t w e n t y - t h r e e

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,,Your smile is like warm sunrays on my skin"

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Die Menschen, die man wirklich in seinem Leben braucht, sind die, die einem Tag für Tag beweisen, dass man nicht immer Alles geben muss, um wirklich geliebt zu werden. Die Liebe ist natürlich etwas, was man bekommt, wenn man dafür etwas abgibt. Doch nur die Wenigsten verstehen, dass auch ein einfaches Lächeln als Dank für diese Liebe reicht.

So auch Jimin. Es war ein ganzer Monat vergangen, seit Yerin bei ihnen aufgekreuzt war und das Mädchen in seinen Alltag geworfen hat, das diesen von nun an auf Trab hielt. Sie war ein Grund mehr, wenn nicht sogar der Wichtigste, der in dazu brachte, jeden Morgen wieder aufzustehen und sich zur Motivation zu zwingen, weiter zu machen.

Bevor sie da war, hatte er damit schreckliche Schwierigkeiten gehabt, doch in den letzten Tagen, da freute er sich regelrecht auf seine Tochter. Er liebte ihr Lächeln, liebte es mit ihr Zeit zu verbringen, auch wenn es manchmal recht hektisch war und war auch dann noch voll und ganz verzaubert von ihr, wenn sie gemeinsam in seinem Bett einschliefen und er sie noch so lange ansah, bis er sich sicher war, dass er nicht träumte.

Naeun schenkte ihm so viel Liebe, die Jungs waren ihm so große Stützen, er wusste nicht, wie er ihnen das jemals wieder zurück geben sollte. Dass Jimin allein ausreichte, dass er für die Anderen so wichtig und wertvoll war, dass sie ihm ohne zu zögern und ohne nachzugeben weiterhin halfen und auch weiterhin noch seine Launen aushielten, konnte er einfach nicht begreifen.

Erst seit jenem Abend, als er seinen Vater angerufen hat und einem weiteren Tiefpunkt seines Verstandes erlegen war, als dann Naeun zu ihm kam und ihn wieder auf den Boden zurück geholt hatte - ab dem Moment an fühlte er sich leichter. Noch nie war es ihm so wunderbar leicht gefallen, zu lächeln. Er musste nicht mehr so oft so tun, als würde er glücklich sein, denn er war es tatsächlich wieder, seit einer sehr langen Zeit. Und wenn auch nur für eine Sekunde die Stimmen zurückkehrten, dann drehte er sich zu Naeun und sah sie an, wie sie lebte und lachte und alles verstummte um ihn herum. Niemals hätte er gedacht, dass sich binnen dieses einen Monats so viel in ihm wandeln und verändern würde. Und das nur Dank des kleinen Mädchens, dass gemeinsam mit Taehyung überlegte, was sie denn für die anstehende Japantour mitnehmen sollte.

,,Es wird ziemlich kalt sein, du solltest auf jeden Fall warme Sachen einpacken", beriet sie der Dunkelhaarige, der ihren Koffer aufmachte und sich neben sie kniete. Jimin saß auf ihrem Bett und hatte seine Ellenbogen auf seinen Knien, seine Hände locker miteinander verschränkt, während er die Zwei beobachtete.

,,Aber es muss auch fresh aussehen", kicherte sie und sah verstohlen zu Taehyung, der leise stöhnte und sie frustriert ansah: ,,Ich hab dir schon oft gesagt, dass du aufhören sollst, Jungkooks Sprachgewohnheiten zu übernehmen. Du bist ein unschuldiges kleines Mädchen, so ein Ausdruck macht deine ganze Erscheinung kaputt."

,,Jungoo würde jetzt sagen, dass du ein Lauch bist, der einem Genius nicht verbieten darf, swaggig zu sein, weil sie swaggiger ist als du es je sein wirst", räusperte sich und selbst Jimin weitete überrascht die Augen, schüttelte kichernd den Kopf, als Naeun herzerwärmend lächelte und den Kopf zur Seite legte: ,,Aber natürlich würde das nur Onkel Jungooo sagen, wenn er hier wäre."

Taehyung schmollte ein wenig und murmelte die ganze Zeit aufgebracht vor sich hin, ehe er die grünen Socken, die er gerade für die Fünfjährige faltete und in den Kofferpacken wollte, dort hinein warf und Naeun empört ansah: ,,Jungkook weiß nicht wovon der labert und außerdem ist mein Look verdammt.. fresh."

,,Wenn du meinst", summte Naeun und nahm einige Pullover aus ihrem Kleiderschrank, der sich über den letzten Monat ganz beachtlich gefüllt hatte. Ihr Zimmer an sich wurde auch etwas voller und sie hatte sich so richtig eingelebt. Die Band hatte sich ebenfalls an das Mädchen gewöhnt und konnte sich nicht mehr vorstellen, sie wieder gehen zu lassen.

