Kapitel 14 - 'Er hat's mehr als verdient.'

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Kapitel 14 - 'Er hat's mehr als verdient.'

Taddls Sicht:

Oh, Gott. Was sind denn das für Schmerzen?!

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch es fiel mir echt schwer. Ich konnte nicht einmal etwas Gescheites hören! Nur ein Murmeln und ein sich wiederholender Rhythmus tönte in meinen Ohren. Der Rhythmus ist höchstwahrscheinlich mein Puls, aber das Murmeln konnte ich nur den Menschen zuordnen, aber nicht welche Personen es sein könnten.

So langsam verwandelte sich das Murmeln in deutlichere Gespräche.

"Wie lange wird es dauern bis er wieder auf den Beinen ist?" fragte eine tiefe Stimme, die ich als die meines Vater erkannte.

"Ungefähr eine Woche. Deshalb hätte ich ihn gerne noch 3 Tage länger hier.", sagte eine zweite Person, die ebenfalls eine tiefe Stimme hatte.

"Vielen Dank, Doktor.", sagte mein Vater.

"Kein Problem. Noch einen schönen Tag.", sagte der Arzt.

Warum sprach mein Vater gerade mit einem Arzt? Ich öffnete meine Augen - dieses Mal war es einfacher - und sah mich im weißen Raum um. Ich war in der Mitte des Zimmers auf einem Bett platziert. Rechts neben mir war ein rollbarer Tisch mit seinen Schubladen und seinem Aufklapptisch. Oben lag ein Telefon und eine Glasflasche mit mittlerer Kohlensäure und ein paar Bechern drauf. Links neben mir waren zwei unbequeme Stühle. Auf dem einen, der mir am Nächsten war, saß eine weibliche Person, die ich sofort als Rojev erkannte.

Ein Glück, dass ihr nichts passiert ist. Dieser dreckige H*rensohn wollte sie töten und ich wollte das einfach nicht zulassen. Zum Glück hat die Sch**ßkugel mich getroffen. Und ein Glück, dass ich daran nicht gestorben bin.

Ich sah sie mir genauer an und stellte fest, dass sie richtig fertig aussah. Die Arme hat sich bestimmt große Sorgen gemacht. Ich versuchte ihre Hand in meine zu legen, doch meine Seite tat weh und ich musste vor Schmerz aufstöhnen. Das erschrak Rojev und sie sah mich mit sorgvollem Blick an und nahm meine ausgestreckte Hand in ihre.

"Taddl? Geht es dir gut oder brauchst du irgendetwas? Ich kann den Arzt rufen und-", sagte sie schnell und stand schon halb auf bevor ich sie aufhielt.

"Rojev! Beruhig' dich. Mir geht's gut. Ich könnte höchstens ein Glas Wasser im Moment gebrauchen.", sagte Taddl und nickte mein Kopf in die rechte Richtung.

Rojev stand schnell auf, schenkte mir Wasser in ein Becher ein und gab es mir in die Hand. Ich sah, wie sie dabei zitterte und nahm vorsichtig ihre Hand.

"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Rojev. Mir geht's gut.", sagte ich noch einmal, um sie zu beruhigen.

Sie nickte stumm und ging wieder zurück an ihren Platz. Ich versuchte währenddessen aufrecht im Bett zu sitzen, was deutlich schwieriger war als gedacht. Rojev, half mir beim Aufsitzen und ich bedankte mich bei ihr. Dann trank ich mein Becher aus und war froh, dass sich mein Hals nicht mehr so rau anfühlte.

Wir saßen jetzt ungefähr fünf Minuten still bis Rojev mir eine Frage stellte.

"Wieso, Taddl?", sagte sie mit einem Runzeln an der Stirn.

Ich wusste worauf sie hinaus wollte und erzählte ihr alles was sie hören wollte.

"Nachdem ich mit Ardy spazieren gegangen bin, sah ich an unserer Haustür ein Zettel hängen. Es war ein Drohbrief. In dem stand, dass es zu spät sei dich noch einmal lebendig zu sehen. Natürlich hatte ich sofort ein ungutes Gefühl in meinem Magen. Wollte es nicht wahrhaben, dass du schon tot wärst, aber ich wusste nicht wie ich dich erreichen sollte in so kurzer Zeit. Da sah ich den kleinen Brief und deine Handynummer und rief dich sofort an. Zum Glück warst du da am Leben, sodass ich dich von deinem Tod retten konnte. Als wir an der Domplatte waren, konnte ich sofort erkennen, wer dieser kleine Bastard war und sah ihn von der Ferne aus seinen schallgedämpften Minipistole, was kleiner als eine AK aussah, ich aber von der Ferne nicht sagen konnte, was für eines es war, in die Hand nehmen und zielte auf dich. Ich wollte natürlich nicht, dass du so stirbst und warf mich vor dich. Voller Wissen, dass ich es auch nicht überleben könnte, wollte ich dem Bastard nicht die Genugtuung geben, die er wollte. Die Minuten, in der ich weg war, betete ich, dass es dir gut geht und er nicht noch eine Kugel hatte, sondern alles auf ein One-Shot-Kill geplant hatte. Stell' dir vor, Rojev. Ich, Atheist, betete, dass es dir gut gehen solle! Aber ich bin froh, dass du noch am Leben bist. Rojev, bitte bleib noch hier. Nimm' dir von mir aus das Bett neben mir, aber geh' nicht weg. Okay? Ich will, dass du in Sicherheit bist. Verstanden?", sagte ich und nahm wieder ihre Hand, "Versprich's mir.", sagte ich zu ihr.

Ich sah wie sie schon Tränen in den Augen hatte und wie ängstlich sie aussah. Ich wollte sie einfach nur trösten. Und hoffentlich schnappen sie diesen Bastard.

Als ich diesen Gedanken einnahm, hörte ich wie die Zimmertür aufging und zwei Polizisten hineintraten. Jetzt kann ich endlich Informationen abgeben.

Hoffentlich finden sie ihn auch. Er hat's mehr als verdient.

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Ich hoffe, es hat euch gefallen. :)

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