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"Kynah, Kynah!" Lachend stempte ich mich gegen seine Schultern, während er mich gegen die Wand des Flurs drängte und durchkitzelte.

"Komm schon, hör auf!", verlangte ich immer noch lachend.

Johnny stand in der Tür und sah wenig begeistert aus.

"Kynah!"

Kynah fuhr zu seinem Bruder herum und knurrte ihn - mal wieder - an.

Sofort griff ich nach seinen Schultern und zog ihn näher zu mir, das wirkte auf ihn nämlich ziemlich gut.

Schlagartig konzentrierte er sich nur noch auf mich und ein Lächeln breitete sich über seinem Gesicht aus.

Ebenfalls lächelnd schlag ich meine Arme um seinen Hals und schmiegte mich an ihn. "Ich muss jetzt wirklich."

"Hm ... nein", murmelte er leise zurück.

Johnny schnaubte genervt. "Lass sie endlich, Kynah, du kannst sie ja morgen in der Schule wiedersehen."

Sein Bruder knurrte schlecht gelaunt, ließ mich dann aber doch los. "Na gut, aber nur, weil wir uns eh sehr schnell wiedersehen werden."

Ich grinste. "Okay."

So etwas wie ein Glücklichkeitsgefühlüberschuss hatte sich in mir ausgebreitet. Zumindest fühlte es sich so an.

Hach, ich war so froh, dass ich einen Werwolf gefunden hatte. Oder eigentlich gleich zwei, aber den Einen hatte ich deutlich lieber und dessen Namen begann definitiv nicht mit einem J.

Ich warf Kynah noch einen Luftkuss zu, dann hüpfte ich wie ein überglückliches Kleinkind aus der Tür zu Johnnys Auto.

Während der gesamten Fahrt zu mir nach Hause, zog Johnny ein Gesicht, als hätte ich ihm in die Eier getreten, bis ich ihn irgendwann darauf ansprach.

Keine Antwort.

Blödmann.

Als das Auto dann vor meinem Haus stehen blieb, verriegelte Johnny auf einmal die Tür, sodass ich nicht rauskonnte.

Wow, die ganze Zeit nicht mit mir reden und jetzt das.

"Was?", blaffte ich ihn an, was Johnny allerdings nur ein Knurren entlockte.

Genervt stöhnte ich auf und beugte mich zu ihm, um das Auto wieder zu entriegeln.

Johnny hielt mich am Handgelenk fest. "Hör mal, Sephyra." Wieso klang er denn so ernst? "Ich weiß, es kommt dir vermutlich so vor, als -"

"- wärst du ein Arschloch? Ja."

Dafür bekam ich einen sehr, sehr, sehr finsteren Blick zugeworfen.

"Nimm das hier ernst!" Johnny klang ziemlich gereizt. "Kynah ist ein verdammter Werwolf und du bist seine Mate, also gehörst du ihm."

Ich zuckte die Schultern. "Schon klar. Ich bin nicht dumm."

Johnny starrte mich etwas fassungslos an. "Was zur Hölle ist denn eigentlich bei dir falsch gelaufen?!"

Ich grinste ihn fröhlich an. "Ich bin als Kind mal auf den Kopf gefallen."

Ein Stöhnen, das klang, als käme es aus den tiefsten Tiefen seiner Seele, entrang sich seiner Brust. "Oh Gott, Kynah ist absolut verloren."

How to be a Werewolfs MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt