Hinter den Kulissen - Das, was der Leser nicht sieht - Teil 1

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Seitdem ich schreibe und auch veröffentliche, weiß ich, wie hart das Leben eins Autors ist.

Ploten. Planen. Recherche betreiben. Schreiben. Ausberssern. Neu schreiben. Schreibblockaden überwältigen. Alles hinschmeißen und noch mal von vorne beginnen.

Mit Testlesern zusammenarbeiten. Mit Lektoren und Korrektoren zusammenarbeiten, wenn man sich das geldtechnisch leisten kann (mehr dazu erfahrt in in meinem Buch »Indie Autorin - Der Weg ins Self Publishing«, das ihr auf meinem Profil findet).

Überarbeiten. Verzweifeln. Alles in eine Ecke schmeißen und nie wieder auch nur ein Wort schreiben wollen. Cover entwerfen oder, wenn man es nicht selbst kann, entwerfen lassen.

Sich auf Buchmessen vorbereiten (Lepizig, BuchBerlin, Frankfurt). Goodies  entwerfen lassen und alles bestellen. Gewinnspiele organsieren. Signierte Taschenbücher nebst Goodies für die Leser bereitstellen und versenden. Auf Facebook die Leser mmer wieder mit News, Leseproben, Gewinnspielen ect. versorgen. Auf Instagram aktiv sein. Live Chats oder Videos starten.

Das ist so ziemlich das, was der Leser doch hin und wieder durch Post mitbekommt. Was der Leser jedoch nicht mitbekommt ist, wie viel Zeit wir Autoren in unsere Buchbabys stecken. Mit was wir uns hinter den Kulissen manchmal beschäftigen. Ein Buch von 400 Seiten liest ein Leser in wenigen Tagen durch. Manche sind so schnell, dass sie es innerhalb von ein paar Stunden ausgelesen haben. Das ist das, was der Leser am Ende sieht.

Mich macht es traurig, dass viele Leser einfach nicht wertschätzen, dass dieses veröffentlichte Buch, egal ob jetzt im SP, Verlag oder hier auf Watty, eine verdammt lange Reise hinter sich hatte. Von der Idee bis hin zum fertigen Werk vergehen oft Monate. Bei manchen (so wie bei mir) Jahre.

Ist das Lesen von Büchern zur Gewohnheit geworden? Sieht man das als selbstverständlich an?

Jedes Buch hat eine lange Reise hinter sich, ehe es veröffentlicht wird. Manche Bücher, so wie hier auf Wattpad, werden z.B. erst Monate oder Jahre später weitergeschrieben und beendet. Einfach, weil einen z.B. die Lust daran vergeht. Weil man Blockaden hat. Oder weil einen das reale Leben, sein Umfeld einholt und man eben keine Zeit mehr zum Schreiben und Veröffentlichen findet. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Leser das Schreiben und Veröffentlichen eines Buchs als völlig selbstverständlich anstehen. So, als sei es das Normalste auf der Welt. Und genau das macht mich manchmal so unglaublich wütend und gleichzeitig traurig.

Schreiben und Veröffentlichen ist keine Selbstverständlichkeit. Also seht das bitte auch nicht als das an. Und wenn ich manche Rezensionen oder auch Kommentare z.B. hier auf Wattpad lese, in denen es heißt »Schreib schnell weiter«, weiß ich manchmal einfach nicht, was ich davon halten soll. Ja, es schmeichelt mir, so etwas zu lesen, denn es zeigt mir ja, dass der Leser wissen möchte, wie die Handlung weiter geht. Auf der anderen Seite muss ich mit dem Kopf schütteln. Ein Kapitel von knapp 6.000 bis 7.000 manchmal auch etwas mehr als 9.000 Wörter schreibt sich, zumindest bei mir, nicht innerhalb von ein paar Stunden. Das braucht Zeit. Zumal ich ja eben nicht immer jeden Tag zum Schreiben komm. Mein Leben dreht sich schließlich nicht Non-Stop darum. Sondern ich habe ja auch noch einen Job. Eine Familie. Freunde, mit denen ich mich treffe ect. Wenn es mal bei mir richtig gut läuft, dann schaff ich es in etwa zwei/drei Wochen ein Kapitel zu beenden. Ja, WOCHEN, nicht Tage. Schreiben braucht bei mir seine Zeit. Ich möchte mich nicht hetzen lassen. Und ich möchte auch nicht etwas unüberlegt schreiben, das ich hinterher wieder löschen darf, weil es einfach nicht zum Kapitel passt oder eben zum Rest des Buchs.

Genauso ist das bei mir mit dem Plotten. Ich habe für das Plotten vom 3. Soulmates Band Rund vier Monate gebraucht. Ich begann damit am 08.08.2018 und beendet habe ich das Ganze am 05.12.2018. Der 3. Soulmates Band wird wahnsinnig komplex werden. Daher musste ich mir beim Plotten eben die Zeit nehmen, um alles komplett durchzudenken. In dieser Zeit habe ich wirklich nur am Plot gearbeitet und nicht an den Kapiteln zum 2.Teil. Und da haben wir es eben wieder: Das, was der Leser nicht sieht.

Was ich auch immer wieder festgestellt habe ist, dass viele Leser z.B. auf meiner FB Seite kaum kommentieren. Das macht mich traurig. Denn ich möchte meine Leser auf dem Laufenden halten, was bei mir passiert. Klar, die Betragsreichweite auf FB lässt oftmals zu wünschen ürbig. Aber, egal, was ich poste, es kommen von den Stammlesern etwas und der Rest ... tja, der reagiert einfach nicht. Ich sehe aber auch nicht ein, dass ich jeden einzeneln Beitrag teuer hervorheben lass. Ich habe sorgar mal gefragt, was sie sich von mir wünschen würden. Auch da gab es kaum Reaktionen. So etwas macht mich mehr als traurig. Aber ich weiß, dass das nicht nur mich betrifft, sondern auch viele andere kleinere Autoren. Deshalb möchte ich hier einmal ein GROßES DANKESCHÖN an all die Leser aussprechen, egal ob hier auf Watty oder FB, die immer wieder meine Beträge lesen, linken und kommentieren. DANKESCHÖN dafür ❤

Hinter den Kulissen eines Autors ... früher habe ich mich immer gefragt, wie ein Buch entsteht und fand es so bewundernswert zu sehen, wie die Idee zu diesem wunderschönen Exemplar in meinen Händen wurde. Seitdem ich nun selbst schreibe und veröffentliche, weiß ich es. Und dennoch gibt es Autoren, die ich sehr bewundere. Zu denen ich aufblicke und weiß, dass sie vom Schreiben&Veröffentlichen leben können. Etwas, das ich mir erträume, aber nicht erreichen möchte in meinem Leben.

Das, was der Leser z.B. auch nicht sieht ist, wie wir Autoren uns nach Testlesern und Betalesern umsehen. Wie wir mit ihnen arbeiten. Wie wir ihre Bemerkungen in unser Skript einfügen. Alleine das beansprucht sehr viel Zeit. Ich habe in meinem Leben bereits mit einigen von ihnen zusammengearbeitet und kann daher sagen, dass niemals alles glatt in meiner kleinen Gruppe lief und läuft. Dafür sind wir einfach zu verschieden. Vor allem die Suche nach zuverlässigen Lesern ist immer eine große Sache.

Genauso ist es mit Betalesern. Die findet man auch nicht immer wie Sand am Meer und ich bin sehr dankbar, dass ich mit der lieben Anna von Korrekturleserlich nun seit ein paar Wochen zusammenarbeiten darf. Durch Zufall bin ich auf sie aufmerksam geworden.

Das, was der Leser nicht sieht ... dieses Kapitel könnte ich noch Stunden so weiter vortführen, möchte es aber an dieser Stelle gerne erst einmal ruhen lassen. Denn es wird dazu ja noch einen zweiten Teil geben. Mit anderen Themen, die ich gerne ansprechen möchte.


Habt ihr Euch als Leser schon einmal gefragt, wie ein Buch entsteht und wie viel Zeit die Entstehung in Anspruch nimmt?

Was sollen Eure Meinung nach Autoren ihren Lesern zeigen?



Autoren Blog  - 1. TeilWhere stories live. Discover now