Kapitel 51

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,,Eine Welt ist für mich zusammen gebrochen. Meine Eltern waren wie immer auf Geschäftsreise. Sie brachen sie ab um nach Hause zukommen. Da sie nie da waren, hatte ich nie guten Kontakt zu ihnen. Erzogen hat mich Henry. Ich schloss mich in mein Zimmer und weinte mehr als 1 Woche, versucht mich zu trösten taten beide nicht. Ich zog mich immer weiter zurück. Alles erinnerte mich an ihn, am meisten unsere Freunde. Meine Eltern kamen mit dem Tod meines Bruders nicht zu Recht. Meine Mutter gab sich die Schuld, da sie nie da war. Um ehrlich zu sein, ich finde auch, dass sie und mein Vater eine Teilschuld haben, jedoch trifft mich am meisten Schuld. Meine Mutter haute ab und ließ mein Vater und mich alleine. Ich dachte, es konnte nicht mehr schlimmer werden, dass meine Mutter weg war, interessierte mich nicht. Ich lag falsch.

Die Folter begann. Dadurch, dass sein Sohn und seine Geliebte weg waren, fiel mein Vater in ein Loch. Seine Lösung war der Alkohol. Zunächst ließ er sich krank schreiben und als der Arzt ihn keine krank Schreibung gab, ließ er es parieren. Zur Arbeit ging er trotzdem nicht. Die Firma hatte am Anfang Mitleid und ließ ihn in Ruhe. Irgendwann aber gaben sie Druck, er solle arbeiten. Er verweigerte und wurde gefeuert. Er war so unglaubwürdig wütend und da war ich eine neun Jährige einfaches Opfer. Er gab mir Aufgaben, ich solle den Haushalt machen. Ich machte alles was er verlangte, schließlich hatte ich Angst vor dem schreienden Mann. Irgendwann reichte ihm das Schreien und das Gebrülle nicht. Er schlug mich."

Ich merkte, wie sich Dean neben mich anspannte.

,,Immer und immer wieder. Fünf Jahre hielt ich es aus. Ich sagte mir immer, er war es nicht. Der Alkohol sprach aus ihn. Er würde seiner eigenen Tochter niemals was antuen. Oft schlug oder trat er mich ins bewusstlose, dies war auch schlimm, doch das was mich zerstört hat war nicht die körperliche Gewalt sondern die verbale. Es ist nicht schön, wenn dein eigener Vater sagt, du wärst an allen Schuld, dass dein Bruder starb oder deine Mutter abhaust, aber es war der Alkohol nicht er.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich rannte weg und kam ins Kinderheim. Ich lügte, wie ich es immer tat, die Leute an. Ich erzählte, dass ich mich selbst verletzte und daher die Narben kam. Sie nahmen mich auf. Ich war ein psychisches Wrack. Ich hörte die Stimme meines Vater, weshalb ich mich wirklich anfing zu ritzen, jedoch nur so leicht, dass keine Narben entstehen. Ich wollte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr schlafen, hatte oft Panikattacken und Angst"

,,Nur wegen deinen Vater..."

,,Ich gebe ihm nicht die Schuld. Gewiss war er der Auslöser, doch die Gedanken kamen von mir. Er hatte auch Probleme. Nun denn nach drei Jahren Heim, was auch eine Qual war, kamen die Blacks. Sie wollten mich in ihrer Familie auf nehmen ohne zu zögern, willigte ich ein. So schnell wie möglich wollte ich das Heim verlassen. Es war kein schöner Ort. Freudig wurde ich aufgenommen und ich hatte sogar wieder ein Bruder." Ich musste leicht grinsen. ,,Dazu hatte ich Freunde gewonnen und mehr. Ich wollte meine zweite Chance nutzen, doch die Albträume und die Stimme verfolgte mich. Ich merkte, was ich für ein Wrack war. Mir war klar, ich täte euch nicht gut, weshalb ich Abstand suchte.

