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Hyungwon;

Ich band mir die schwarze Schürze um die Hüfte und schloss meine restlichen Sachen in den Spind vor mir ein

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Ich band mir die schwarze Schürze um die Hüfte und schloss meine restlichen Sachen in den Spind vor mir ein.

Während meine Freunde bei diesem sonnigen Wetter ihre Freizeit draußen am Pool oder beim Eis essen verbrachten, war ich in diesem stickigen Gebäude gefangen.

Ich lief zur Theke, setzte mich auf einen mitgebrachten Stuhl und blickte mich lustlos um.
Keine einzige Menschenseele geisterte herum, wer entschied sich bei 38°C im Schatten auch freiwillig Kaffee trinken zu gehen?
Zusätzlich war unsere Klimaanlage vor gefühlt einem Jahrhundert ausgefallen, das Atmen alleine stellte sich bereits als eine Herausforderung dar.

»Hyungwon, ich mach los.«,rief mir ein pinkhaariger Barista zu, der seine Schürze ordentlich zusammenfaltete und neben mich legte,
»Denk daran, dass du dann abschließen musst, see ya.«

»Kihyun, lass mich nicht alleine, ich sterbe.«,beschwerte ich mich hilflos und sah ihn bettelnd an, er darauf gab mir nur einen schwachen Schlag auf den Hinterkopf.

»Weniger heulen, mehr arbeiten.«

»Hier ist niema-...«

Unsere ermüdende Diskussion wurde durch die Klingeln oberhalb des Türrahmen unterbrochen.
Während Ki sich prächtig darüber amüsierte, dass ich mich bei diesen Temperaturen bewegen musste, realisierte ich im ersten Augenblick nicht, dass mich der sowieso schon stressige Besuch gleich noch gestresster stimmte.

»Ich dachte, du hast heute frei?«

»Hab ich auch.«,erwiderte ich panisch und schmiss Kihyun mit seiner Schürze ab,
»Er wollte grade mit seiner Schicht starten, richtig? Ich bin hier nur zu Besuch!«

Kihyun, der elende Verräter, schüttelte mit den Kopf und anstatt mich aus der brenzligen Situation zu retten, formte er ein Herz mit seinen Händen und nickte Hoseok peinlich übertrieben zu.

Ich wusste bis heute nicht, warum ich ihm erzählte, dass Hoseok in letzter Zeit wie ein lästige Fliege an mir klebte und mich die ganze Sache völlig aus dem Konzept brachte.

Aber anscheinend bekam Ki es in den falschen Hals und seitdem zog er mich ständig mit ihm hoch. Verstehen, dass ich ihn dabei aber über alles hasste, das blendete er gekonnt aus.
Toller Freund, ehrlich, ich bereute es zutiefst, ihm je von meinen Problemen erzählt zu haben.

»Viel Spaß euch.~«,verabschiedete sich mein Kollege und winkte Hoseok gleichzeitig auffällig euphorisch zu, während ich zähneknirschend die übliche Bestellung zubereitete,
»Und Won, pass auf, dass du keine weißen Flecken auf die gute Schürze machst.«

»YOO KIHYUN, ich bitte dich!«,schrie ich und ließ vor Schreck die Kondensmilch fallen, die mich von oben bis unten einsaute,
»Ich bring dich dafür noch um!«

Mein Freund lachte in seine Hand und verließ schließlich unter einem fürchterlich lautem Lachanfall den Laden, ich hingegen lieferte mir mit Hoseok ein beschämtes Blickduell.
Man konnte ihn deutlich ansehen, wie er krampfhaft versuchte sein Grinsen zu verbergen, aber seine Bemühungen waren mindestens genauso aussichtslos wie die Wahrscheinlichkeit, dass ich in den nächsten Sekunden legitim die Flucht ergreifen konnte.

»Wo sind deine Fans, kommen sie noch?«,wechselte ich das Thema und warf meine dreckige Uniform in den Wäschekorb.

»Nicht da und sie kommen auch nicht, keine Sorge.«,antwortete er mit einer ungewöhnlich tiefen Stimmenlage und sah mir darauf in die Augen,
»Was trinkst du gerne?«

»Normalerweise einen Americano.«,murmelte ich und brach ala erster den mir unangenehmen Blickkontakt ab und holte ein weiteres Glas aus der Vitrine,
»Soll ich dir einen machen?«

Hoseok nickte, schnappte sich seinen fertigen Cappuccino und lief zu seinem Stammtisch, der sich in der hintersten Ecke des Ladens befand und mit einem Ecksofa ausgestattet war.
Wann auch immer er hier seinen Kaffee trank, jedesmal saß er an diesem Platz und manchmal erwischte ich ihn sogar dabei, wie er mich insgeheim beobachtete, seine Tat aber mit einem flüchtigen Wegschauen versuchte zu überspielen.
Keine Ahnung, was er damit bezwecken wollte, aber es machte mich nervös. Eventuell etwas nervöser, als es mich tatsächlich machen sollte. Es war doch nur Hoseok.

Ich stellte das fertige Getränk auf seinen Tisch und schaute mich verwirrt um.
Wir waren alleine und es machte auch nicht den Anschein, als würde noch jemand auftauchen.
Warum um alles in der Welt bestellte er sich einen zweiten Kaffee, wenn sein erster nicht mal angerührt wurde?

»Kommt deine Freundin noch?«,fragte ich und wischte meine klebrigen Hände an meiner Schürze ab.

»Ich habe keine Freundin.«,brummte er mit einem undefinierbaren Gesichausdruck, dicht gefolgt von einem Seufzer.

»Für wen ist er dann?«

»Eigentlich für dich, Hyungwon.«

don't ; hyungwonhoWhere stories live. Discover now