47. Kapitel ~ Auch ein Biest braucht eine Freundin

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Das warten war die reinste Qual. Weder Lexi, noch Laila waren am Leben. Als die Verzweiflung letzten Endes, auch den letzten Teil meines Körpers Anstieg, war ich innerlich am ausrasten und hätte Brenda am liebsten sofort den Kopf abgerissen, doch das schwere atmen einer Person hinderte mich daran. Lexi.

Lexi schaute verwirrt durch den Raum und ihr Blick blieb an mir hingen. „Allison..." Flüsterte sie, kaum hörbar. „Willkommen zurück." Sagte ich und lehnte mich an die Wand. Die Mikaelson's hatten gehofft, das Lexi nicht wieder zurück kommen würde, das war eigentlich der Plan. Doch da eine Hexe nützlich für uns war, musste ich Brenda diesen Gefallen tun. Schließlich konnte mich nichts daran hindern, sie wieder zu töten.

Brenda schloss ihre Tochter sofort in die Arme und mein Blick war auf Laila gerichtet, die sich kein bisschen rührte. „Wieso steht sie nicht auf?" Ich schaute zu Brenda, die sich von ihrer Tochter löste. „Die Ahnen lassen sie nicht gehen." Es war Lexi, die sprach. „Was soll das heißen?" Fragte ich im Gegenzug. „Sie wollen dir nicht mehr Macht geben als du schon hast. Laila hat sie enttäuscht und dafür wird sie bestraft." Es wunderte mich das Lexi überhaupt mit mir sprach, nachdem was ich ihr angetan hatte. „Auch mich haben Sie bestraft, ich konnte rechtzeitig fliehen, als ich gemerkt habe das irgendwas nicht stimmt. Laila weiß was Ihr versucht, sie braucht Zeit. Ich kann euch helfen." Lexi wollte gerade näher zu Laila treten, als ich mich plötzlich vor ihr stellte. „Du wirst sie nicht anfassen." Knurrte ich fast schon, ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und als ich rauf schaute, blickte ich in Kol's Augen. „Sie versucht nur zu helfen, ich bin auch nicht froh das sie lebt und Laila nicht aber was haben wir noch zu verlieren?" Fragte er mich, woraufhin ich Lexi Platz machte und sie sich zu Laila runter kniete.

„Nach allem was passiert ist, bin ich dir etwas schuldig. Es ist mir dabei egal ob die Ahnen mich dafür hassen werden. Anja habe ich unfreiwillig gedient aber du als meine Freundin hast etwas besseres verdient, auch wenn du mich nicht als Freundin siehst." Da wurde mir doch glatt warm ums Herz. Ironie. „Ich muss hier raus." Murmelte ich und es hatte keine Sekunde gedauert, da war ich bereits vor dem Anwesen und atmete die frische Luft ein.

Wenn ich mich an das zurück erinnerte, was alles passiert war, war ich froh hier zu stehen. Viel nachdenken konnte ich nicht, denn Cassie tauchte neben mir auf. „Willst du reden?" Fragte sie vorsichtig. Langsam bereute ich was ich zu ihr gesagt hatte, auf dem Dach. Cassie war eine gute Freundin und immer für mich da, genauso wenig hatte sie ihr Vampirdasein ausgesucht, wie ich. In Wirklichkeit hatte ich eine Wahl gehabt und ich entschied mich für die richtige, die einzige Lösung. „Ich habe mich verändert und dabei meine ich nicht damit das ich ein Vampir bin. Schon vor zwei Jahren hat das ganze angefangen, als ich Samantha getötet habe. Elena ist Gestorben, genauso wie Laila. Und das schlimmste an der Sache ist, ich habe Lexi getötet und mich in das verwandelt, vor dem sich alle fürchten. Ich habe mir meine Zukunft ausgesucht und ich bereue es nicht einmal." Cassie stand still neben mir, sie wusste genau wann sie etwas sagen sollte und wann sie leise sein musste.

„Ich weiß das wir nie wieder darüber reden wollten aber ich konnte nichts daran ändern, das ich an sie gedacht habe, als du mich heute morgen auf dem Dach mit diesem Blick angesehen hast. Du hast das Recht dazu mich zu hassen, nachdem was ich zu dir gesagt habe und du hast auch das Recht dazu einfach zu gehen und nie wieder mit mir zu reden. Das was ich auf dem Dach gesagt habe war wahr, du bist eine gute Freundin und es liegt nicht an dir, sondern an mir. Ich habe mich einfach so verändert das ich nichts mehr wertschätze und es tut mir leid wenn du dir wünscht, das alles so wie früher ist aber das kann es nicht werden. Du bist nicht schwach aber ich könnte es nicht ertragen wenn dir etwas zustößt, denn alle um mich herum sterben." Ich fühlte mich so als würde ich mit Cassie Schluss machen aber es musste gesagt werden, um sie zu beschützen.

„Ich habe gemerkt das sich alles verändert hat und meine beste Freundin sich von mir abwendet, vielleicht hast du ja recht. Auch wenn wir keine Beste Freunde sind, sollst du wissen das ich immer für dich erreichbar sein werde und du dich bei mir ausweinen kannst. Ich bin froh das du es mir gesagt hast." Sie lächelte mich an und ich zog sie in eine Umarmung, von der wir uns recht schnell wieder lösten, da Kol sich zu uns gesellte. „Ich unterbreche ja nur ungerne aber da möchte dich jemand sehen." Kol musste gar nicht weiter sprechen, denn ich wusste das Laila wieder zurück kam.

Ich wollte bereits die Hoffnung aufgeben aber wenn ich in Cassie Gesicht blickte, wusste ich das ich es nicht tun sollte, sie gab mir quasi ein wenig von ihrer  Hoffnung ab und diese Hoffnung hatte ich nötig.

Ich trat in das Anwesen ein und mein Blick fuhr sofort zu Laila, die von der Couch fast schon aufsprang um mich zu umarmen. Ich übersah dabei ihre Tränen nicht. „Danke." Murmelte sie und zerdrückte mich fast schon bei der Umarmung. Es muss wohl schlimm auf der anderen seite gewesen sein, da Laila nicht so schnell nachgab. Ich kannte Laila nicht sehr lange und obwohl es so war, hatte sie ihr Leben für meines geopfert und ich fühlte mich dadurch umso mehr an sie gebunden.

Laila und ich lösten uns von der Umarmung, damit wir uns richtig unterhalten konnten. „Wie ist es auf der anderen Seite?" Fragte ich als allererstes, ohne darauf Rücksicht zu nehmen das sie schlimme Dinge dort erlebt hatte. „Am Anfang war es dunkel, es gab wirklich nichts, dann habe ich angefangen die Stimmen der Ahnen zu hören und befand mich auf dem Friedhof. Sie haben schlimme Dinge zu mir gesagt und mir versprochen das ich leiden werde, doch bevor sie etwas tun konnten verschwand Lexi und ich wusste, das ich ihr folgen musste." Erzählte sie die Kurzfassung. „Ob du es mir glaubst oder nicht, kurz nachdem ich dort aufgetaucht bin, habe ich dich gesehen. Du warst so orientierungslos, doch die Ahnen hatten nicht genug Kraft um dich auf der anderen Seite zu halten. Mit meiner letzten Kraft habe ich versucht dich zu beschützen und anscheinend ist es mir auch gelungen, nur so habe ich ihren Zorn mehr auf mich gezogen." Beendete sie ihren Satz und wieder einmal war ich ihr dankbar.

Eternal Love; (Kol Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt