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Hyungwon;

Unsanft schien mir das morgendliche Sonnenlicht in das Gesicht und ließ mich abrupt aus meinen tiefen Träumen erwachen

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Unsanft schien mir das morgendliche Sonnenlicht in das Gesicht und ließ mich abrupt aus meinen tiefen Träumen erwachen.

Mit geschlossenen Augen streckte ich mich ausgiebig und griff instinktiv zur Seite. Jeden Morgen verbrachte ich mindestens zwei Stunden mit meinem Handy, aber heute war es anders.

Heute führte mein Handgriff ins Leere, anstatt dass ich meinen Tisch berührte, landete ich auf einer weichen Oberfläche.

Erschrocken riss ich meine Augen auf und hielt die Luft an.
Keine fünf Zentimeter von mir entfernt, schlummerte Hoseok friedlich vor sich hin.
Der Abstand zwischen unseren Gesichtern war so gering, dass ich ihn eigenich nicht mehr als einen Abstand hätte bezeichnen dürfen.
Er sah so unschuldig im Gegensatz zu seinem sonst so protzigen Auftreten aus.

Seine langen Wimpern zogen tiefe Schatten über seine rosigen Wangen, die Sonne sorgte für einen blassen, honigfarbenden Schimmer auf seiner Nase
Besonders aber stachen seine vollen Lippen hervor; sie zogen einen fast schon magisch an, so rot und weich wie sie wirkten.

Was ist falsch bei dir?

Panisch legte ich meine Hand vor den Mund, um mir ein mögliches Schreien zu unterdrücken und sah mich verwirrt um.
Weit und breit keine Alkoholflaschen in Sicht, nur das klebrig gewordene Popcorn hing an jeder ersichtlich freien Stelle im Raum.
Ich hatte nichts getrunken, somit gab es nur eine plausible Erklärung für diesen Fall:

Hoseok musste mich unter Drogen gesetzt haben, freiwillig würde ich nie im Leben neben ihm schlafen.

Niemals.

N i e m a l s.

Vorsichtig verschaffte ich den mir dringend gewünschten Abstand zwischen unseren Körpern und setzte mich erschöpft auf.
Am Wochenende vor zwölf Uhr aus dem Bett zu kommen, sah mir nicht ähnlich, aber es handelte sich immerhin um einen absoluten Notfall.

Während ich mir den Kopf darüber zerbrach, wie ich am schnellsten mit meiner nicht vorhandenen Kondition nach Hause rennen konnte, bemerkte ich nicht, dass mein unerwünschter Nebenmann mir gefolgt war und still neben mir saß.
Erst als ich eine Bewegung in meinem Augenwinkel wahrnahm, nahm ich seine breite Gestalt für voll ernst.

Verschlafen bewegte er seinen Kopf abwechselnd nach links und rechts, rieb sich gleichzeitig die Müdigkeit aus den Augen und lachte mich an.
Ob es sich dabei jedoch um Lachen oder eher Auslachen handelte, erkannte ich nicht, aber mir war klarer denn je, dass er mich am frühen Morgen mit seiner Art ziemlich stresste.
Ich konnte förmlich spüren, wie mein Blutdruck in die Höhe schoss.

»Was gibt es da zu lachen?«,brummte ich und versuchte dabei meine Ernsthaftigkeit aufrecht zu erhalten, aber Hoseok machte mir dabei das Leben schwer.

Seine momentane Gestalt ließ aus unbekannten Gründen meine Wut zu Luft werden.
Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, aber er sah verdammt gut aus.
Seine hellen Haare waren ein einziger, wirrer Haarball, sein sonst so lebhaft wirkender Ausdruck wurde von seiner starken Müdigkeit überlagert und seine unordentlich angezogenen Sachen machten mir diesen Moment zu einem wahrgewordenen Höllentrip. Aber wenn die Hölle nur halbwegs so aussehen sollte, dann wäre ich freiwillig dazu bereit, diesen Weg zu gehen.

»Hör auf damit.«

»Mit was?«

»Leide ich nicht schon genug?
Warum tust du das?«,heulte ich verzweifelt auf und vergrub mein glühend heiß gewordenes Gesicht in einer der Kissen,
»Hör auf damit!«

»Was?«,seufzte der Silberhaarige und klopfte mir auf den Rücken, aber selbst diese unbedeutene Geste ließ mich nicht kalt,
»Hyungwon, ich verstehe dich nicht, da musst du dich etwas präziser ausdrücken.«

Ich gab ihm jedoch keine Antwort, mein Wortschatz war wie ausgelöscht.
Stattdessen wollte ich einfach nur den ganzen Tag mein Gesicht im Kissenbezug verstecken und nie wieder aufstehen.

Hoseok wuschelte mir meine Haare zurecht und stand dann auf.
Zwar spürte ich, wie er sich einige Meter von der Couch entfernte, aber ich war mir mehr als sicher, dass er seinen Blick nicht einmal von mir abwandte.

»Ich gehe duschen.«

Der Ältere machte eine verdächtig lange Pause, sodass ich für einen kurzen Moment dachte, dass er über alle Berge sei, aber wieder unterschätzte ich seine provokativen Charakterzüge.

»Willst du mitkommen?«

Ich hob ruckartig meinen Kopf und starrte ihn in einer völligen Schockstarre verfallen an.

»Wie wäre es mit nein

»Mh, das akzeptiere ich auch als ein ja.«,scherzte er und verschwand mit einem breiten Grinsen von der Bildfläche, während ich erneut versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen.

Ich korrigiere mich:
Was ist bitte falsch bei ihm?

don't ; hyungwonhoWhere stories live. Discover now