Kapitel 74

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Ich drehte mich um und erblickte Jim mit meinem Ehering in der Hand. Erleichtert fuhr ich mir durchs Haar während er auf mich zu lief.

"Wo hast du ihn gefunden?"

"Vor unseren Sitzplätzen bevor wir das Kino verließen."

"Er ist mir also hier vom Finger gefallen.."

Jim legte mir den Ring auf meine flache Hand und ballte sie zu einer Faust. Einige Sekunden betrachtete ich meinen Ehering und steckte ihn mir zufrieden an den Finger.

"Du bist eiskalt."

"Was?"

Verwirrt schaute ich in seine Augen während er mich von oben bis unten musterte.

"Du bist eiskalt und blass. Wo ist deine Jacke?"

"Ich.."

"Du bist ernsthaft so rausgegangen?! SPINNST DU?! Es ist eisigkalt draußen! Wir haben kein.."

Schnell legte ich meine Hand auf seinen Mund und fixierte ihn böse an.

"Ich hab dir schonmal gesagt dass du NICHT SCHREIEN SOLLST!"

Plötzlich packte er mein Handgelenk,drehte mich mit dem Rücken zu ihm während er sich an mich presste.

"Du..schreist doch selber,nicht wahr?.."

Flüsterte er mir ins Ohr. Seine Nasenspitze führte er an meinem Hals entlang. Mein Herz raste und mein Puls fing schneller an zu pochen..

"Madam? Haben Sie ihren Ring wieder gefunden?"

Jim und ich zuckten zusammen und drehten uns schnell um. Der ältere Putzmann stand mit seinem Mopp und dem Wischeimer vor uns und schaute uns hoffnungsvoll an.

"Äh..Ja! Ja habe ich. Vielen Dank nochmal dass ich nachschauen durfte."

"Nichts zu danken mein Kind."

Wir machten uns auf den Weg zur Ausgangstür.

"VIEL GLÜCK EUCH BEIDEN!"

Hörten wir den Mann hinterher rufen und blieben im gleichen Takt stehen. Wie gelähmt standen wir vor dem Ausgang und sagten nichts. Nach einigen Sekunden Stille,verließen wir das Kino und standen nun draußen in der Kälte.

"Komm,ich bring dich nach Hause."

"So wie du Bonny nach Hause gefahren hast?"

"Oder wie Dan dich nach Hause gefahren hat?"

"Du kannst mich mal!"

Genervt schubste ich mich an ihm vorbei um meinen Weg zu gehen. Vergeblich. Er streckte seinen Arm aus und hielt mich so am Bauch fest,dass ich nicht weiter laufen konnte. Ich spürte seine Hand auf meinen Bauch wie er ihn streichelte.

"Wann hast du das letzte Mal etwas richtiges gegessen?"

"Was kümmert´s dich.."

Mit einem Ruck packte er mich an den Oberarmen und setzte mich wie ein kleines Kind ins Auto. Nachdem auch er eingestiegen war,fuhr er uns zu einem kleinen Diner. Während Jim etws bestellte,versuchte ich mich ein wenig aufzuwärmen.

Diary of a Call-GirlWhere stories live. Discover now