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"Vergiss es. Davut. Du warst erst gestern weg. Und es war eher knapp würde ich sagen oder?" sagte Jill und strich über seine Haut. Sie lag in seinem Arm, an seine Brust gekuschelt und versuchte schon wieder ihm einen Bruch auszureden.
"Süße, das wird der Wahnsinn.  Das wird das Ding des Jahres!"erwiderte er und sie konnte dieses Funkeln in seinen Augen sehen. Dabei fing er gerade an mit Musik etwas Aufmerksamkeit zu kriegen.
"Baby ich weiß euch gefällt dieser Rausch. Aber mir nicht", sagte sie leise.
"Sieh mich bitte nicht so an Babe. Deine Augen..es tut weh diesen Blick zu sehen", antwortete er und strich ihr über die Wange. Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und seufzte auf.
"Meine Fresse was tue ich hier eigentlich. Wieso habe ich dir nicht schon längst das Messer auf die Brust gesetzt und gesagt 'die oder ich'?"
"Hast du. Aber du hast es nicht durchgezogen", erinnerte er sie.
"Stimmt. Vielleicht muss ich's einfach durchziehen. Ich bin dann mal weg!"
Sie wollte aufstehen, doch Davut hielt sie fest und zog sie an sich. Er dreht sich so dass er auf ihr lag und sie nicht so einfach weg konnte.
"Vergiss es. Ich werde dich nie wieder gehen lassen, das weißt du."
Sie zögerte eine Sekunde.
"Auch nicht wenn ich wirklich wollte?"
Jetzt war er es der zögerte.
"Willst du denn?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Siehst du."
"Ernsthaft. Würdest du den Psycho Ex abziehen wenn ich gehen würde?"
"Bin ich ein Psycho? Nein. Aber ich würde um Dich kämpfen, darauf kannst du dich verlassen", grinste er.
"Oh Gott. Nee ich bleib lieber", gähnte sie und gab ihm einen Kuss.
"Braves Mädchen."

"Nein, Davut... Nein. Bitte geh nicht..."
Jill versuchte sich ihm in den Weg zu stellen, doch er schob sie lediglich beiseite.
"Jill. Ich bin doch bald wieder da."
Na gut. Dann musste sie ihm eben einen Grund geben zu bleiben.
"Ich war beim Arzt", platzte sie heraus.
Er blieb stehen.
Langsam drehte er sich zu ihr um.
"Und?" fragte er angespannt.
"Nichts. Kein Tumor, keine Entzündung..nichts."
Eine Träne lief über ihre Wange und sie merkte wie sehr sie das belastete.
"Ich will das nicht mehr Davut, ich will nicht ständig das Gefühl haben zu ersticken, ich.."
Er unterbrach ihren verzweifelten Redeschwall mit einem sanften Kuss und nahm sie in den Arm.
"Jill wir..wir kriegen das schon hin, das wird schon..", sagte er leicht überfordert.
"Geh nicht", flüsterte sie an seinen Hals und klammerte sich noch fester an ihn.
"Geh nicht.." Ihre Stimme brach ab.
Er seufzte und rang sichtlich mit sich, dann gab er nach.
"Na gut. Ich..ja okay ich bleibe."
Jill klammerte sich an seinen Rücken und weigerte sich ihn loszulassen, aus Angst er könnte doch gehen.
"Jill. Ich bleibe doch. Du kannst mich loslassen."
Sie schüttelte den Kopf. "Mh-mh."
"Liebling. Von mir aus kannst du den ganzen Abend und die ganze Nacht an mir kleben, aber nicht hier im Flur okay?"sagte er in bittendem Tonfall.
Jill zögerte noch eine Sekunde, doch sie glaubte ihm.
Langsam löste sie sich von ihm und sah vorsichtig zu ihm auf.
Er legte eine Hand an ihre Wange.
"Hey. Liebling. Schau nicht so, du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben."
"Ich hab keine Angst vor dir. Ich habe Angst dass du doch gehst."
Er schüttelte den Kopf. "Versprochen."

Jill riss die Augen auf und schnappte nach Luft. Wieder einmal hatte sie das Gefühl zu ersticken.
Ihr Arzt hatte gemeint sie würde bald Medikamente bekommen. Codein und so n Schwachsinn.
Langsam richtete sie sich auf und wartete bis ihre Atmung sich wieder beruhigt hatte.
Davut lag nicht mehr neben ihr. Sie rief seinen Namen, doch ihre Stimme hallte nur von den kahlen Wänden zurück.
Ihr wurde übel und eine böse Vorahnung tauchte auf.
Sie schlug die Decke beiseite und lief in den Flur.
Die Wohnung war leer.
Er war wirklich gegangen. Er hatte sein Versprechen einfach gebrochen.
Wut machte sich in ihr breit.
Dieses miese Arschloch.

Breakeven [Ak Ausserkontrolle]Where stories live. Discover now