Ausreden

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Kapitel 9Luna
Es war eine Ausrede, das wusste Luna selbst. Sie schob ihre Hingabe und ihre Unterwürfigkeit auf die Drogen in ihrem Blut und nahm es als Entschuldigung dafür diesem Verlangen nachzugeben, das ihren ganzen Körper in Besitz genommen hatte. Das hier war nicht sie selbst, es war ein Versehen, ein Abenteuer, eine Ausschweifung die sie sich niemals erlaubt hätte. Schon gar nicht mit Phil. Seit Wochen wartete sie darauf, dass der junge Mann mit dem sie Ausging und den sie allen als ihren Freund vorstellte, einen Schritt weiter ging. Sie hatte es sich herbeigesehnt und das, obwohl sie ihm selbst immer wieder in seine Schranken verwies, wenn er es versuchte. Das Problem war, dass er nicht sehr überzeugend war. Er war zu vorsichtig, hatte zu viel Angst etwas zu tun was sie nicht wollte und dabei wollte Luna doch nichts anderes, als sich überzeugen zu lassen.
Cole und Zed aber taten es einfach. Sie berührten sie, sie küssten sie und luden sie zu etwas so sündhaft schamlosen ein, das sie einfach nicht widerstehen konnte. Ihr rationaler Verstand schimpfte mit ihr, betitelte sie als zügelloses Flittchen und genau dieses war es auch, welches sich auf der Ausrede der Drogen ausruhte und alles einfach geschehen ließ.
„Du wirst genau das tun, was wir dir sagen!", ertönte Coles feste Stimme und alleine diese dominate Tonlage versetzte sie in einen weiteren Schwebezustand, in dem sie sich einfach fallen lassen konnte. Trotz seines so makellosen Äußeren waren seine Gesichtszüge ernster als erwartet während er zwischen ihren Beinen hockte und begann ihr Kleid nach oben zu schieben. Ein Grinsen zierte sein Gesicht, aber davon sah sie nur aus den Augenwinkeln etwas, denn Zed, der neben ihr lag, griff nach der Hand, die ihn versucht hatte wegzuschieben und hielt sie über seinen Kopf zusammen.
„Wenn du brav bist, werden wir dich belohnen, bist du unartig, Babygirl, erhältst du eine Strafe, verstanden?"
Das Gefühl ausgeliefert zu sein und keine Chance zu haben zu entkommen erfasste ihren Magen und bescherte ihr ein erregendes Prickeln, das sich zwischen ihren Beinen sammelte. Es war krank, dieses Gefühl erregend zu finden und dennoch musste sie die Schenkel zusammenpressen um diesen Prickeln Einhalt zu gebieten. Sie biss sich auf die Unterlippe um nicht zu wimmern als Coles Hände ihre Oberschenkel wieder auseinander drückten und seine Finger sich in den Stoff ihrer Strumpfhose krallten. Sie hörte wie der Stoff beschädigt wurde, protestierte aber nicht als er das unwillkommene Hindernis von ihren Beinen streifte. Wo waren eigentlich ihre Schuhe hin?
„Schön still halten! Sonst erwartet dich eine Strafe", hauchte Zed ihr ins Ohr und erst da bemerkte Luna, dass sie die Hüfte angehoben hatte um Coles Übergriff auch noch zu befeuern. Gott, es machte sie so an, dass man ihr quasi die Klamotten vom Leib riss. Wie konnte sie jemals glauben ein Typ wie Phil wäre genau der richtige Mann in ihrem Leben. Er hatte es nie fertiggebracht sie durch nur einen Blick in solche Aufruhr zu versetzen, geschweige denn sie so weit getrieben, dass sie unbedingt Sex haben wollte.
Sie stutzte. Und noch bevor Coles Hand ihre nackten Waden berühren konnte zuckte sie zurück. Sie erwarteten nicht, dass sie noch Jungfrau war, aber sie war es und sie hatte keine Ahnung wie sie es den beiden sagen sollte. Es war so unendlich peinlich. Luna wehrte sich heftig und diesmal absolut ernsthaft, so dass Cole und Zed tatsächlich für eine Sekunde innehielten. Allerdings ohne sie freizulassen. Zed legte seine freie Hand an ihren Bauch und Cole hatte mit beiden Händen ihre Beine umklammert, um sie daran zu hindern tatsächlich zu fliehen.