Denn es blieben immer noch zwei Monate, bis zum Gerichtstermin. Sie waren vor ein paar Tagen beim Arzt, um sich das Blut für den Vaterschaftstest abnehmen zu lassen. Die Proben würden allerdings erst im neuen Jahr ausgewertet werden können. Eigentlich kein Problem, denn Jimin war sich niemals einer Sache so sicher gewesen, wie der Verwandtschaft zu dem Mädchen. Es war einfach unmöglich, dass dort draußen ein anderer Mann der Vater der Fünfjährigen war, die er so sehr liebte. Es war eine unausgesprochene Tatsache oder vielmehr die Folge der Angst, die ihn so sehr brechen würde, dass nicht einmal das Karma zu solch etwas im Stande wäre.

Sohye hat die letzten Wochen immer wieder vorbei geschaut und Jimin, Naeun und hin und wieder auch einen der anderen Mitgliede auf einem gemeinsamen Ausflug begleitet, wenn denn mal Zeit dafür gewesen war. Ansonsten ist die Sozialarbeiterin mittlerweile auch eine gute Freundin von Jimin geworden. Man hatte praktisch vergessen, dass sie die Familie überprüfte und ein auge auf Naeuns Wohlbefinden hatte. Dies fiel lediglich in den Moment auf, in denen sie sich etwas notierte oder ankündigte etwas später zu kommen, weil sie noch im Büro zu tun hatte. Sie war zu einer sehr guten Bekannten und einer weiblichen Bezugsperson in Naeuns Leben geworden.

Yerin und Naeun telefonierten so oft, wie es nur möglich war, skypten miteinander und Yerin hatte versprochen, sie über die Feiertage besuchen zu kommen. Das würde allerdings von der Seite der Band aus nur zu Silvester hinkommen und ob sie ihren Urlaub überhaupt bekommt, stand noch in den Sternen. Jimin hoffte, dass Naeun nicht zu enttäuscht sein würde, wenn es nicht klappen wird.

,,Papa was denkst du? Der oder der hier?", fragte sie und hielt nacheinander zwei Pullover hoch, der Eine in einem knalligen Rotton, der Andere in himmelblau.

,,Ich finde du solltest sie Beide mitnehmen", grinste er und breitete die Arme aus, als das Mädchen die Kleidung auf Tahyungs Schoß warf und dann zu Jimin lief. Er lachte leise und zog sie nah an seine Brust, als sich ihre Arme um seinen Nacken schlangen. Ein feines Küsschen drückte sie ihm auf die Wange, ehe sie weiter half, ihren Koffer zu packen.

Jimin ist aufgefallen, wie gerne er so gerufen wurde. Niemals hätte er sich ausmalen können, dass die zwei Silben, ihr einfacher Klang, ihn so euphorisch werden lassen konnte. Es wirkte wie eine Art Medizin auf seine ständige Lustlosigkeit und Benommenheit. Sein Herz machte einen Satz und er spürte das Glück in seine Wangen aussteigen. Es war eines der schönsten Dinge, die diese Welt zu bieten hatte. Das Konzept der Familie.

,,Wann seid ihr readeyy? Wir werden in knapp einer Stunde abgeholt", verkündete das jüngste Idol von BTS, als es das Kinderzimmer betrat und sich daraufhin direkt mit dem Mädchen abklatschte, mit dem er Tage zuvor einen Handschlag eingeübt hatte.

,,Fast"; brummte Taehyung, und warf ihm einen tödlichen Blick zu: ,,Und ich bin auch fast soweit, dir ein Wörterbuch zu Weihnachten zu schenken, in dem vernünftige Wörter zur Kommunikation stehen, die du dringend gebrauchen könntest."

,,Chill' dein Gesicht Taebae", grinste Jungkook und rannte dann vor dem Älteren davon, der ihn mit Naeuns Haarbürste und einem Schildkrötenplüschtier bewaffnet, durch das Apartment jagte.

,,Ich hoffe die werden im Flugzeug nicht nebeneinander sitzen", meinte Naeun und drehte sich dann lächelnd zu Jimin: ,,Wobei, solange ich neben dir sitzen kann, ist mir der Rest egal."

Jimin atmete tief ein und aus, grinste genauso wie sie. Ja, genau das meinte er. Genau dieses Gefühl.

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Gerade mal eine Woche in der Schule und es stehen bereits 6 Klausurtermine fest, weil die Lehrer absolut h o b b y l o s sind.
Dazwischen dann noch praktische Prüfung und und irgendwie noch verzweifelte Jobsuche, because ich bin pleite-
Wer braucht schon ein Privatleben? :')

PAPA || pjm.Where stories live. Discover now