Und dann kam er wieder. Ich hätte nie gedacht, ihn wieder zu sehen. Ich traute meinen Augen nicht, als ich meinen Vater in der Gasse entdeckte. Seine Augen glitzerten wie immer vor Wut, doch etwas war anders als sonst und zwar war er nicht betrunken. Als er mich in der Gasse verprügelt hatte, merkte ich, wie naiv ich früher war. Ich dachte wirklich, dass der Alkohol Schuld war. Ich spürte jeden einzelnen Schlag wieder und hörte jedes einzelnes Wort, was er zu mir gesagt hatte nochmal. Ich war vielleicht nicht richtig Tod, doch er hatte mich seelisch in der Gasse getötet. Dann nahm er das Messer und stach es in mich hinein. Es war für mich in Ordnung zu sterben. Er hat mir jegliche Hoffnung genommen. Doch dann warst du da, ich hatte ein Sinn gefunden weiter zu leben. Ich wollte kämpfen um dich wieder zu sehen."

Erst jetzt schaute ich den Jungen wieder an, der mein Herz erobert hatte.

,,Doch wenn du mich jetzt wegstößt. Ich kann dich verstehen." Er nahm meine Hand in seine. Ich konnte nicht in seine Augen schauen, zu viel Angst hatte ich, dass er mich nun anders sah. ,,Ich bin stolz auf dich, dass du uns das erzählst. Ich werde dich niemals wegstoßen. Sorry, du musst jetzt mit mir leben." Ich lächelte leicht.

,,Aber warum möchtest du ihn nicht anzeigen?", meldete sich nun auch mein Bruder. ,,Er hasst sich und diese Wut schiebt er auf mich, da hilft ihm es nicht, wenn ich ihn noch ins Gefängnis schicke. Und wie ich gerade schon gesagt habe, ich möchte mit diesem Kapitel in meinen Leben abschließen und das kann ich nur, wenn ich ihm und mir verzeihe." ,,Erzählst du das den anderen auch?" ,,Muss ich wohl." ,,Keine Angst, ich bin bei dir.", flüsterte Dean mir zu. Ich drückte seine Hand und lächelte ihn an.

Jack bat die anderen herein und dann erzählte ich meine Geschichte ein weiteres Mal.

Es den anderen zu erzählen fiel mir deutlich leichter, da Dean neben mir saß und meine Hand hielt. Er stützte mich. Auch bei denen Entschuldigte ich mich.

,,Warum entschuldigst du dich?", fragte Sophie aufgebracht ,,Dein Vater sollte sich schämen." Dean schaute den Rotschopf wütend an. ,,Ist doch so." Ich lachte leise. Ich bin Dean dankbar, er half mir nur ,indem er da war. ,,Jungs. Ich habe Hunger. Holt mal etwas.", ich wusste, was Sophie vor hatte. Jana wohl auch, denn als Jack meinte, sie sollte doch was holen, meinte sie nur, dass er nicht widerreden sollte und gehen sollte. Dean seufzte und ging schweren Herzen auch aus der Tür.

Sophie wackelte mit den Augenbrauen. ,,Endlich. Hätte ich gewusst, dass du ins Krankenhaus gemusst hast um mit ihm zusammen zu kommen, dann hätte ich dich eigenhändig mit einer Bratpfanne k.o geschlagen." Ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. ,,Naja. Sie ist ja nicht die einzige.", Jana guckte Hannah und Sophie abwechselnd an. ,,Wie jetzt?", ich fing an zu lachen und auch Jana stieg mit ein. ,,Ehy, ich habe mir halt Sorgen gemacht, sorry." ,,Und dann kam der strahlende Ben in seiner Rüstung und hatte dich holdende Maid gerettet." Sophie machte einen schmoll Mund.

,,Es freut mich, dass ich der Punkt bin, wie ihr zusammen kamt. Und bei dir Hannah?" ,,Wir kamen vor einen Tag zusammen, doch wir hatten keine Zeit euch das zu sagen." ,,Ach alle glücklich zusammen. Jetzt fehlt nur noch Sam.", Sophie ließ sich auf mein Bett fallen. ,,Und deine Brüder." ,,Ne, die vergraulen jeden." ,,Sie oder doch du?" Sie verdrehte die Augen. ,,Ha.ha. Sehr witzig." ,,Also an deiner Stelle würde ich mal darüber nachdenken." Gespielt beleidig schlug sie mir auf die Schulter. ,,Leute mal ernst wir müssen Sam mit jemanden zusammen bringen. Damit Ben auch nicht all zu eifersüchtig wird." ,,Der platzt irgendwann." ,,Dillian." ,,Wer?", fragten alle drei gleichzeitig. ,,mein Fitnesstrainer. Groß und stark und schwul." ,,Perfekt."

die Vergangenheit macht dich so, wie du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt