37. Kapitel ~ Ewiges Leben

1.1K 37 1
                                    

Das zu ertragen war eine Nummer zu groß für mich. Immer wieder fragte ich mich wieso er das getan hatte. Ich hätte mir gewünscht das er ein wenig warten würde bis sich alles geregelt hatte, denn es gab einfach keine Zeit für eine Beziehung in diesem ganzen Tumult. Ich hätte ihm gerne gesagt was ich für ihn fühlte aber es sollte wohl nicht so kommen.

"Komm mit." Elijah zog mich aus den Gedanken, ich hatte im Wohnzimmer auf der Couch gesessen und einfach nur die leere weiße Wand angestarrt. Ich fragte nicht einmal wo wir hin gehen würde, wollte einfach nur aus dem Haus raus und Elijah ermöglichte es mir.

Erst als wir ein paar Stockwerke hoch liefen mitten in der Stadt, bemerkte ich das wir Richtung Dach stiegen. Die Luft dort oben würde mir besser tun. Wie ich es erhofft hatte war es windig aber nicht kalt und die Aussicht auf die Stadt war wunderschön. Die Lichter brannten, was es noch schöner aussehen ließ. Bei Nacht sah alles einfach wunderschön aus. "Wieso sind wir hier?" Fragte ich Elijah und näherte mich dem Rand des Daches um besser zu sehen. "Weil ich es so wollte." Kol's stimme drang zu mir durch aber ich ignorierte ihn. Statt einen freien Kopf zu bekommen, kamen einfach noch mehr Vorwürfe über ihn in mein Kopf. Ich konnte das nicht ertragen. Letzten Endes sprach er nicht weiter, wahrscheinlich weil er gemerkt hatte das ich nicht wirklich auf ein Gespräch mit ihm Lust hatte. Ich spürte noch die Anwesenheit von Elijah, wahrscheinlich hatte er sich zu seinem Bruder gesellt. Es war eine Weile schön still bis ich sie in der Ferne sprechen hörte, ich wollte es nicht aber bekam es mit, dennoch tat ich so als würde ich weiterhin die Aussicht genießen was ich auch wirklich tat.

"Das wird sie dir niemals verzeihen." Sagte Elijah zu seinem Bruder, stille trat wieder ein. "Wieso hast du es getan?" Die Frage stellte ich mir immer wieder aber ich wollte kein Gespräch mit Kol. Elijah war der, der ihm die Frage stellte. Natürlich beantwortete dieser die Frage nicht.

"Kol, sie ist das beste was dir passiert ist..-" "Denkst du das weiß ich nicht, Bruder?" Unterbrach Kol seinen Bruder. Ein Lächeln Schlich sich auf meine Lippen, in einem anderen Fall wäre ich auf ihn zugegangen und hätte ihn geküsst aber ich durfte nicht nachgeben auch wenn er ebenfalls das beste war was mir passiert ist.

—————————

Ich war alleine mit Kol, elijah war gegangen. Wieso er mich alleine mit ihm ließ konnte ich mir schon denken. Keiner gönnte mir mein Glück so sehr, wie Elijah, keiner wollte so sehr das ich glücklich war, wie Elijah. Deshalb hatte ich ja angefangen etwas für ihn zu empfinden. Ich schwierigen Zeiten war er immer für mich da und mittlerweile war es zwar schwierig mit uns aber wir arbeiteten uns der Freundschaft wieder voran.

„Wie ist es..?" fragte ich vorsichtig nach einer Zeit. Die Sonne war untergegangen und kühle trat ein. Der Wind wehte mir durch die Haare aber mir war nicht kalt. „Wie ist was?" fragte Kol nun und sah mich an. Ich löste meinen Blick nicht von dem Gebäude, welches ein paar Meter vor uns war. „Ein Vampir zu sein. Die Macht, die Schnelligkeit, das Blut, die Furcht der Menschen?" zählte ich auf. „Zu wissen das du niemals Kinder bekommen wirst, zu wissen das du in der Sonne verbrennen kannst? Wie fühlt es sich an wenn dir ein Pfahl ins Herz gesteckt wird? Wie ist es wenn deine ganzen Gefühle verstärkt sind? Weißt du überhaupt noch wie es ist ein Mensch zu sein?" fragte ich die nächsten fragen, ich ließ ihn nicht einmal darauf antworten, bombardierte ihn mit noch mehr fragen. „Weißt du noch wie sich ein kleiner Schnitt durch Papier anfühlt? Weißt du noch darauf zu warten bis deine ganzen Wunden in ein paar Wochen verheilt sind? Weißt du noch wie es ist im Krankenhaus zu liegen wegen einer Grippe? Wenn deine Eltern sich sorgen um dich machen, wenn du noch bis spät in die Nacht mit deinen Freunden unterwegs bist? Wie es ist die Polizei zu rufen wenn du Angst vor jemanden hast? Weißt du wie es sich anfühlen würde von dieser Höhe in die Tiefe zu springen und sich sämtliche Knochen zu brechen, dem tot beinahe zu entkommen und keiner außer Ärzte dich behandeln könnte? Wo deine Wunden Monate brauchen würden um zu heilen, wenn nicht sogar Jahre? Kennst du den Geschmack von frisch gemachten Pfannkuchen mit Ahorn Sirup?" ein leichtes Lächeln Schlich sich über meine Lippen während ich das letzte aussprach. Es wäre eine Qual für mich ein Vampir zu sein, weil ich all das verlieren würde. „Würdest du nicht gerne dein eigenes Kind in den Armen halten und hören wie es das erste mal deinen Namen sagt oder wie es das erste mal Schritte macht? Würdest du nicht gerne dein Kind großziehen und dann zusehen wie es langsam auf den eigenen Beinen steht, wie du alt wirst und er sich dann um dich kümmert?"

Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war aber all die Sachen die ich aufzählte wollten irgendwie kein Ende nehmen. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch. „Wo ewiges Leben nicht bedeutet Jahrhunderte zu leben sondern ein einziges Leben mit der Liebe deines Lebens zu verbringen und dann in Frieden zu sterben, sowie es hätte sein sollen. Sowie das Leben es vorherbestimmt hat." fuhr ich fort. Es überraschte mich wie ruhig Kol mir dabei zuhörte. „Ein Leben wo wir uns auf die Zukunft vorbereiten müssen und nicht alles hängen lassen weil man sowieso niemals stirbt. Wo uns jeder Fehler eine Lehre ist. Und jeder Schritt den wir machen, den tot herbeiführen könnte." Ich schloss erneut meine Augen und ließ mich einfach nach vorne fallen.

Bei dem Fall spürte ich deutlich die kalte Luft in meinem Gesicht, das erstaunliche war nur das ich keine Angst vor dem Aufprall hatte. Ich landete in zwei starke arme und öffnete langsam meine Augen. „Ich bin zwar kein Vampir so wie du aber ich bin dennoch unsterblich."

Eternal Love; (Kol Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt