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Benommen starrte ich auf meine Hände.

"Sephyra." Meine Mutter legte eine Hand auf meinen Arm. "Hast du denn keinen Hunger mehr?"

Ich sah auf. Mein Teller war leer. Ich hatte ihn schon einmal aufgefüllt, normalerweise aß ich mehr. Viel mehr. Ich hatte nur einfach keinen Hunger.

Langsam schüttelte ich den Kopf.

"Sephyra, Schätzchen, liegt es an dem Werwolf?", wollte Mum dann sanft wissen.

Dad horchte abrupt auf. "Was denn für ein Werwolf?"

"Sephyra hat einen Werwolf gefunden. Sie sind zusammen", plapperte Mum direkt munter drauf los.

Ich starrte nur wieder auf meine Hände.

Merediths Mate hatte mir geglaubt, als ich gesagt hatte, dass ich nichts mit ihrem Zustand zu tun hatte. Er hatte sie mitgenommen.

Da ich keine Ahnung hatte, was ich alleine in dem großen Haus hätte tun sollen und wieder Hunger hatte, hatte ich meine Mutter angerufen, damit sie mich abholte.

Als das Essen dann aber fertig gewesen war, war ein tiefes Gefühl der Enttäuschung über mich hinweggefegt und hatte mir sämtlichen Appetit verdorben.

Na ja, natürlich nicht die ureigensden Grundinstinkte, aber schon einen ziemlichen großen Teil meines Hungers.

Ob die Enttäuschung wohl von Kynah kam? Wahrscheinlich.

Wieso war er so enttäuscht?

Hätte ich da bleiben sollen? Alleine, wo er mich mit Meredith zurückgelassen hatte?

War es eigentlich nicht immer so, dass die Mate das Wichtigste für einen Werwolf war?

Wieso hatte ich dann nur das Gefühl, dass es bei Kynah nicht so war? Johnny schien ja wirklich seine Nummer eins zu sein.

Unfair fand ich das schon. Wozu war ich schon seine Mate, wenn er mich dann nicht dem entsprechend behandelte?

Dann war ja das ganze Mate-Dings umsonst, oder?

Vielleicht war ich ihm einfach unwichtig? Vielleicht mochte er mich gar nicht wirklich. Hätte er mich sonst nicht früher gefunden?

"Sephyra, Liebling, bitte trink doch noch deinen Tee", unterbrach Mum mich bei meinen wichtigen Überlegungen.

Widerstandlos griff ich nach der Tasse.

Ich mochte den Tee nicht. Mochte ihn noch nie. Er roch komisch und schmeckte auch nicht sonderlich und wenn meine Eltern nicht genau aufpassten, trank ich ihn auch nicht. Das kam aber eher selten vor.

Meine Eltern waren fest davon überzeugt, dass dieser Tee gegen Geister half, die sich deines Körpers bemächtigen wollten.

Sobald ich die Tasse ausgetrunken hatte, konnte ich vom Tisch aufstegen und nach oben in mein Zimmer gehen.

Ich warf mich auf mein geliebtes Bett.

War es tatsächlich heute, dass Kynah sich mein Tagebuch angesehen hatte? Es lag noch aufgeschlagen da.

Ich schüttelte leicht den Kopf. Es kam mir viel länger vor.

Als ich nach meinen Handy griff, bemerkte ich einen verpassten Anruf von Kynah.

Ich rief ihn zurück.

Ja, ich weiß, ich war vielleicht ein bisschen armselig, aber irgendwie vermisste ich ihn.

"Sephyra?" Kynahs panische Stimme drang durch den Lautsprecher meines Handys.

Mit extrem schlechter Qualität. Was wollte ich sagen? Irgendwie mochten Handys mich nicht, irgendetwas ging immer nicht richtig.

"Ja?"

"Wo bist du?"

Irrte ich mich oder hörte ich da Motorgeräusche im Hintergrund?

"Zuhause, wo sonst?", antwortete ich leichthin.

Hatte er Angst, dass ich wieder entführt wurde?

Vielleicht sollte ich ihm doch nicht bö-

"Verarsch jemand anderen! Das ist nicht lustig, Sephyra, verdammt! Ich kann dich da nirgends riechen!"

Okay. Blödmann.

"Doch, ich bin Zuhause!", fauchte ich zurück. Wenn er mir nicht glauben wollte, sollte er eben nicht. Sein Pech. Vollidiot.

Kynah seufzte. "Ich komme an dein Fenster und wehe, du bist nicht da!"

Genervt verdrehte ich die Augen. Ja, dir auch einen wunderschönen Tag, mein liebster Werwolf, was für süßen, unschuldigen Kaninchen hast du heute schon den Kopf abgerissen?

Ein Hämmern ertönte von meinem Fenster.

Ich sprang vom Bett auf und riss das Fenster auf. "Siehst du? Hier bin ich."

Kynah starrte mich misstrauisch an, während er in mein Zimmer kletterte. "Dein Duft ist weg."

Genervt schnaubte ich. "Wovon redest du?"

Dann wagte er es doch tatsächlich - obwohl ich sauer auf ihn war -, meine Haare anzuheben und seinen Biss an meinem Hals zu inspizieren.

Und mit 'inspizieren' meine ich, er biss zu.

Erschrocken griff ich nach seinen Schultern, um mich irgendwo festzuhalten. Das war wirklich keine Absicht. Wenn ich sauer war, würde ich ihm niemals einfach so um den Hals fallen oder so ähnlich!

Pff.

Mit einem ziemlich zufriedenen Ausdruck im Gesicht hob Kynah wieder den Kopf. "Doch, du bist es. Was hast du gemacht?!"

How to be a Werewolfs MateOù les histoires vivent. Découvrez maintenant