Kapitel 26 - 'Damn right, girl.'

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Kapitel 26 - 'Damn right, girl.'

Taddls Sicht:

"Woah, woah, woah!", schrie ich und fiel beinahe hin bevor mich jemand an meinen Händen festhielt. Ich hörte ein Stöhnen und die Welt zog sich wieder in die richtige Lage.

"Ich hab' dich.", sagte Ro.

"Damn right, girl.", sagte ich und winkte ihr zu.

"Nicht jetzt, Taddl. Komm' wir müssen gehen.", sagte sie.

"Gehen? Wohin? Ins Bett?", fragte ich nach.

"Ja. Aber erst müssen wir Heim.", sagte sie.

"Kannst es schon nicht mehr abwarten, eh?", sagte ich grinsend.

"Taddl! Ich sagte 'Nicht jetzt'!", sagte Ro halblaut.

"Okay, okay. Reg' dich ab, Ro. War doch nur 'n Scherz.", sagte ich stirnrunzelnd. Ich lief ihr stolpernd entgegen und hielt mich an ihrer Schulter fest. Wir stiegen in den Zug ein und ich schloss meine Augen. Ich hatte richtige Kopfschmerzen und mir war schwindelig. Ich legte meinen Kopf auf Ros Schulter und atmete tief ein und aus.

••••••

Boah, hab' ich aber Kopfschmerzen.

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, was mir aber sehr schwer gelang und sah mich um. Ich war in meinem Zimmer. Neben meinem Bett war ein Glas gefüllt mit Wasser und eine Aspirintablette auf dem Nachtisch gestellt worden.

Hä? Bin ich behindert? Was is'n gestern passiert?

Ich dachte wieder zurück und alles kam mir wie in einem Flashback angeschossen.

Flashback

"Hey, Taddl! Was machst du denn da?", rief Ro mir entgegen.

"Ui! Guck' 'mal! Da sind ganz viele Tauben!", schrie ich vor Freude und rannte praktisch zu ihnen.

"Hä? Was für Tauben? Komm' wieder zurück Taddl! Sonst verletzt du dich noch!", schrie Ro nun.

"Aber die Tauben!", sagte ich, "Die sind wunderschön!"

"Taddl, komm' her! Da sind die Zuggleise!", schrie sie jetzt und ich hörte Fußstapfen, die immer lauter wurden.

"Nein! Da sind Tauben!", schrie ich und drehte mich um, was mittendrin schief ging, weil ich auf einmal rücklings hinfiel. Das Malzbier fiel mir aus den Händen und ich hörte wie es zu Boden fiel und in tausenden Scherben zersprang. Gleichzeitig hörte ich ein Hupen aus der Ferne und hatte Angst um mein Leben. Mein Herz klopfte bis in meinen Hals und ich sah schon Blitzbilder meines Lebens vor meinen Augen tanzen.

"Woah, woah, woah!", sagte ich und hätte fast den Boden mit meinem Rücken geküsst, wenn Ro mir nicht zur Hilfe geeilt wär' und mich an meiner Hand festhielt. Ich hörte dann ein Stöhnen, das von einem 'Boah, bist du schwer.' begleitet wurde. Dann war ich aber auch wieder auf den Füßen und konnte erst einmal durchschnaufen.

"Ich hab' dich.", sagte Ro. That's what she said.

"Damn right, girl.", sagte ich und winkte ihr zu. Sie fing an rot zu werden und schlug mir auf die Schulter.

"Nicht jetzt, Taddl. Komm' wir müssen gehen.", sagte sie in mein Ohr.

"Gehen? Wohin? Ins Bett?", fragte ich nach, halblaut.

"Ja. Aber erst müssen wir Heim.", sagte sie immer noch in mein Ohr.

"Kannst es schon nicht mehr abwarten, eh?", sagte ich grinsend. Wie geil das wär', wenn wir jetzt auch noch Sex hätten...

