nineteen

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Hyungwon;

»Ich hab keine Lust mehr, warum liefere ich mich immer freiwillig in solche Situation aus?«

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»Ich hab keine Lust mehr, warum liefere ich mich immer freiwillig in solche Situation aus?«

Mürrisch riss ich meinen Koffer aus den Händen des Busfahrers und sah mich gelangweilt um.

Mit einet negativen Stimmung war ich aber auch als einziger angereist, jeder andere strahlte förmlich vor Abenteuerlust und Freude, ich hingegen hätte mich am liebsten zurück ins Flugzeug geschwungen und wäre auf direktem Weg zurück nach Hause gereist.

Nicht, dass ich irgendwas oder irgendwem vermisst, ganz im Gegenteil, aber eine Woche in einem schäbigen Hotel -mit einer unbekannten Person lässt sich verstehen- gefangen zu sein, war nicht angenehm zu verdauen.

Natürlich hatte ich mich im Vorfeld über meinen Zimmerpartner informiert und wer hätte es gedacht;
diesen Wonseok gab es nicht. Es existierte niemand, der jemals so hieß, noch jemand, dessen Namen sich darin halbwegs widerspiegelte.

Ein gespieltes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich die Rezeption erreichte und ein Mann, der gefühlt breiter als ein Schrank war, mich erwartend ansah.

Ich zeigte ihm die Buchung meines Zimmers, worauf er nach einigen Fehlgriffen, begleitet mit einem unverständlichen Fluchen, mir meinen Schlüssel überreichte.
Jedoch kam ich keine zwei Meter weit, schon legte einer der Begleitpersonen meiner Parallelklasse ihre Hand auf meine Schulter und hinderte mich am Fortführen meines Weges.

»Sind Sie Chae Hyungwon?«

Ich nickte der Dunkelhaarigen eifrig zu und ließ vom Geländer der Treppe ab, nur um darauf in ein eher besorgniserregendes Gesicht, das mit einer gezwungenen Freundlichkeit zu überspielen versucht wurde, zu blicken.
Das bedeutete mit Sicherheit nichts Gutes für mich.

»Es gab Probleme mit der Buchung Ihres Zimmers.«,fing sie an zu erzählen und lachte ironisch auf,
»Es lag eine Doppelbuchung vor, was an sich kein Problem ist. Ein Ersatz wurde zur Verfügung gestellt, allerdings...«

Die Ältere richtete ihre Brille und schaute gedanklich vertieft auf den Papierstapel in ihrer Hand, als hätte sie ihre Worte verschluckt und würde nun ihre Antwort darauf zusammenreimen wollen.

Ich räusperte mich kurz, gleichzeitig ein gut hörbares Zeichen für sie, dass sie endlich ihre unpassend gesetzte Pause beenden sollte.
Mit einer Bewegung schnellte ihr Kopf wieder nach oben und ein erneut schlecht dargestelltes Lächeln blitzte mir entgegen.

»Nun, wie soll ich es Ihnen möglichst schonend beibringen? Es wurde so organisiert, dass Sie ein Upgrade bekommen haben.
Wäre da nur nicht der bittere Beigeschmack, dass aus Ihren einst zwei Betten, ein Bett wurde.«

Fest umklammert mit meinem Koffer in der Hand, schaute ich die Frau entsetzt an.
Mein Wunsch, kurzerhand das weite zu suchen, bestärkte mich in meinem in den Kopf gesetzten, unüberlegten Plan.

Jetzt war ich neben einer Woche in einer viel zu heißen Großstadt mit völlig überzogenen Preisen, zusätzlich im gleichen Bett mit einer geisterhaften, namenlosen Person gefesselt.
Mit was hatte ich diesen Alptraum nur verdient?

Ja, vielleicht war ich nicht immer besonders nett zu meinem Mitmenschen. Vielleicht war ich mit meinem übermäßigen Alkohol- und meinem Partykonsum kein Musterbeispiel für die heutige Jugend, kombiniert mit den teils grottenschlechten Leistungen in der Schule, worüber sich meine Mutter täglich in den Tod redete, aber diese Strafe war wohl einige Stufen zu hart bemessen. Oder irrte ich mich da etwa?

»Schon gut, schon gut.«,seufzte ich und winkte mit den Nerven vollkommen am Ende ab,
»Wenn Sie jemanden heulen hören sollten, ignorieren Sie es bitte. Es ist alles in bester Ordnung. Bin nur ich

Ein letztes Mal klopfte mir die Brillenträgerin sanft auf den Rücken, ehe sie einen Abgang mit steifen Schritten in die entgegengesetzte Richtung von mir machte.

Meine Stimmung sank, vorausgesetzt, dass es überhaupt noch möglich war, so tief wie sie bereits von Anfang an schon stand.
Den Tränen nah, jedoch nicht vor Trauer, sondern vor puren Wutgefühlen, stampfte ich zu meinem neuen Zimmer und knallte nachdem ich verzweifelt einige Male das Schlüsseloch verfehlt hatte, die Tür auf.

»Oh nein, nein, nein.«,brüllte ich meinen mir gegenüberstehenden Unbekannten, der mir allerdings bekannter als mir lieb war an,
»Ich will sterben!«

»Hey, kein Grund gleich so dramatisch zu werden, Hyungwon. Komm doch erstmal richtig an.~«

don't ; hyungwonhoWhere stories live. Discover now