Kapitel 40 - 'Sie ist mein Ein und Alles.'

632 27 3
                                    

Kapitel 40 - 'Sie ist mein Ein und Alles.'

Taddls Sicht:

Es sind jetzt so viele Jahre vergangen seitdem ich Rojev zum ersten Mal gesehen habe. Es kommt mir vor wie in einem Traum, welches in Erfüllung gegangen ist.

Ich stand von meinem Rollstuhl an meinem Schreibtisch auf und gönnte mir eine Pause.

Das schneiden hatte dieses Mal etwas länger gedauert. Ich musste vieles zensieren. Das Spiel God Of War III hatte viel zu viele Oberweiten die für einen jüngeren Zuschauer unangebracht wären, diese anzuschauen.

Da fing es auf einmal an in meiner Hosentasche zu vibrieren. Kontinuierlich. Scheint, ich habe einen Anruf abzunehmen.

Ich fischte mein Mobiltelefon aus meiner rechten Hosentasche und schaute auf den Bildschirm. Mein Vater rief mich an.

Wieso er das wohl zu diesem Zeitpunkt tut, schien mir ein Rätsel.

Nachdem ich abnahm kam die ebenfalls tiefe Stimme meines Vater durch den Hörer.

"Hey, Taddl.", sagte er.

"Hey, Dad. Wie geht's dir denn so?", fragte ich nach.

"Ganz gut, mein Sohn, die Frage wollte ich dir gerade auch fragen.", sagte er und klang ein wenig besorgt.

"Wieso? Mir geht es ebenfalls sehr gut. Was sollte denn nicht so gut laufen?", fragte ich nach und runzelte meine Stirn.

"Die Veröffentlichung eurer Beziehung hat hoffentlich nichts durcheinander gebracht, oder?", fragte er nach.

"Nein, nein. Es ist alles im grünen Bereich. Wieso fragst du?", sagte ich abwinkend.

"Naja, ich wollte eigentlich fragen, ob du eines Tages 'mal Zeit hast mich deiner neuen Freundin vorzustellen.", fragte er und ich merkte, dass alle Spuren der Besorgnis entschwunden sind.

"Ja, klar können wir dich irgendwann 'mal besuchen. Ich muss nur kurz fragen, wann sie Zeit hat. Dann können wir und wieder sehen.", sagte ich erleichtert.

"Dann ist ja gut. Schreib' mir einfach eine SMS, wenn du weißt, wann ihr Zeit habt, okay. Wir sehen uns dann.", sagte er.

"Gut. Auf Wiedersehen.", sagte ich.

"Auf Wiedersehen.", sagte er und legte auf.

Das war ja komisch. Mein Vater möchte meine Freundin kennen lernen. Aber gut, wenn es ihn dann beruhigt, gerne.

Ich lief zu Ro ins Wohnzimmer und sah sie mit ihrem Laptop sitzen und sich intensiv auf etwas konzentrieren. Ich schlich mich zu ihr und sprang auf den Platz neben sie.

Und Mann, war das aber eine Erinnerung, die man sich gerne ins Gedächtnis speichert.

Sie sprang auf, ihr Laptop flog wie in SlowMotion auf eine Höhe von einem halben Meter und sie wedelte ihre Unterarme, beziehungsweise ihre Hände, wie diese Mädchen aus den Horrorfilmen, die immensen Schock erlebten und schrieen, sie öffnete ihren Mund sperrangelweit und sagte ganz laut "Woah, Woah, Woah!" und schnappte sich ihren Laptop in der Luft und platzierte es zurück auf ihren Schoß. Sie sah mich mit einem intensiven Starren, dass mir mitteilte, dass sie es gar nicht witzig fand.

Ich, hingegen, musste mir die Seele aus dem Leib auslachen von den behinderten Bewegungen, die sie gerade eben vollzogen hatte. Es sah aus wie ein Tyrannosaurus Rex, dass vor Schreck die Arme hin und her wedelte.

Was für ein erinnerungswürdiger Anblick.

Ro verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und starrte mich immer noch mit diesem Blick an, während ich versuchte das Lachen, dass mich auf den Boden werfen lies, zu kontrollieren.

YouTube Macht's Möglich ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt