34. Dümmer als die Polizei erlaubt

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»Warte mal, er hat einen Schlüssel?!« Elias' Lachen tönt durch die Leitung.

»Was hast du denn gedacht, dass er einbricht?«

»Ähm... ja! Das hat er auch gesagt!«, stoße ich hervor.

Gerade beobachte ich Fox' weiß behandschuhte Hand dabei, wie sie den Schlüssel im Schloss umdreht. »Könnt ihr zwei euren Kaffeeklatsch wann anders machen? Danke«, zischt er dabei leise. 

Zügig tritt er ein und schließt leise Tür hinter sich. »Wow, was für 'ne Bude...«, murmelt Elias. »Das kannst du laut sagen«, pflichte ich ihm bei. 

Eine Luxus-Suite, wie ich sie bisher höchstens im Fernseher gesehen habe, erstreckt sich vor Fox. Riesige Fester mit dicken, purpurfarbenen Samtvorhängen dominieren das Zimmer, das Mahagoni-Parkett glänzt, als wäre es frisch verlegt worden, verschiedene prunkvolle Holz- und Polstermöbel sind überall im Raum verteilt und ein riesiger kristallener Kronleuchter hängt über der glänzenden Szenerie. Und das Beste: Das ist bloß das Wohnzimmer.

»Die müssen ja richtig Zaster haben, alter Schwede«, kommt es von Elias. »Oder sie meinen, dass sie bald in Geld schwimmen werden«, murmelt Fox finster.

Ohne großartig Zeit zu verlieren, beginnt Fox, systematisch das Zimmer zu durchkämmen. Teilweise schaut er sogar an Stellen nach, an die ich persönlich nicht im Traum gedacht hätte – zum Beispiel in den Vorhängen. Dazu hat er den Stoff zwischen seinen Handflächen gerieben um feststellen zu können, ob sich etwas zwischen den miteinander vernähten Schichten verbirgt.

»Sauber«, kommt es knapp von Fox.

»Sauber«, sagt auch Elias. Sie scheinen auf etwas zu warten.

»Oh, äh... sauber«, stammle ich, da mir ebenfalls nichts aufgefallen ist.

»Ich werde jetzt in den linken Raum gehen.«

»Ja, du Genie, ist ja nicht so, als gäbe es rechts auch eine Tür«, schnaubt Elias belustigt.

»Es gibt noch die Eingangstür.«

»Warum solltest du wieder raus gehen? Ist doch klar, dass du nach links gehst.«

»Lass mich einfach meinen Job machen, ja? Das Protokoll verlangt es nun mal so«, schnappt Fox.

So geht er also schnellen Schrittes in den Raum nebenan, der sich als das Schlafzimmer herausstellt und nicht minder prunkvoll ist. Ein riesiges Kingsize-Bett steht an der Wand, welches unordentlich zerwühlt ist.

Scheinbar teilen sich Jack und diese Frau das Bett, was mich tatsächlich kälter lässt, als ich es erwartet habe.

Überall liegen die verschiedensten Sachen herum, von gebrauchten Taschentüchern, bis dreckiger Unterwäsche und halb aufgegessenen Chipstüten.

»Wow, was ein krasser Saustall! Wie konntest du bloß mit diesem Schwein unter einem Dach leben?!«, lacht Elias.

»Wir haben nicht zusammengelebt. Aber du hast recht, er ist tatsächlich der schlimmste Messie unter der Sonne«, brumme ich.

»Können wir bitte beim eigentlichen Thema bleiben?«, murmelt Fox übellaunig, was mir aus irgendeinem Grund die Röte ins Gesicht treibt.

»Sind wir wohl etwas empfindlich?«, säuselt Elias. Fox geht vor einen Spiegel und hält den Mittelfinger hoch. Ich pruste los.

»Sehr kreativ, mein Freund, wirklich«, grummelt Elias. Dann schnappt er plötzlich nach Luft. »Alter, was hast du denn da am Hals?«, ruft er lachend.

Fox' Spiegelbild erstarrt und wird sehr rot im Gesicht. Ich kneife die Augen zusammen. Als ich realisiere, was die Aufregung verursacht hat, will ich nur noch im Erdboden versinken. Ein lila-rot schillernder Fleck prangt etwa fünf Zentimeter unter seinem Ohr auf seinem Hals. Schockiert führe ich die Hand zum Mund.

FoxtrottWhere stories live. Discover now