„Nein! Nein! Ich will das nicht! Das geht nicht! Ich will nicht..."
„Scht, Babygirl! Was ist den los?", fragte Zed und Luna beschloss diesen Unsinn hier einfach zu beenden und sich die Peinlichkeit zu ersparen den Männern davon zu erzählen. Sie hätte nie gedacht, dass sie es irgendwann bereuen würde immer noch Jungfrau zu sein. Sie hatte geglaubt damit wäre sie etwas besonders. Aber in diesem Moment versaute es ihr eine Chance. Sie hasste sich selbst dafür gehen zu müssen, aber Männer wie diese hier würden sich mit ihr sicherlich nur langweilen und wenn sie es ihnen davor sagte, würden sie von selbst zurückschrecken. Da war sie sich sicher. Das hier war nichts Besonderes für sie. In ihren Blicken lag nichts weiter als Lust und Besitzgier, sie wollten Spaß haben und es gab wohl nichts abtörnenderes als eine Jungfrau im Bett die keine Ahnung hatte, was sie tat.
„Ich will weg! Bitte! Ich will weg, ich will..." Luna erstarrte mitten im Satz, als Coles Hand sich plötzlich zwischen ihre Beine schob und eine Schockwelle durch ihren gesamten Körper floss wie ein heißer Tsunami.
„Du bist nass, Babygirl. Wenn du etwas nicht willst, dann ist es von hier zu verschwinden!", murmelte er und blickte sie triumphierend an. Luna hatte keine Ahnung was sie darauf erwidern sollte, sie wollte es ihnen nicht gestehen, aber sie konnte das hier auch nicht einfach weiter laufen lassen. Sie würden es merken und wenn sie ehrlich war und endlich mal ihren Kopf anschaltete: Mit zwei ihr fremden Männer zu schlafen war eine wirklich schlechte Idee, egal was ihre Libido ihr weiß machen wollte. Sie war nicht so eine Frau! Sie würde Journalistin werden und sich moralisch der Wahrheit verschreiben, einen guten Mann heiraten und zwei Komma drei Kinder bekommen. Gott, selbst in ihren Ohren hörte sich das Langweilig an, aber sie hatte sich immer eine Familie gewünscht.
Ausschweifungen mit zwei ihr unbekannten Männern passten da nicht ins Bild. Sie musste hier weg.
„Bitte, ich muss gehen. Es geht einfach nicht. Ich kenne euch nicht und ich habe einen Freund, ich muss gehen!", flehte sie und Zed schob sich vor ihr Blickfeld.
„Nein, das ist es nicht. Ich sehe die Erregung in deinen Augen. Du bist neugierig und dein Körper schreit nach der Lust, die wir dir heute Nacht geben können und in jeder Nacht danach in der du den Mut findest dich uns hinzugeben. Es ist ganz einfach nur Lust, es ist..."
„Ich hatte noch nie Sex", platzte aus ihr heraus und begann weiter herum zu zappeln. Die Männer hielten inne und für einen Moment huschte etwas wie entsetzen über ihre Gesichter aber dann kam die Begierde zurück. Heftiger und ungefilterte als je zuvor. In Coles Augen konnte man die Zweifel etwas länger haften sehen, aber Zed griff nach ihrem Kinn und betrachtete die plötzlich vollkommen fasziniert.
„Dann, Babygirl, hast du den dümmsten Freund aller Zeiten und definitiv keine Ausrede mehr!", hauchte er, bevor er ihr Kinn nach unten drücke und wartete, bis sich ihre Lippen leicht geöffnet hatten, bevor er seinen Mund auf ihren drückte und sofort seine Zunge hineinschob. Er nahm ihr die Chance zu protestieren, auch wenn ihr gar keine Gründe mehr einfielen und die Schlampe in ihrem Kopf übernahm wieder die Führung. Es war nur eine Nacht. Eine sündige Nacht. Danach würde sie nach Hause gehen und es wäre nichts passiert.Und sagte man nicht immer, man bereute zuletzt lediglich das, was man nicht getan hatte?  


Beta: Geany

Take it Deep, Babygirl - Seven SinsWhere stories live. Discover now