Kapitel 5

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Sirius fing an seine Sachen zu packen. Doch Remus kannte seinen Freund. Auch wenn Snape eine Abreibung verdient hatte, würde Sirius diese im Unterricht vornehmen, wäre er in großen Schwierigkeiten. „Verstanden.“, kam es nun also von Remus. Er packte schnell seine Sachen zusammen und setzte sich neben Snape. 

Hermione sah Remus dankbar an und setzte sich neben Sirius. Dieser lächelte Hermione aufmunternd an. „Keine Angst, Kätzchen. Der Idiot bekommt schon noch was er verdient.“, flüsterte ihr Sirius zu. Hermiones Blick wanderte zu Snape, der sie mit Reue in den Augen ansah. Er hat das nicht gewollt, dachte sie. Schmerzhaft drehte sich ihr Magen um. Sie wollte nicht, dass er wieder von den Rumtreibern attackiert wird. Hermione wollte das Sirius gerade mitteilen, doch in dem Moment setzte die – von der sich eben gebotenen Szene verblüffte – Professorin ihren Unterricht fort. Die Schüler sollten Teekannen in Hunde verwandeln. Hermione war mit Snape eine der Ersten, die diese Aufgabe perfekt meisterte. Hin und wieder wanderte ihr Blick in Snapes Richtung, doch Remus versperrte ihr die Sicht. Lily, die direkt hinter Hermione saß, interpretierte ihren Blick falsch. 

„Er wird schon nichts machen, weswegen er Ärger bekommt.“, flüsterte sie Hermione beruhigend zu. 

Hermione schenkte Lily ein kleines Lächeln. Sie wollte ihr nicht unbedingt jetzt erklären, was sie wirklich dachte. 
Zum Glück war der Unterricht bald zu Ende. Der Raum leerte sich. Hermione sagte Lily, das sie noch mit ihrer Tante reden wolle und sie alle schon mal vorgehen sollten. Lily nickte verstehend und ging mit den Jungs ebenfalls aus dem Klassenzimmer. Nun waren nur noch Hermione, Professor McGonagall und Snape im Zimmer. Minerva saß an ihrem Pult und korrigierte Klausuren, während Snape so langsam wie möglich seine Sachen einpackte. Er überlegte, wie er am Besten zu dem Gemeinschaftsraum der Slytherins kam, ohne den Rumtreibern über den Weg zu laufen. Er wollte Hermione nie verletzten. Er war nur so unglaublich wütend. Er mochte es ganz und gar nicht, dass sie sich mit Black so gut verstand. Es war für ihn wie ein deja vu. Zuerst Lily, die sich für James entschieden hat und nun, wo ein anderes Mädchen sein Interesse geweckt hatte, fand er heraus, das diese scheinbar an diesen Idioten von Black schon vergeben war. Und das bevor er überhaupt eine richtige Chance bei ihr hatte. Wieder hatte er ein Mädchen das er mochte an die Rumtreiber verloren.
Er bemerkte gar nicht, dass sich Hermione ebenfalls noch im Klassenzimmer befand.

Hermione schritt zum Pult. „Kann ich mit dir sprechen, Tante Minerva?“, fragte Hermione, worauf Snape schockiert aufsah. 

„Natürlich, Kindchen. Wir gehen am Besten in mein Büro.“, erwiderte Minerva sofort und ging mit Hermione in ihr Büro.

„Tee?“, fragte Minerva und wandte sich zu ihrer Teekanne. 

„Ja, gerne.“, erwiderte Hermione  und setzte sich auf einen der Sessel. 

Minerva reichte ihr eine Tasse Tee und setzte sich Hermione gegenüber. „Nun, was ist passiert?“, fragte Minerva sie, die Szene in ihrem Klassenzimmer immer noch vor Augen. 

„Ach das, das war ein Unfall. Er wollte das nicht. Außerdem mach ich mir wegen ihm Sorgen. Wer weiß, was die Jungs mit ihm anstellen werden. Wie konnte ich die Wunde nur nicht bemerken?“, brachte Hermione vor. Sie fühlte sich schuldig. 

Minerva betrachtete Hermione skeptisch. Dann seufzte sie. „Nun ich denke Mr. Snape kann sehr gut auf sich selbst aufpassen. Dennoch werde ich mich mit dem Kopf des Hauses von Slytherin unterhalten.“ 

Hermione lächelte. „Danke.“

Minerva merkte, dass da noch etwas war, was Hermione bedrückte. „Willst du mir noch etwas sagen, Hermione?“ 

„Ich will nach Hause. Ich will in meine Zeit zurück.“, antwortete Hermione sofort. 

Minerva sah sie mitleidig an. „Das geht noch nicht. Dein Zeitumkehrer ist noch zu heiß um ihn zu benutzen. Er könnte auf dem Weg kaputt gehen. Wer weiß, wo du dann landen würdest. Den dazugehörigen Zauberspruch haben wir schon gefunden.“ 

Hermione schluckte. „Wie lang? Wie lang braucht er um abzukühlen?“ 

„Vielleicht ein paar Wochen oder Monate noch. Wir wissen es nicht genau. Wir haben einen Zauberspruch gefunden - den wir täglich verwenden - damit er schneller abkühlt, aber wir können dir keinen Zeitpunkt nennen, an dem er wieder benutzbar ist.“

Hermione schluckte. Sie war den Tränen nahe. Sie wollte nach Hause. „Wir kriegen das wieder hin.“, sagte Minerva und lächelte sie aufmunternd an. „Wie läuft eigentlich die Schule? Sie haben sich mit Lily Evans Gruppe angefreundet?“, versuchte sie vom Thema abzulenken. 

Hermione lächelte traurig. „Ja, kann man so sagen.“, erwiderte Hermione. Nun konnte sie die Tränen nicht mehr unterdrücken. Der Gedanke daran, dass sie keinen von ihnen jemals wieder sehen würde, war der Auslöser dafür, das Tränen ihre Wange runter kullerten. „Vielleicht ist es besser, wenn ich noch etwas in dieser Zeit bleibe.“, fügte sie leise hinzu. Dann kann ich wenigstens noch weitere Informationen für Harry sammeln, dachte sie und wusch sich ihre Tränen an dem Ärmel ihrer Schuluniform ab. 

Minerva sah sie mitfühlend an. „Das tut mir leid. Aber du wirst doch sicherlich Jemanden von ihnen wieder sehen, oder?“

„Nur Einen.“, schniefte Hermione und flüsterte, „Und der mag mich weder jetzt noch in der Zukunft.“

Es brauchte kein Genie um zu wissen, das Hermione Snape meinte. „Mr. Snape ist zu Niemandem wirklich nett. Das sollte man nicht persönlich nehmen. Man muss ihn nur etwas besser kennen lernen. Seine harte Schale abschälen und den weichen Kern pflegen. Er ist kein schlechter Kerl.“

Hermione dachte darüber nach. Professor Snape würde sie sicher in ihrer Zeit töten, würde sie sich auf sein jüngeres Ich einlassen. Auf der anderen Seite… Er könnte zumindest Jemanden gebrauchen, der ihn vor den Attacken der Rumtreiber schützt. „Ich werde mein Bestes geben. Danke, Minerva.“

Minerva lächelte. „Immer wieder gern, Hermione.“

Nachdem Hermione ihren Tee leer getrunken hatte, verabschiedete sie sich von Minerva und machte sich auf den Weg zu Madame Pomfrey. Ihre linke Seite tat ihr beim Gehen weh. Vielleicht hatte sie etwas was dagegen half. Sie bog gerade in einen neuen Gang ein, als sie wieder gegen eine Person lief. Sie schaute auf. Es war Snape. 

Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, dass er auf sie gewartete hatte. „Was willst du?“ 

Er sah sie wütend an. „Und alles von vorhin brav deiner Tante gepetzt?“ 

„Nein! Ich habe mit ihr über andere Dinge geredet. Außerdem geht es dich nichts an!“, erwiderte sie und zuckte – wegen Schmerzen an ihrer drauf gefallenen Seite – zusammen. Anscheinend war sie doch dümmer gefallen, als sie dachte und der Zusammenstoß mit Snape hatte ihr auch nicht gerade gut getan.

Snape entging das natürlich nicht. Auf einmal war seine Wut wie weggeblasen. „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich bringe dich zu Madame Pomfrey.“

„Entschuldigung akzeptiert.“, erwiderte Hermione. Das überraschte Snape. Während er mit ihr zum Krankenflügel lief, fragte er sich wieso sie nur so nett zu ihm war. Wieso sie ihm verzieh. Vor ein paar Jahren hatte er Lily in seiner Wut aus versehen Schlammblut genannt. Sie redete deswegen heute immer noch nicht mit ihm und das obwohl er sich immer wieder entschuldigt hatte. Und Hermione… Er hatte sie als Hure beschimpft und sie geschubst, weswegen sie nun Schmerzen hatte. Sie sollte ihn dafür hassen. Doch sie nahm seine Entschuldigung sofort an. 

Snape klopfte an die Tür des Krankenflügels. Sofort machte Madame Pomfrey auf. „Kann ich euch helfen?“

„Ich bin gestürzt und jetzt tut mir meine linke Seite weh. Haben Sie etwas dagegen?“, sagte Hermione. 

„Lass mal sehen… Kommt erst mal rein.“, erwiderte Madame Pomfrey. Hermione betrat zusammen mit Snape den Krankenflügel. 

„Leg dich erst mal auf eins der Betten. Dir sieht man ja die Schmerzen beim Gehen schon von Weitem an. Ich bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten war die Medizinhexe verschwunden und Hermione legte sich mit Hilfe von Snape auf eins der Betten. 

Ewige Liebe? - Harry Potter FF /Platz 1. #PotterAward2019Where stories live. Discover now