Worüber man sich so als Autorin Gedanken macht

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Hey meine Lieben. Es ist so wundervolles Wetter raußen und ich sitze auf dem Balkon bei sonnigen 24 Grad (24.04.2019) und schreibe gerade dieses Kapitelchen für Euch.

Heute habe ich mich damit beschäftigt, mir die bisherigen geschriebenen Kapitel zum 2. Soulmates Band anzuschauen und sie in das TB Format von BoD zu bringen. Bisher habe ich mit Deckblatt, Impressum und Vorwort knapp 419 Taschenbuch Seiten bei einer Schriftgröße von 12 und der Schriftart Garamond.

Das klingt schon einmal ganz gut. Bedenkt man jedoch, dass ich immer noch rund 19 Kapitel bis zum 31.12.2019 (vlt. auch noch etwas länger) in der Rohfassung zu schreiben habe, wird schnell klar, dass es nicht bei den 419 Seiten bleiben wird. Meine Vermutung ist, dass ich am Ende etwas mehr als 636 TB Seiten haben werde.

Demnach steigt also auch der VKP für das Taschenbuch.

Soulmates Band 1 hat 494 TB Seiten und kostet 12,95€. Pro verkauftes Exemplar nehme ich demnach 0,34€ (2,8%Marge Buchhandel) und 0,51€ (3,0% Marge BoD Shop) ein. Das ist, im Vergleich zu den Einnahmen am eBook wirklich sehr wenig. Versteht mich nicht falsch: Es ist mir so gesehen total egal, wie viel ich am TB verdiene. Da könnte ich auch, wenn es gehen würde, am liebsten nichts einnehmen.

Das Problem ist einfach der hohe Preis für das TB, den der Leser dann zahlen muss. Klar, ich könnte auch kürzer schreiben, aber dann würde es eben die gesamte Handlung von Soulmates Band 2 und auch den späteren 3 Band, der ja 47 Kapitel plus Epilog haben soll, drunter leiden. Ich versuche natürlich mit meiner Korrekturfee Anna da bereits an der Überarbeitung vom 2.Teil dran zu arbeiten. Aber man kann eben nicht alles kürzen. Das geht einfach nicht.

Für 636 TB Seiten im 2. Soulmates Teil würde der Leser 15,54€ bezahlen (Marge würde ich 0,09€ im Buchhandel und 0,14€ über den Bod Buch-Shop einnehmen).  Weiter runter kann ich mit dem VKP nicht gehen, denn dann stünde ich im Minus und das macht BoD nicht. Für jeden, der gerne mal nachsehen möchte, wie das berechnet wird bei BoD: https://www.bod.de/autoren/buch-veroeffentlichen/preiskalkulation.htm

Als nächstes ist das Thema die Schriftgröße im TB. Bei Soulmates Band 1 hatte ich Schriftart Garamond und die Größe 9 gewählt. Das war und ist wirklich sehr klein. Damals war mir aber der VKP für den Leser wichtiger, als die Größe der Schrift. Ich hatte damals sogar über meine FB Autorenseiten eine Umfrage gestellt und die Leser danach gefragt. Die Meinungen gingen sehr weit auseinander - wie das ja häufig so ist bei solchen Themen. Naja, jedenfalls wurd die kleine Schrift eben auch in einigen Rezensionen der TB Ausgabe bemängelt. Qualität hat eben ihren Preis. Das war schon immer so.

Jetzt habe ich mich dazu entschlossen die Schriftgröße auf 12 zu setzen und mit der Schriftart gleich zu bleiben.

Mir ist durchaus bewusst, dass dieser hohe Preis für das TB einige Leser sicherlich abschrecken wird das Buch zu kaufen. Leider ist es im SP nun einmal so, dass die Produktionskosten, die Bereitstellung und auch der Vertrieb über Buchhandel&Co. eben viel Geld kostet. Deshalb verdient ein SPler beim TB oder HC recht wenig (es sei denn, der Autor setzt freiwillig den VKP extrem hoch und geht damit das Risiko ein, dass das Buch fast nicht gekauft wird).

Natürlich werde ich auch wieder signierte TBs anbieten.

Es ist nicht immer leicht einen Weg zu finden mit dem alle einverstanden und zufeieden sind. Glaubt mir, ich tu mich mit solchen Entscheidungen sehr schwer.

Doch gar keinen Taschenbücher mehr anbieten zu können, wäre für mich auch nicht das Gelbe vom Ei, wie man so schön sagt. Und mir geht's bei BoD ja auch darum, dass Blogger weiterhin meine Bücher als Rezensionsexemplar erhalten können - kostenlos eben.

Self Publishing ist eine harte Kunst. Es kann schwer und anstrengend sein. Aber es hat auch seine schönen Seiten an sich, die man lieben und schätzen weiß. Wenn man mit Herz, Seele und Leidenschaft dabei ist.

Diese Entscheidung hier zu treffen - für mich zu treffen und auch im Namen meiner Leser, ist nicht leicht. Und wird es auch in Zukunft nicht werden.

Natürlich hätte ich nun auch sagen können: Gut, dann biete ich eben gar keine TBs mehr an. Für keins meiner kommenden Bücher. Aber irgendwie erschien mir das auch nicht rechtens. Es gibt eben immer noch Leser, die von eBooks, Kindle und der digitalen Welt nicht begeistert sind und deswegen lieber ein Buch aus Papier in der Hand halten. Deswegen komme ich diesen Lesern gerne entgegen und biete meine Bücher auch als TB weiterhin an. Wenn auch zu einem etwas höheren Preis. Aber das ist eben das SP und darüber sollte sich ein jeder Leser bewusst sein, wenn er Bücher über einen SP-Autor liest und auch kauft.


Könnt ihr solche Gedanken von Autoren, wie ich sie Euch hier jetzt gerade schildere, nachvollziehen?

Was ist Euch persönlich wichtiger: Ein passabler VKP für ein TB mit recht kleiner Schrift oder ein teureres TB und dafür eine größere Schrift?

Kauft ihr eher TB oder HC?








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