"Taddl! Ich sagte 'Nicht jetzt'!", sagte Ro halblaut. Alter, sieht die heiß aus, wenn sie wütend wird. Aber jetzt hab' ich Kopfschmerzen bekommen.

"Okay, okay. Reg' dich ab, Ro. War doch nur 'n Scherz.", sagte ich stirnrunzelnd. Ich lief ihr stolpernd entgegen und hielt mich an ihrer Schulter fest. Wir stiegen in den Zug ein und ich schloss meine Augen. Ich hatte richtige Kopfschmerzen und mir war schwindelig. Ich legte meinen Kopf auf Ros Schulter und atmete tief ein und aus.

Und danach, blank.

Flashback Ende

Woah, hab' ich aber Scheiße gebaut. Scheint ich hatte eine Flasche zu viel. Das ist sonst nicht so meine Art. Aber gut, dass Ro nichts getrunken hat. Sonst wär' ich jetzt nicht hier im Bett.

Ich bekam wieder ein Stechen im Kopf und stand auf, um die Tablette einzunehmen.

"Und? Gut ausgeschlafen?", sagte Ro, als sie einen Fuß in meinem Zimmer trat.

"Joah, es geht.", sagte ich und hielt meinen Zeige- und Mittelfinger an meine Schläfen. "Ach, und danke für's Lebenretten.", sagte ich.

"Tja, was soll' ich sagen? Ich bin Wonderwoman.", sagte sie und lächelte breit.

"Du kannst nicht Wonderwoman sein. Sie war nur Sekretärin.", sagte ich und hielt meinen Zeigefinger in ihre Richtung.

"Ja, ja. Ich weiß. Dann bin ich halt deine Heroine.", sagte sie.

"Das gefällt mir schon besser.", sagte ich und lächelte zurück. Oder versuchte wenigstens zu lächeln. "Was gibt's zu Essen?", fragte ich nach, da mein Bauch auch Gehör verschaffen wollte.

"Dein Lieblingsessen, was sonst?", sagte sie und nahm meine Hand, um mich aufzurappeln. "Schaffst du es alleine oder soll ich helfen?", fragte sie.

Soll' ich ihr 'Ja, ich schaff' das schon.' sagen oder soll ich meine Unfähigkeit zu Gehen faken und 'Nein, ich brauch' deine Hilfe.' sagen?

Ich entscheide mich für Ersteres. Ich bin wieder einmal viel zu nett...

"Ja, klar. Ich mach' das schon.", sagte ich und lief hinter Ro in die Küche. Ardy war schon am Essenstisch und sah auf. Er sah nicht so fertig aus wie ich. Kein Wunder. Er hat ja auch nicht übertrieben.

"Na, Murmeltier? Was macht dein Kopf?", sagte er grinsend.

"Er hämmert mir in meinen Schädel, als ob da jemand im Käfig wär' und raus möchte.", sagte ich stirnrunzelnd. So langsam ging es wieder. Die Wirkung der Aspirintablette hat wohl eingekickt.

"Das ist 'Wild Taddl' der da raus will. Aber jetzt ist er ja hinter Gitter.", sagte er.

"Er wird auch schon müde.", sagte ich.

"Das ist gut. Aber jetzt musst du 'was essen, sonst hämmert dir dein Magen in deine Haut.", sagte Ro und lachte kurz auf.

"Ha-ha.", sagte ich und setzte mich hin. Ich aß mein Frühstück auf und legte mich dann wieder in meinen Bett, um meinen Hangover ein wenig auszuschlafen.

Boah, das mach' ich NIE WIEDER. Ich kenn' doch meinen Limit. Warum hab' ich dann übertrieben? Oder hat der Verkäufer mir etwas rein gemacht, sodass ich high wurde? Weil ich weiß, dass man durch Bier nicht high werden kann. Betrunken, ja. Aber high nicht.

Auf jeden Fall kauf' ich bei denen kein Malzbier mehr. Das ist jetzt klar.

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Ich hoffe, es hat euch gefallen. :)

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