Kapitel 14

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Immer noch ineinander geschlungen, trafen sich ihre Blicke und Snape öffnete seinen Mund um etwas zu sagen.

„Hermione, ich-…“, ging Snape an, doch Hermione unterbrach ihn. „Ich sollte jetzt reingehen. Es ist spät.“, sagte Hermione, während sie hastig ihre Bücher vom Boden aufhob. Die Realität begann sie wieder einzuholen. Das ist zu viel, viel zu viel. Das hätte nicht passieren dürfen. , dachte sie. Snape wollte ihr beim Auflesen der Bücher helfen, doch sie lies ihn nicht. Hastig wandte sie sich zum Eingang der Schlafsäle. Dann bemerkte sie Snapes verletzten Blick. Sie schluckte. Sie wusste, dass er zu diesem Zeitpunkt schon ein Todesser war. Sie wusste auch, dass er die Treffen sicher überleben würde. Doch, er war hier, wegen ihr. Ihre Reaktion hatte ihn verletzt und mit diesen Emotionen würde er zu dem Treffen gehen. Panik machte sich in ihr breit. Sie hatte Angst, dass ihm etwas passieren würde. Er würde doch nichts Dummes anstellen, wenn sie ihn abblitzen lies, oder?

Hermione schluckte. Sie wollte die Antwort auf diese Frage gar nicht wissen. Also ging sie wieder auf ihn zu und küsste ihn. „Gute Nacht.“, hauchte sie ihm zu, dann betrat sie ihren Schlafsaal. 

„Gute Nacht.“, murmelte Snape perplex zurück. 

Den ganzen Abend bekam Snape Hermione nicht aus seinem Kopf. Er musste ständig an sie denken. Selbst als er den Trank für den dunklen Lord braute und selbst, als er in der Nacht dem dunklen Lord gegenüber stand - er dachte ständig an Hermione. 

„Severus, mein verlässlicher Anhänger. Der Trank ist dir sehr gut gelungen.“, der dunkle Lord klopfte ihm stolz auf die Schulter. Snape wollte sich gar nicht ausmalen, für was er den Trank der lebenden Toten benutzen würde. Seit er Hermione kannte, bereute er es, dass er ein Anhänger von dem dunklen Lord geworden ist. Sicher würde sie den Kontakt zu ihm abbrechen, wenn sie erfahren würde, dass er ein Todesser ist. Das konnte er jedoch nicht zulassen! Sie durfte davon nie etwas erfahren!

„Irgendetwas Neues in Hogwarts, von dem ich wissen sollte?“

„Nein, mein Lord.“, erwiderte Snape, während er sich darauf konzentrierte, dass der dunkle Lord seine Gedanken – vor allem bezüglich Hermione – nicht lesen konnte. 

Voldemort sah Snape eindringlich an. Er prüfte ob er log. Zufrieden stellte er - anhand seiner Gedanken - fest, dass er die Wahrheit sagte. „Du hast mir bewiesen, dass du mir sehr nützlich sein wirst. Du wirst meine Augen und Ohren in Hogwarts sein. Wenn wir den Blutverrätern und Schlammblütern unsere Macht zeigen, wirst du an meiner Seite sein.“ 

Snape verbeugte sich. „Danke, mein Lord. Ich sehe dem schon mit Freude entgegen.“ 

Voldemort grinste ihn an. „Behandeln dich die Blutverräter immer noch schlecht?“ 

Snape wusste sofort, dass er damit Black und Potter meinte. „Das tun sie, aber ich kann das schon handhaben, mein Lord.“ Er wollte dem inneren Zirkel – der sich noch mit im Raum befand – keine Schwäche zeigen. 

Voldemort nickte. „Sie werden bekommen was sie verdient haben. Nicht nur, dass sie sich als Blutverräter bewiesen haben, indem sie mit Schlammblütern zu tun haben, nein, sie werden auch dafür bezahlen, dass sie sich mit einem meiner treuen Anhänger angelegt haben.“ 

Snape schluckte. Er sah zu, dass seine Gedanken vor dem dunklen Lord geschützt waren. Dieser scannte seine Gedanken. Dann sah er ihn an, zufrieden darüber, dass er nur seine Loyalität zu ihm und den Hass zu den Blutverrätern sah. „Nun, da du keine neuen Informationen für mich hast und den Trank pünktlich hergebracht hast, entlasse ich dich für heute, Severus.“

Snape verbeugte sich erneut. „Ja, mein Lord.“, erwiderte er. Er musste zusehen, dass er nicht gleich aus dem Zimmer rannte. Früher hätte er wegen dieser Informationen Luftsprünge gemacht. Er mochte die Rumtreiber nicht. Sie hatten es in seinen Augen verdient gehabt, bestraft zu werden. Doch nun… Sie waren Hermiones Freunde. Hermiones Freunde. Voldemort wollte Hermiones Freunden etwas antun! Was wenn Lily dabei erwischt wird? Oder noch schlimmer… Was wenn Hermione dabei erwischt wird?

Er wusste nicht welchen Blutstatus Hermione hatte. Ihm war es auch gleich, welchen Blutstatus sie hatte. Er selbst war nur ein Halbblut. Doch Voldemort war es nicht egal. Was wenn sie eine Mugglegeborene ist? Was der dunkle Lord nur mit ihr machen würde… – Nein! Er hatte ihre Fähigkeiten gesehen. Sie war viel zu klug, viel zu talentiert, um kein Reinblut zu sein. Sie musste einfach ein Reinblut sein! 

Ewige Liebe? - Harry Potter FF /Platz 1. #PotterAward2019Onde histórias criam vida. Descubra agora