Kapitel 17 - 'Ist das dein Ernst, Taddl?'

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Kapitel 17 - 'Ist das dein Ernst, Taddl?'

Rojevs Sicht:

Ein Blick und ich wusste, dass ich nicht auf der Couch lag. Ich war in Taddls Bett. Er hat mich wohl hierher gebracht, als ich eingeschlafen bin.

Super, jetzt ist der bestimmt sauer, dass ich mitten in seinem Lieblingsanime eingeschlafen bin. Ich hörte wie die Zimmertür sich öffnete und der herrliche Duft von Frühstück hineinkam.

Ich setzte mich mit einem Lächeln auf und sah, wie Taddl mit einem Tablett an sein Bett kam. Auf dem Tablett war Spiegelei mit Bacon auf einem Teller, Orangensaft und Besteck. Als kleines Deko waren noch Gänseblümchen an einer Kette verbunden und am Rand gelegt. Im Großen und Ganzen sah es richtig gut aus. Da hat er sich ja viel Mühe gemacht.

"Guten Morgen, Kleine.", sagte er und legte das Tablett auf die Bettdecke über meine Beine.

"Kleine?", fragte ich mit einer Augenbraune oben.

"Ja, du bist doch ungefähr 20 Zentimeter kleiner als ich. Also, heul' nicht.", sagte er und grinste dabei.

"Ich heul' ja gar nicht!", sagte ich und zwang mir das Lächeln, das kommen wollte, weg.

"Und was ist dann diese Träne im Auge?", sagte er und wusch mir unter mein Auge mit seinem linken Zeigefinger und lachte dabei. Dann zog er eine Grimase und machte 'Heulgeräusche', wenn man das so nennen kann.

Ich schlug ihm hart auf seine linke Schulter, doch es schien ihm gar nicht weh getan zu haben. Lazy, my a**! Ich wette, dass er heimlich ins Fitnessstudio geht. So gut wie er aufgebaut ist. Oder sind das seine Gene?!

"Was ist los? Du siehst schockiert aus.", stellte Taddl fest.

"Ach, ich hab' nur überlegt, ob du diese Muskeln vom Fitnessstudio oder von deinen Genen hast...", fragte ich mich und ihn.

"ALLES DNA, BABY!", schrie Taddl praktisch in mein Ohr und ich musste lachen, als er die typischen Bodybuilderposen zeigte und er lachte nach einer gewissen Zeit mit.

Wir beruhigten uns und ich bedankte für das Frühstück am Bett. Normalerweise hätte er das nicht getan, wegen der Emanzipation. Das klingt ja auch schon, als ob ich ihn seit Ewigkeiten kenne.

Als ich dann mit dem Frühstück fertig war, ging ich zu meinem Koffer und nahm mir meine Kleidung und anderes Kleinkram raus. Ich lief ins Badezimmer und duschte mich kurz. Als ich hinauskam, erinnerte ich mich an mein Longboard und fragte Taddl danach.

"Das haben die Mädchen mitgenommen...", sagte er verärgert.

"Wenn das so ist, macht das doch nichts. Ich kann mir dann ein Neues zulegen.", sagte ich abwinkend.

"Nein, Rojev. Es war indirekt gesehen meine Schuld, dass sie Deines auch mitgenommen haben. Also lass' mich dir ein Neues kaufen.", sagte er schnell.

"Ist das dein Ernst, Taddl? Du willst mir jetzt ernsthaft weismachen, dass DU schuldig bist? Woher hättest du wissen sollen, dass die Mädchen kommen und woher hättest du über meine, wenn auch leichte Klaustrophobie gewusst? Taddl, bitte, lass' es mich selbst kaufen.", sagte ich zu ihm mit ernstem Blick.

"Aber, aber.. YouTube!", schrie er schon halb.

Ich ging auf ihn zu und nahm sein Gesicht in meine Hände. Ich sah ihm tief in die Augen, als ich die nächsten Worte sprach.

"YouTube ist nicht Schuld an deiner Bekanntheit in Deutschland. Das war nur ein Nebeneffekt. Ehrlich gesagt, hättest du selbst nie gedacht, dass du so berühmt wirst, stimmts?", fragte ich ihn.

"Ja, schon, aber-", sagte er.

"Nein, Taddl. Kein 'aber'. Du wirst es nicht auf deine Bekannheit schieben. Leb' dein Hobby so viel du willst. Und kritisiere nicht deinen sozialen Stand.

"Du bist ein ganz normaler junger Mann, der auch wie jeder andere Mensch auch, seine verrückten Momente hat. Referate halten ist dein Hobby und YouTube ist die Plattform auf der du deinen Spaß mit anderen Menschen teilen kannst. Und diese Menschen sind froh einen weiteren Mensch zu haben, der gute Unterhaltung in ein paar Videos steckt.

"Egal wie banal der Inhalt ist, du zauberst den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Deine Art ist der Schlüssel. Vergiss' das NIE! Hast du mich verstanden?", fragte ich ihn.

"Ja, Mama...", sagte er mit einem Grinsen im Gesicht.

"Ich bin nicht deine Mutter.", sagte ich schlug ihn aus Spaß auf die Schulter. "Ich bin nur eine gute Freudin von dir, die dir in guten als auch in schlechten Zeiten hilft."

"Und ich danke dir für deine hoheitlichen Dienste.", sagte er lächelnd und verbeugte sich.

"Sie sind willkommen, mein Herr. Und nun; Gehen Sie und räumen Sie das Geschirr auf. Es sieht schrecklich aus.", sagte ich grinsend und machte einen 'Knicks'.

"Ihre Worte sind mir Befehl. Jedoch würde es mir viel mehr Spaß bereiten mit einem wunderschönen, jungen Fräulein gemeinsam die Arbeit zu erledigen.", sagte er einladend.

"Dann ruf' Caty an. Soll sie's doch machen.", sagte ich plump.

"Ja, genau. Als ob sie dann den langen Weg hierher macht, nur, um das Geschirr zu spülen. Außerdem ist sie eine Frau.", sagte er auch plump.

"Und du weißt das, weil..?", fragte ich mit meiner Augenbraue hoch.

"Simon hat's mir gesagt."

"Und du hast es ihm geglaubt."

"Ach, komm' schon!", sagte er schmollend.

Obwohl ich Schmollmünder widerstehen konnte, wenn sie meine kleine Schwester tat, war dies mit Taddl eine ganz andere Sache. Und das war kein gutes Zeichen, da er es zu jeder Zeit anwenden könnte.

"Okay, okay. Ich mach's ja.", sagte ich und gab auf.

"Ja!", murmelte er und ich musste kichern.

Wir spülten zusammen das Geschirr und besuchten dann ein Longboardshop. Ich kaufte mir ein Longboard im ähnlichen Muster wie mein vermisstes Longboard und fuhr mit Taddl ein bisschen um die Stadt.

Wir besuchten die berühmte Brücke - die, mit den Liebesschlössern - und ich stellte mir vor, wie ein verschlossener goldener Schloss mit den Initialien 'R + T' da drauf steht. Es war ein schöner Gedanke zu dem ich lächelte.

Eine Weile später sahen wir uns vor der Eingangstür des Burger King und bestellten unser Essen. Wir suchten uns ein Tisch am Fenster aus und genossen die Wärme, die uns die Sonne spendete.

Nach dem Essen liefen wir wieder nach Hause und machten uns den Abend gemütlich. Ardy, Simon, Dner, Hallodri und Herr Bergmann waren auch da.

Ich stellte mich den beiden Letzteren vor und fragte Herrn Bergmann rein wegen der Neugier, ob er wirklich Lehrer sei. Und er hatte es bestätigt.

YouTuber sind ja interessante Wesen. Was die alles für Nebenjobs haben... Aber warum nicht? Ist doch schön, dass man auch andersweitig Geld verdienen kann. Das macht dann das Leben, meiner Meinung nach, umso interessanter.

Es wurde ein sehr schöner Abend voller Erzählungen und Erinnerungen, die ich so nicht mehr vergessen werde. Als es dann hieß, nach Hause zu gehen, verabschiedeten wir die anderen an der Haustür und gingen ins Bett.

Ich stieg in Taddls Bett ein und deckte mich zu. Morgen geht's dann wieder ab nach Hause.

Ach, wie schnell die Zeit vergeht...

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Ich hoffe, es hat euch gefallen. :)

Danke für über 2,8 k 'Reads' und über 150 'Votes'. Ihr seid die Besten. :D

Ich wünsch' euch noch 'n schönen Tag. :)

Update: Wie schnell die Zeit vergeht. Damals hatte ich noch knapp 3k 'Reads' und hab' mich so gefreut. Ich freu' mich heute auch, nur um es klar zu stellen, aber dieses Nostalgische ist auch sehr schön... :)

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