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Nur bruchstückhaft nahm Ardy die Geschehnisse um sich herum war.
In einem Moment war jeder Augenblick noch so klar wie Wasser, im nächsten Moment sah er nur noch Ausschnitte, andeinander gereiht wie in einer Diashow.

Er sah wie Taddl wie aus dem Nichts sich auf Marley warf.

Er sah wie mühelos Marley ihn abschüttelte und sich auf ihn stürzte.

Er sah wie plötzlich aus der Finsternis des nur matt erleuchtenden Gang ein schwarzer Schatten sich auf den geflügelten Löwen-Hybrid warf.

Er erkannte Mik, der Marley das Fell büschelweise herausrupfte. Der Blonde brüllte vor Schmerz auf. Es war ein schrecklicher Laut.

Er sah wie die drei Hybride miteinander kämpften, im dämmrigen Schein warfen sie groteske Schatten an die Wände, die direkt aus einem Alptraum entsprungen schienen.

Dann wechselte sich die Perspektive.
Im nächsten Bild lag Marley am Boden, Taddl und Mik thronten über ihm und hielten ihn mit gefletschten Zähnen am Boden. Hinter ihn erhob sich sich einen Gestalt aus den Schatten. Die Augen leuchten in der Schwärze des Bunkers wie Diamanten aus Eis. Wut und unbändiger Zorn sprach aus ihnen, sie sprühten förmlich Funken.

Mit aller Kraft versuchte Ardy seinen Körper irgendwie dazu zu bringen, ein Zeichen von sich zu geben, dass die beiden Hybriden als Warnung verstehen konnte.
Doch er schaffte es weder seinen Arm den Befehl zu geben sich zu heben, noch seinen Mund dazu zu bringen die Worte, die durch seine Gedanken schwebten, zu artikulieren. Nur ein schwaches Röcheln verließ seine Lippen.

Hilflos musste Ardy mit ansehen, wie die Gestalt die gelben Zähne bleckte und zum Sprung ansetzte. Wie sie aus den Schatten sprang - direkt an den Hals des Panther-Hybridens. Daraufhin liess auch Taddl erschrocken von dem am Boden liegenden Löwen-Hybriden ab, um dem neuen Gegner anzugreifen.

Ardy sah, wie Mik - am Nacken gepackt - wie eine leblose Puppe hin und hergeschleudert wurde.

Er sah, wie Mik wie ein Spielzeug gegen die Wand geschleudert wurde, als Taddl der Gestalt auf den Rücken sprang und die Krallen in dem Körper schlug.

Er sah, wie ein braunhaariger, junger Mann über ihn sprang und zu dem am Boden liegenden Hybriden rannte. Er erkannte, dass es Kostas war. Auch Ana trat kurz darauf in sein Sichtfeld, ihre Augen waren vor Schreck geweitet und mit zitternder Hand hielt sie die Waffe auf den Hybriden, der mit Taddl am Boden ringte.

Doch Taddl war dem schwachen Hybriden deutlich überlegen, pinnte ihn kurz darauf zu Boden, hockte fauchend über ihm. Sein Schweif war zur doppelten Breite aufgeplustert und seine Ohren waren angelegt vor Wut. Er fauchte der Gestalt am Boden Wörter zu, die der Schwarzhaarige nicht verstand.

Im nächsten Moment hörte Ardy einen bestialischen Schrei, gepaart mit einem höhnischen Lachen. Der besiegt geglaubten Löwen-Hybriden mit den Adlerflügeln hatte sich anscheind soweit erholt gehabt, dass er aufstand und den Tiger-Hybriden mit einem einzigen Schlag niederstreckte.

Ardy sah, wie Taddl bewusstlos neben ihm zusammensackte, sein Schwanz nutzlos um seine Beine gewickelt, die Krallen an seinen Händen erschlafft.

Fassungslos wurde Ardy sich das Bild ihrer Lage bewusst. Die beiden Hybride geschlagen und bewusstlos am Boden. Kostas wie benommen neben den Panther- Hybriden, verzweifelt versuchend die Blutung an seiner Kehle zu stoppen.
Er selbst kampfunfähig, gefangen in seinem nutzlosen Körper als stummer Beobachter.

Nur Anastasia Roman stand noch mit gezückter Waffe da.

Dann wurde plötzlich alles schwarz, nur der ohrenbetäubende Knall des sich entladenden Gewehrs begleitete Ardy in die Stille und die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit.

Written by Federsturm

Objekt XVIIWhere stories live. Discover now