Kapitel 61

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1994 – Am Ende von Hermiones drittem Jahr in Hogwarts

Severus seufzte resigniert. Morgen würden sich die Schüler auf den Weg nach Hause machen. Die Sommerferien standen vor der Tür. Vor Monaten hatte Minerva ihm Hermiones Brief gegeben. Er hatte ihn bis heute noch nicht gelesen. Warum, dass wusste er selber nicht.

Er schnappte sich eine Flasche Whiskey aus seinem Wohnzimmer und setzte sich damit – in seinem Arbeitszimmer – an den Schreibtisch. Er holte einmal tief Luft, dann öffnete er erst die Schublade mit einem Zauberspruch. Aus der Schublade zog er den – an ihn adressierten Brief heraus, den er eigentlich erst in Hermiones fünftem Jahr lesen sollte. Es war ihre Schrift.

Er nahm einen großen Schluck Whiskey. Dann erst öffnete er den Brief und begann zu lesen:

Mein geliebter Severus,

wenn du das hier liest, denke ich mal, dass Minerva dich über die Wahrheit bezüglich meiner Herkunft aufgeklärt hat. Vor allem da ich ihr ausdrücklich gesagt habe, dass sie genau dies tun soll. Bitte verstehe, dass es nie meine Absicht gewesen war etwas zu verändern. Ich weiß, dass jede kleinste Veränderung den Verlauf der Zeit erheblich verändern könnte.

Bitte glaube mir, dass ich dich wirklich liebe. Ich bin nicht zu deinem Abschlussjahr gekommen mit der Absicht dich zu verletzten. Ich habe dir damals gesagt, dass es nie vorgesehen war, dass wir uns ineinander verlieben, aber es ist passiert und ich bereue nichts aus dieser Zeit mit dir. Nun ja, vielleicht die Situation in der Remus uns fast getötet hätte, aber das ist ja noch mal gut gegangen.

Ja, ich wusste, dass Peter uns absichtlich zur heulenden Hütte gelockt hatte. Ich habe ihm seine lahme Entschuldigung gewiss nicht abgekauft. Aber wir durften ihn nicht töten. Es hätte zu viel verändert… Aber keine Angst, die Ratte bekommt schon noch das, was sie verdient! Es tut mir so leid, dass ich dich deswegen auch anlügen musste. Ich wollte dich nie anlügen, aber die Wahrheit durfte ich dir auch nicht sagen.

Außerdem, hättest du mich wahrscheinlich für verrückt erklärt. Ich meine, wer glaubt schon an Zeitreisen?

Ich denke mal, dass du im Moment sehr wütend auf mich sein wirst. Das kann ich verstehen. Ich hoffe nur, dass du diesen Brief liest und dass du mir irgendwann vergeben kannst. Ich wollte so viel verhindern, aber ich durfte es nicht. Dumbledore hatte mir das klar gemacht und er hat Recht.

Es tut mir so leid, dass Lily sterben musste. Ich hätte sie so gerne für dich gerettet. Ich weiß wie sehr du sie geliebt hast. Sie war der Grund, warum du die Seiten gewechselt hast und auf Harry acht gegeben hast und durch ihren Tod konnte Voldemort die letzten Jahre seine Armee nicht vergrößern.

Lily und James haben mir sehr viel bedeutet. Ich weiß nicht, wie Harry oder du mir jemals vergeben könnt. Ich weiß noch nicht einmal ob ich mir selbst vergeben kann.

Zu diesem Zeitpunkt müsstest du auch Sirius Blacks Tod mitbekommen haben. Ich weiß, dass du ihn nicht leiden konntest, aber mir hat er sehr viel bedeutet. Ich fühle mich auch für seinen Tod verantwortlich. Ich hoffe nur, dass Harry verstehen wird, dass ich ihn nicht warnen konnte. Wäre er damals nicht vor Bellatrix Fluch gesprungen, wäre Harry wahrscheinlich tot. Diese Tatsache hilft mir damit zu Leben. Das es für das allgemeine Wohl war. – Wie ich diese Worte hasse!

Ewige Liebe? - Harry Potter FF /Platz 1. #PotterAward2019Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon