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- Louis' POV -

"Fanbriefe", trällert Niall, als er mit einer großen Menge an Briefen ins Wohnzimmer kommt.

Er lässt die Briefe allesamt auf den großen Tisch fallen und fängt an die Briefe zu sortieren.

"Liam, Harry, Harry, Niall, Louis, Harry, Liam, Zayn, Zayn, Harry, Louis, Niall, Niall...", murmelt er konzentriert vor sich hin und sortiert die Briefe weiterhin, während der Rest von uns zu ihm rüber schauen.

"Fertig", gibt er uns dann Bescheid und schnappt sich seinen eigenen Stapel. Auf den ersten Blick sieht man, dass Harry mal wieder die meisten hat, was aber schon längst zur Gewohnheit geworden ist, da er der Mädchenschwarm ist.

Sofort schnappe ich mir meinen Stapel und schaue mir die Briefe durch. Überall sind irgendwo Herzchen und alles weitere drauf, doch ein Brief hat einfach nur meinen Namen vorne drauf stehen. Ohne Herzchen oder Aufkleber drauf, einfach nur schlicht meinen Namen.

Stirnrunzelnd öffne ich diesen Brief, hole den heraus und fange an zu lesen, nachdem ich ihn aufgefaltet habe.

Während ich den Brief lese, frage ich mich, warum Samiya den Brief abschickt, obwohl sie schreibt, dass sie die nie abschicken wird.

Oder sie tut nur so, um die Aufmerksamkeit von mir zu bekommen.

Erst als ich den Brief durchgelesen habe, schaue ich mir das Papier genauer an und sehe, dass die Schrift drauf gedruckt ist. Aber... die Schrift ist eine Handschrift. Der Brief wurde von Hand geschrieben, aber das ist keine Tinte auf dem Brief. Das wurde ausgedruckt, beziehungsweise kopiert. Aber warum?

Samiya kommt mir in ihrem Brief wirklich sympathisch rüber, auch wenn sie ein bisschen beleidigend klang, als sie schrieb, dass ich einen an der Waffel hätte, aber manchmal habe ich das echt. Es macht mir nichts, es gibt genügend die mich als schwul bezeichnen. Zudem kommt noch der ganze Larry Stylinson-Mist und 'Elounor ist nicht real'.

Mit Eleanor ist es nicht mehr das, was es mal war. Wir sehen uns kaum und ich glaube, das geht ihr auf die Nerven. Mir tut es leid für sie, aber so ist das erstmal, wenn man die Freundin eines Sängers ist. Ich sollte sie heute Abend anrufen und ihr sagen, wie sehr ich sie liebe und vermisse.

Irgendwie verwirrt mich der Brief von dieser Samiya Fitzgerald-Clark.

"Alles okay bei dir?", fragt Liam, der im Rahmen meiner Zimmertür steht.

"Ich habe einen Brief bekommen, es ist aber kein Fanbrief. Das Mädchen schrieb, dass sie mir ihre Probleme erzählen soll und... sie meint, sie wird die Briefe nie abschicken. Aber wieso habe ich den Brief hier? Das verwirrt mich", rattere ich runter.

"Vielleicht hat jemand gedacht, dass sie den Brief abschicken wollte und hat das für sie sozusagen abgeschickt", meint Liam schulternzuckend.

"Kann angehen, denn sie wohnt in einer WG mit 6 weiteren Mädchen", meine ich dann und schaue wieder auf den Brief. "Ihr Name ist Samiya Fitzgerald-Clark und sie ist 17 Jahre alt."

"Und?", meint Liam dann und kommt ganz in mein Zimmer rein. "Darf ich mal lesen?"

"Klar, komm her", meine ich und er setzt sich neben mich, dann nimmt er den Brief und beginnt zu lesen.

"Sie wohnt ernsthaft mit so vielen Menschen in einer WG?", fragt Liam und runzelt die Stirn. "Schön, dass sie chaotisch, sarkastisch und sensibel ist. Oh, wie nett, sie schreibt, dass du einen an der Waffel hast."

"Dafür hat sie aber geschrieben, dass sie selbst einen an der Waffel hat", meine ich dann und Liam seufzt. "Was ist?"

"Das ist irgendwie komisch", meint er und ich zucke mit den Schultern.

"Die Schrift ist ja die Handschrift dieser Samiya, aber auf dem Papier ist keine Tinte, das ist von einer Druckerpatrone. Also...", meine ich und Liam schaut sich das Papier genauer an.

"Hast Recht", murmelt Liam und presst die Lippen kurz aufeinander. "Also bekommst du Briefe von einer Person, die meint, dass du die Briefe niemals bekommst, hast aber trotzdem einen von ihr in der Hand."

"Genau", meine ich und betrachte diesen Brief nochmal, bevor ich ihn aus Liams Händen nehme. "Habt ihr normale Briefe bekommen?"

"Ja", meint Liam. "Zumindest ich habe nur die typische Fanpost bekommen. Bei den Anderen weiß ich's nicht."

"Naja, ist ja auch egal", murmle ich und falte den Brief wieder zusammen. Diesen Brief behalte ich auf jeden Fall, denn ich glaube, es wird nicht bei einem Brief bleiben.

"Ich hol mir was zu trinken", meint Liam und steht auf, um kurz darauf mein Zimmer zu verlassen.

"Mhm", murmle ich vor mich hin und betrachte den Briefumschlag. Plötzlich fällt ein kleiner Zettel aus dem Briefumschlag.

Ich hebe ihn vom Boden auf und lese mir die Schrift darauf durch. Das ist aber eine andere Schrift als die von Samiya. »Pst, sie weiß nichts davon. ;)«

Die Sache wird ja immer komischer. Also kann mit 'sie' Samiya gemeint sein, denn sie meint ja, dass sie die Briefe nie abschicken wird. Aber... das ergibt alles keinen Sinn.

Anstatt mich weiter damit zu befassen, hole ich mein Handy heraus und rufe kurz darauf Eleanor an.

"Hey Louis", höre ich ihre Stimme und ich beginne zu lächeln.

"Hey Honey", sage ich und spiele mit einem losen Faden von meinem T-Shirt.

Ich höre ihr ausatmen. "Louis, ich wollte sowieso mit dir reden. Dann passt es ja, dass du anruftst..."

"Ist alles in Ordnung bei dir?", frage ich vorsichtig, denn die Anspannung und die Nervösität in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.

"Louis, i-ich schaff das nicht mehr...", sagt sie leise und mein Lächeln fällt mir endgültig aus dem Gesicht.

"Was meinst du?", frage ich sofort und ihr Schlucken am anderen Ende macht es nicht besser. "Bitte tue das nicht, El. Ich... bitte nicht."

"Hast du überhaupt eine Ahnung, wie ich mich jedes Mal fühle?", fragt sie und ihre Stimme hat einen Hauch von Nichts angenommen.

"Eleanor, ich weiß, es ist nicht einfach, aber bitte... überlege dir das ganz genau. Wir können alles schaffen", versuche ich auf sie einzureden.

"Wir können alles schaffen? Denkst du an mich? Es macht mich kaputt, jeder behauptet, dass ich den ganzen Larry-Scheiß im Weg stehe, doch ich habe doch nichts gemacht. Das Einzige, was ich gemacht habe, war, deine Freundin zu sein. Dich zu lieben und die Zeit mit dir zu genießen", meint Eleanor und holt nochmals tief Luft. "Es tut mir leid, Louis. Ich halte das nicht mehr aus. Es ist aus." Dann legt sie auf.

Dear LouisWhere stories live. Discover now