wir uns die gesamte Zeit über intensiv ansahen.

Wenn nicht beinah anstarrten.

»Hast du nichts Besseres zu tun, als mit mir in einer gemeinsamen Badewanne abzuhängen?«

»Hyunwoo musste kurzfristig arbeiten.«

Genervt schlug ich Hoseok gegen sein Schienbein und lächelte amüsiert, nachdem dieser scharf die Luft einzog und mich daraufhin verbissen musterte. 
Mein Blick schweifte auf die Armbanduhr von Hoseok, deren Glas schwach über der Wasseroberfläche aufblitzte.
Bei der Erkenntnis, dass ich mich schleunigst, bevor der ganze Spaß im Club vorbei war, beeilen sollte, bahnte sich in mir ein unbehagliches Gefühl an, welches mich trotz der erdrückenden Wärme der Luft zum Frösteln brachte.

Das Problem lag nicht darin, dass ich mit mit Hoseok zusammen eine Badewanne teilte, das Problem lag tatsächlich darin, wieder unbeschadet einen Ausweg aus der kritischen Lage zu finden.

»Ich muss los.«,gab ich ihm bescheid und schenkte ihm ein nervöses Grinsen, das er mit einem überschwänglichen Nicken bestätigte,
»Dreh dich weg.«

»Warum?«

»Ich habe nichts an.«

»Und?«

Dabei beließ es der Schwarzhaarige auch; die eigentliche Botschaft hinter meinen Worten schien er gekonnt zu umgehen. Dass er verdammt ignornat sein konnte, war ja immerhin auch nichts Neues.

»Weißt du, Hyungwon, anstatt von irgendwelchen betrunkenen in eine dunkle Gasse entführt zu werden, kannst du lieber mit mir zusammen in dieser für uns viel zu kleinen Badewanne ein Glas billigen Champagner genießen.«,bemühte mich der Hyung zu überzeugen und griff nach der neben ihm stehenden roségoldenen-schwarzen Flasche.

»Das klingt wie eine schlechte Einladung zu einem umso schlechterem Date.«

»Das ist eine schlechte Einladung zu einem der schlechtesten Dates, die du je gehört hast. Vertrau mir.«

»...überzeugt.«

don't ; hyungwonhoWhere stories live. Discover now