Kapitel 18 - 'Ja wirklich.'

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Kapitel 18 - 'Ja, wirklich.'

Taddls Sicht:

Am nächsten Morgen hörte ich ein leises Plätschern, wie wenn Wassertropfen auf eine Oberfläche treffen. Es hörte sich so an, als ob jemand duschen würde. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Rojev war nicht in meinem Bett, mein Zimmer war ordentlich und es lag köstliches Frühstück auf einem Tablett, das auf meinem Schreibtisch war.

Ich stand auf und lief zu meinem Schreibtisch. Eine hellblaue Haftnotiz lag auf dem Tablett drauf auf dem "Guten Appetit :)" stand. Auf dem Tablett war das gleiche Frühstück, dass ich auch gestern Rojev gemacht habe.

Woher wusste sie, dass ich auch Bacon mochte?

Ein Klicken veranlasste meinen Kopf schnell hoch zu heben und ich sah wie Rojev aus dem Badezimmer mit nur einem Badetuch um ihren Körper gewickelt hinaus kam und mich anstarrte. Sie wurde richtig rot und ich konnte nicht anders, als auf ihre langen Beine zu schauen.

"Oh, meine Wissenschaft..", hörte ich sie murmeln und ehe ich blinken konnte, war sie schon an ihrem Koffer und suchte blitzartig ihre Sachen heraus. Nach binnen von Sekunden, verschwand sie wieder im Badezimmer.

Woah, wie sexy sie gerade aussah.

Nach fünf Minuten kam sie wieder aus dem Badezimmer heraus. Ich war gerade mit meinem Frühstück fertig und stellte das leere Glas auf das Tablett.

"Danke für das Frühstück. Woher wusstest du das ich auch Bacon mag?", sagte ich grinsend.

"Gern geschehen und ich hab ein Interview von dir gesehen, in dem du scherzweise gesagt hast, dass Bacon gut schmeckt.", sagte sie zurück, grinsend.

"Ja, das waren noch Zeiten. Da war ich in den VideoDay und hab ein kurzes Interview gehalten.", sagte ich lächelnd. Die Erinnerung war eine sehr Lustige.

Rojev setzte sich neben mich und nahm meine Hand in ihre. Sie lächelte mir zu und ich spürte wieder wie 8 Millionen Feuerwerke in meinem Bauch explodierten. Nur dieses Mal waren es Kleinere.

"Aber diese Zeiten sind nichts im Vergleich zu dem was ich diese Woche erlebt habe.", sagte ich.

"Wirklich?", sagte Rojev mit einer Augenbraue oben.

"Ja, wirklich.", sagte ich und lehnte mich nach vorne, um ihr einen Kuss zu geben. Sie wurde ein wenig steif, doch als meine Lippen ihre Lippen trafen, entspannte sie sich wieder und legte ihre Arme über meinen Nacken. Ich legte meine Arme um ihre Taille und zog sie näher an mich heran. Das Gefühl war unbeschreiblich.

Dieser Kuss war vielleicht viel besser als der Erste, den wir geteilt hatten. Es war so magisch, ich konnte einfach mein Glück nicht fassen. Rojev begann in meinen Haaren zu 'arbeiten' und es fühlte sich richtig gut an; ihre Hände in meinen Haaren; irgendwo anders, als auf meiner Hand.

Nach einer Weile zogen wir zurück, um Luft zu schnappen. Ich glaube, ich habe erwähnt, dass ich wegen meiner Faulheit unsportlich bin und daher auch nicht viel Luftvolumen in meinen Lungen anhalten kann. Wir schauten uns in die Augen und ich sah wie glücklich Rojev war; ihre Augen glänzten wie die Sterne am Nachthimmel und ich konnte nicht anders, als diesen Moment in meine Erinnerungen einzubrennen. So wichtig war mir ihre Glücklichkeit.

Wir standen auf und richteten unsere Haare und Kleidung, so, dass es nicht so aussah, als hätten wir Sex gehabt. Danach liefen wir gemeinsam ins Wohnzimmer und sahen Ardy vor dem Fernseher und Popcorn in der Hand auf der Couch sitzen. Er schaute auf und sagte "Morgen." und schaute den Film weiter an.

Ich und Rojev sahen uns an und lachten lauthals. Die Art wie Ardy auf der Couch saß; mit dem halben Rücken auf der Sitzfläche und die Schüssel auf dem Bauch. Popcorn lag zerstreut herum und er hob die Coca Cola-flasche in seiner linken Hand. Die Fernbedienung lag in der Nähe von seiner rechten Hand, die momentan in der Schüssel ruhte. Aber das Gesicht, dass er dabei zog als etwas Gruseliges im Film passierte, was mich auf den Hinweis brachte, dass er ein Horrorfilm ansah und heute Abend Albträume haben würde, war einfach unbezahlbar.

Wir lagen schon mittlerweile auf dem Boden und klatschten uns in die Hände. Wir sahen dabei BESTIMMT wie ein Seehund aus, dass sich in die Seitenflossen klatscht. Nach einer Weile standen wir wieder auf und ich sah zu Ardy hinüber, der mich mit einem Blick der "Ahhh...ja!" sagte ansah.

"Sorry, Alter, aber dein Gesicht sah unbezahlbar aus. Stimmts, Rojev?", fragte ich.

Rojev nickte nur schnell; sie versuchte dabei ihr Lachen zurück zu halten, was sehr amüsant aussah.

"Ah... Sorry, Ardy.", sagte sie lächelnd.

"Kein Ding.", sagte er abwinkend und sah den Film weiter an.

"Leute, ich muss heut' wieder Heim.", sagte sie plötzlich.

"Stimmt. Eine Woche ist schon vorbei. Nur Schade, dass es die halbe Zeit im Krankenhaus war...", sagte ich und umarmte sie ganz doll.

"Kuscheln!", schrie Ardy auf und schmiss das Popcorn um, setzte schnell die Coca Cola-flasche auf den Wohnzimmertisch und rannte auf uns zu. Sekunden später waren wir von Ardy quasi überwältigt; fast schon wie ein Wasserfall, der plötzlich seinen Weg änderte.

Wir fielen von der Wucht auf den Boden und lachten gleich noch einmal. Dieses Mal aber war es nicht sehr lange und wir lagen ruhig auf dem Boden und starrten die Decke an.

"Wir werden dich vermissen.", sagte ich.

"Ja. Wie schnell die zeit vergeht...", sagte Ardy.

"Wenn du nur näher wohnen könntest...", sagte ich.

"Nach dem Studium werd' ich auf jeden Fall nach einer Wohnung hier suchen. Versprochen.", sagte sie und kreuzte ihren Zeigefinger mit ihrem Mittelfinger.

"Wie lange wird das dauern?", fragte Ardy.

"Ungefähr drei Jahre.", sagte sie.

"Puh...Wie wär's, wenn du währenddessen bei uns wohnst?", fragte ich.

"Das geht nicht. Ich wollte mein Studium in Freiburg machen. Und das ist sogar 60 Kilometer von meinem Wohnort entfernt.", sagte sie fast schon jammernd.

"Mann, ist das kompliziert.", sagte Ardy.

"Ja, ich weiß. Aber ich versprech's euch öfters während des Studiums zu besuchen.", sagte sie.

"Oder du studierst einfach hier!", sagte Ardy und sprang auf.

"Gibt es hier überhaupt das Studienfach, das ich wollte?", sagte sie.

"Wieso? Was willst du studieren?", fragte ich.

"Bachelor of Science in pharmazeutische Wissenschaften.", sagte sie.

"Das ist ja mal ein interessantes Thema.", sagte Ardy kopfnickend.

"Also, wir schauen in der Webseite der Kölner Uni auf die Studienfächer und dann können wir ja sehen, ob du kommen kannst.", sagte ich.

"Ja, aber ich schau' zu Hause nach. Jetzt muss ich meinen Zug bekommen.", sagte sie.

"Okay. Dann gute Reise und schönen Abend noch.", sagte ich und küsste leicht auf ihre Lippen. Doch sie ließ nicht los und küsste meine Lippen länger. Grinsend löste ich mich von ihr und umarmte sie noch einmal ganz doll. Dann umarmte sie Ardy noch schnell und nach fünf Minuten stand sie mitsamt ihres Koffers und ihres Longboards vor der Tür. Ich gab ihr ein Zettel in die Hand und sagte ihr sie solle diesen Zettel erst im Zug öffnen und die Antwort per SMS an mich schicken.

Ein letzter Abschied und ein Schritt von der Tür entfernt und schon vermisste ich sie. Dieses Mal wird es wohl heftiger sein als vorher.

Eine Nachricht, dass Rojev hier studieren kann und auch den Platz bekommen hat, wird mich wieder zum glücklichsten Menschen auf der Welt machen.

Aber bis dahin wird es noch sehr lange dauern.

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Ich hoffe, es hat euch gefallen. :)

Ich hab' heut' Geburtstag, bin 20 Jahre jung geworden und hab' mir gedacht, warum kein Kapitel hochladen? Schnell Eines geschrieben und ta-da! Hier ist es.

Ihr seid willkommen. :)

Update: Wie schön wäre es, wenn das Studienfach tatsächlich in Köln geben würde. Aber das Studienfach ist ganz neu, deshalb nur in Freiburg.

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